RWE-Kapitän Sapina im Interview: "Wir können nur gewinnen" | OneFootball

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·18. April 2024

RWE-Kapitän Sapina im Interview: "Wir können nur gewinnen"

Artikelbild:RWE-Kapitän Sapina im Interview: "Wir können nur gewinnen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht RWE-Kapitän Vinko Sapina über das Rennen um Relegationsplatz drei, Essens Punkteausbeute zuhause und auswärts, das kommende Spiel bei Waldhof Mannheim und die Tabellenführung seines Heimatvereins SSV Ulm 1846.

"Das ist vermutlich die Frage der Saison"

liga3-online.de: Mit einem Spiel weniger beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz drei nur vier Zähler. Wie schätzen Sie die Chancen ein, noch Dritter zu werden, Herr Sapina?


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Vinko Sapina: Erst einmal sind wir stolz, uns diese Chance erarbeitet zu haben. Wir streben in jedem Spiel nach dem Maximum und werden im Endspurt alles geben. Dass es sehr eng zugeht und noch viele Teams im Rennen sind, ist uns bewusst.

Aktuell ist RWE seit vier Partien unbesiegt. Vor allem zuhause ist Essen als bestes Heimteam der Liga stark. In der Auswärtstabelle ist Ihre Mannschaft dagegen Zwölfter. Warum läuft es punktetechnisch vor fremdem Publikum nicht rund?

Das ist vermutlich die Frage der Saison. Und sie ist nicht so einfach zu beantworten. Dass wir zuhause einen riesigen Schritt nach vorn gemacht haben, ist erst einmal sehr positiv. Unsere Fans tragen uns von Sieg zu Sieg, und wir sind an der Hafenstraße eine Macht. Über unsere Auswärtsleistungen machen wir uns natürlich Gedanken. Vielleicht fehlen Mut und die nötige Lockerheit. Fakt ist, dass wir es noch nicht schaffen, unsere Qualität bei Auswärtsspielen regelmäßig auf den Platz zu bringen. An unseren Fans liegt es jedenfalls nicht, deren Support ist zuhause wie auswärts fantastisch.

Was fehlte zuletzt beim 1:1 in Bielefeld für drei Zähler?

Zunächst einmal muss ich betonen, dass Bielefeld besser ist, als es der Tabellenplatz aussagt. Es gibt keine großen Qualitätsunterschiede zwischen der Arminia und uns. Fernab davon waren wir in der ersten Halbzeit nicht gut drin in der Partie – zu wenig Energie beim Spiel gegen den Ball, zu wenig Ruhe beim Spiel mit Ball. In der zweiten Hälfte wurde es besser, aber am Ende hat es nicht gereicht, um nach dem 1:1 noch ein Tor nachzulegen. An der Effizienz hat es auch etwas gehapert.

Vier der noch ausstehenden sechs Partien sind auswärts. Ein Nachteil gegenüber der Konkurrenz?

Das denke ich nicht. Wir wissen, um was es geht, und haben genügend Ehrgeiz, um unsere Auswärtsbilanz zu verbessern.

Druck? "Hält sich in Grenzen"

Am Sonntag geht’s zunächst zum SV Waldhof Mannheim, der noch gegen den Abstieg kämpft. Was erwarten Sie dort für eine Begegnung?

Eine ähnliche wie in Bielefeld, weil Mannheim in der gleichen Situation wie die Arminia steckt. Vielleicht wird es sogar eine noch intensivere Partie. Der SV Waldhof kommt vor allem über Kampf und Teamspirit. Wir stellen uns auf ein zweikampfbetontes Spiel ein und müssen körperlich dagegen halten. Wenn wir außerdem unseren besten Fußball zeigen, bin ich guter Dinge, dass wir in Mannheim drei Punkte holen.

Jeder Punkt kann am Ende zählen – besonders in der engen 3. Liga. Spüren Sie nun in der finalen Saisonphase die steigende Anspannung und den erhöhten Druck?

Es hält sich tatsächlich in Grenzen. Wir sind uns der Situation bewusst und versuchen, uns immer nur auf das folgende Spiel zu konzentrieren. Dass im Vereinsumfeld gerechnet und geträumt wird, ist logisch. Und das ist auch okay, unsere Fans sollen träumen dürfen. Das Schöne ist: Wir haben nichts zu verlieren, sondern können nur gewinnen.

Ihr Heimatverein SSV Ulm 1846 steht sensationell an der Spitze und ist mit sieben Punkten Vorsprung auf Platz drei bereits mit einem Bein Zweitligist. Wie verfolgen Sie das – und überrascht Sie die starke Saisonleistung?

Ich schiele schon öfter mal rüber und schaue, was mein Ex-Klub macht. Mich überrascht nicht die Leistung, aber die Konstanz des Teams. Ich freue mich für den Verein, weil dort solide und bescheidene Arbeit geleistet wird. Ulms Fußball ist nicht spektakulär, aber effizient. Die komplette Mannschaft leistet eine unglaubliche Defensivarbeit. Keine Frage: Ulm steht verdient da oben.

Unter anderem mit Kapitän Jo Reichert spielten Sie früher zusammen. Besteht noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern – und sind Sie zu einer möglichen Aufstiegsfeier eingeladen?

Nicht nur, aber vor allem mit Jo habe ich noch durchgehend Kontakt. Er zählt zu meinen besten Freunden. Seine Karriere in Ulm ist eine besondere Geschichte, die es im Profifußball selten gibt. Und sie steht sinnbildlich für den aktuellen Erfolg von Ulm. Jo ist ein einfacher, disziplinierter und bescheidener Typ, der sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifiziert. Diese Attitude transportiert er auf das komplette Team. Ich freue mich für die Jungs, aber über meine mögliche Präsenz bei ihrer Aufstiegsfeier haben wir noch nicht gesprochen. (lacht) Wer weiß: Vielleicht haben wir ja am Saisonende beide Grund zum Feiern. Neben dem Kampf um Platz drei steht für uns ja auch noch das Endspiel im Landespokal gegen Rot-Weiß Oberhausen an.

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