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·23. Mai 2020
Rummenigge erwartet „Marktregulierung mit geringeren Ablösesummen und Gehältern“

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·23. Mai 2020
Während in der Bundesliga der Ball wieder rollt, sind die übrigen europäischen Top-Ligen von der Rückkehr in den Spielbetrieb noch einige Wochen entfernt. In Zeiten der Coronakrise drehen sich die Debatten im Profifußball um die großen Themen. Karl-Heinz Rummenigge argumentiert marktwirtschaftlich, warum der überhitzte Profifußball eine Abkühlung erfahren sollte.
„Ich höre, dass viele Klubs bereit sind, Spieler abzugeben, um von ihren hohen Personalkosten herunterzukommen“, so der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern gegenüber dem Spiegel. Entsprechend werde im Sommer ein höheres Angebot herrschen, als potenziell aufnehmende Klubs die Nachfrage gