Rund um das Spiel in Freiburg | OneFootball

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Rund um den Brustring

·20. Januar 2022

Rund um das Spiel in Freiburg

Artikelbild:Rund um das Spiel in Freiburg

Zwei Punkte zu wenig gegen Fürth, null Punkt gegen Leipzig. Wird es gegen Freiburg endlich besser oder müssen wir weiter darauf warten, dass der Knoten platzt?

Ich gebe zu, ich schwanke derzeit ziemlich in meiner Stimmung bezüglich der nächsten Spiele und dem Ausgang dieser Saison. Direkt nachdem ich das Leipzig-Spiel und den spielerisch guten Auftritt der Brustringträger im relive gesehe hatte, blickte ich optimistischer auf die kommenen Wochen als am nächsten Tag, als ich mir die Frage stellte Und wenn es nicht reicht?. Nach unserer Podcast-Aufnahme am Dienstag war ich dann schon etwas zuversichtlicher, aber das war auch vor dem Pokalspiel der Freiburger und der Spieltags-Pressekonferenz heute – dazu gleich mehr. Ja, ich weiß, es wird wahrscheinlich bis zur letzten Minute spannend für uns dieses Jahr, aber ich hab einfach keinen Bock, dass wir in so einer verdammten Groundhog Day-Schleife gefangen sind und alle drei Jahre wieder zum Klang des Radioweckers  in der zweiten Liga aufwachen.


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Aber es hilft nichts, man muss trotz des flauen Gefühls im Magen auch durch dieses Spiel durch als Fan. In der Hoffnung, dass einem die Mannschaft endlich zeigt und zeigen kann, dass beim neuen VfB alles anders ist als früher und sie sich auch aus diesem Tief wieder herausarbeiten kann. Eigentlich musst Du dieses Spiel auch gewinnen, um endlich die Nerven auf und neben dem Platz zu beruhigen, aber wenn mir jemand versichern kann, dass es danach nicht wieder schlechter wird, kann ich in Freiburg auch mit einer Leistung ähnlich der in Leipzig und einem Punkt leben. Ob die Nerven wohl in der zweiwöchigen Pause ruhiger sind? Was ich in der aktuellen Situation jedenfalls für irrelevant halte, ist, ob der VfB sein Geld statt in ein Trainingslager oder in

steckt statt in einen offensiven Mittelfeldspieler oder einen neuen Stürmer für die Bundesliga-Mannschaft. In jedem Unternehmen, und das ist die VfB AG nun mal, gibt es Budgets für bestimmte Bereiche, die einen sind größer (Bundesliga), die anderen sind kleiner (Amateure), die einen mehr ausgeschöpft (Bundesliga), die anderen offensichtlich weniger (Amateure). Sollen wir jetzt das letzte Geld als allen Ecken zusammenkratzen für einen Wintertransfer mit Ablöse oder Leihgebühr plus Gehalt, der sofort einschlägt? Die Empörung darüber, die mitunter zumindest auf Twitter zu lesen war, ist für mich genauso unverständlich wie die Kritik an einer Autogrammstunde unter der Woche im Abstiegskampf. Aber genug aufgeregt, kommen wir zur

Personalsituation

Es hätte so schön sein können: Sasa fit. Borna fit. Silas….nunja

Immerhin scheint Dinos Mavropanos keine bleibenden Schäden davongetragen zu haben von dem Foul des Leipzigers Gvardiol, das dessen Arbeitgeber noch mit einem hämischen und später klammheimlich gelöschten Video auf Twitter feierte. Förster fällt wohl mit Erkältung aus, Mola mal wieder mit Hüftproblemen und bei Didavi zwickt das Knie, obwohl er in Freiburg sogar ins Hotel dürfte, wenn man dort eins bezöge. An sich hätte ich Förster schon ganz gern auf dem Platz gesehen, um den Freiburgern ein wenig Druck zu machen, aber er zählte eben auch zu den Spielern, die mich in Fürth enttäuschten. Interessanterweise ist Erik Thommy laut Matarazzo wieder voll im Training. Ob das für Samstag einen Kaderplatz bedeutet oder er damit nur fit für einen Wechsel bis zum 31. Januar ist, wird sich zeigen. So richtig glaube ich nicht daran, dass wir den nochmal im Brustring sehen. Omar Marmoush hat sich übrigens mit Ägypten für das Achtelfinale des Africa Cups qualifiziert, das am 26. Januar ausgespielt wird. Mal schauen, ob er gegen Frankfurt am 5. Februar dann wieder dabei ist. Aber mal abgesehen von diesen Personalien ist der Kader erfreulich fit und hoffentlich mit jedem Spiel auch mehr eingepielt.

Wie sähe also eine

Mögliche Aufstellung

aus?

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Ich war mir eigentlich letzte Woche fast sicher, dass Beyaz nach der guten Schlussphase in Fürth gegen Leipzig hinter Kalajdzic auflaufen würde, entweder er oder Egloff. Stattdessen verzichtete Matarazzo jedoch auf die defensive Variante mit Karazor aus Ausputzer und entschied sich für zwei Offensive im Mittelfeld, wobei Alex Tibidi seine Sache wesentlich besser machte als der wie häufig engagierte, aber wenig zielstrebige Coulibaly. Auch gegen Freiburg sollte der VfB diese offensive Grundstruktur beibehalten. Tibidi wird wohl seinen nächsten Startelfeinsatz bekommen, auch wenn er gegen Leipzig keine überragende Partie ablieferte. Daneben könnte ich mir vorstellen, dass Matarazzo auf Li Egloff setzt, der zuletzt auch immer mehr Spielminuten bekommt. Auf links ist Sosa natürlich gesetzt. Auf rechts ist Führich natürlich nicht die Optimalbesetzung. Wenn er aber Standards wie gegen Leipzig schlägt, könnte das schon die Aufstellung wert sein. Wenn sich Freiburg darauf konzentriert, Sosas Flanken auf Kalajdzic zu unterbinden, dann bieten sich vielleicht auch für ihn Räume und sollte Silas noch zum Einsatz kommen, könnte er einfach in die Mitte rücken.

Und wie ist die

Lage beim Gegner

…? Darüber haben wir mit SC-Fan Dominik (@mit2iundk) vom Podcast Füchsletalk gesprochen.

Wie ist Dein Gefühl vor dem Spiel?

Meist vor derartigen Partien eher mau. Aber seit dem Pokalspiel habe ich ein sehr gutes Gefühl. Die Mannschaft hat die richtige Reaktion auf den missglückten Start nach der Winterpause gezeigt. So kann es jetzt in der Liga im Kampf um die internationalen Plätze weitergehen.

Wer fehlt?

Die PK vor dem Spiel findet erst am Freitag statt. Daher ist bisher nichts bekannt, aber sollte sich im Pokalspiel niemand verletzt oder zwischenzeitlich die Seuche geholt haben, sind tatsächlich alle Spieler einsatzbereit.

Was sind Stärken und Schwächen und auf wen müssen wir aufpassen?

Ich hoffe, ihr könnt elf Spieler im Blick behalten, denn bei uns ist die Qualität des Kaders diese Saison sehr breit und jeder für eine top Leistung oder ein Tor gut. Eigentlich gehört es sich nicht aktuell einen Spieler herauszugreifen, aber ich will die Frage doch beantworten und empfehle, neben Kevin Schade auf Philipp Lienhart aufzupassen, den – meines Wissens – torgefährlichsten Innenverteidiger der Liga. Wenn ich euch eine Schwäche verraten möchte, dann, dass unsere Chancenverwertung besser sein könnte. Sie ist leider nicht immer so grandios wie beim 6-0 gegen Mönchengladbach. Aber dafür sind wir in der Verteidigung besonders stark, vergessen wir mal das Spiel gegen Dortmund.

Schauen wir auf die

Statistik

Im Gegensatz zu dieser Woche verdient die Rubrik ihren Namen wieder. Es ist das 40. Bundesliga-Duell beider Vereine, hinzu kommen noch fünf Pokalspiele, die der VfB bis auf eines für sich entschied. In Freiburg gelang dem VfB in dieser ominösen Korkut-Rückrunde der letzte Sieg, Mario Gomez schoss beide Tore beim 2:1-Sieg. Ansonsten ist jüngere Bilanz gegen den Sportclub eher mau, drei Niederlagen am Stück, davor ein Unentschieden in der Rückrunde der Abstiegssaison. Die Zeiten, in denen der Trainer schon Streich hieß, der SC aber immer noch ein dankbarer Gegner für den VfB war, sind erstmal vorbei. In der Tabelle grüßt Freiburg mit 30 Punkten und damit zwei Zählern hinter einem Champions League-Rang von Platz sechs. Einerseits konnten sie von den letzen zehn Bundesliga-Spielen nur drei gewinnen, andererseits war da neben einem Pflichtsieg gegen Fürth auch das von Dominik erwähnte 6:0 in Gladbach dabei und ein 2:1 zu Haue gegen Leverkusen. Die von ihm angesprochene qualitative Breite zeigt sich auch darin, dass in der internen Torschützenliste gleich vier Spieler mit jeweils vier Toren führen: Philipp Lienhart (s.o., auch wenn Mavropanos mit ihm gleichauf liegt und Kempf nur ein Tor weniger hat), der im Hinspiel erfolgreiche Woo-Yeong Jeong, Lucas Höler und…Vincenzo Grifo. An den erinnern sich VfB-Fans nach dem Schubser gegen Pascal Stenzel vergangene Saison sicher genauso gern wie an Fürths Paul Seguin. Der ist mit 9 Assists der Freiburger Topscorer und traf auch am Mittwoch im Pokal.

Kommen wir also zum

Ausblick

Dieses Spiel ist wichtig. Verdammt wichtig. Und gleichzeitig extrem schwer, weil wir gegen Freiburg zwar nie chancenlos waren, uns am Ende aber immer ein bisschen selber geschlagen haben. Von einem Sieg auszugehen, wäre daher vermessen, aber dieses Spiel darf einfach kein Rückfall sein. Überhaupt sollte Fürth der letzte Rückfall gewesen sein. Ja, 20 Spiele sind 20 Spiele und die Konkurrenz hat mit Frankfurt und Leverkusen auch kein Fallobst vor der Brust. Aber wir können uns auch nicht von Woche zu Woche angeln und hoffen, dass wir mit Niederlagen und Unentschieden nicht zu sehr den Anschluss verlieren. Meine Hoffnung: Guter Auftritt in Freiburg mit mindestens einem Punkt, im Trainingslager verletzungsfrei bleiben und endlich die so wichtigen Abläufe reinbringen und dann daheim gegen Frankfurt endlich den Knoten platzen lassen. Es wäre so wichtig.

Titelbild: © Alex Grimm/Getty Images

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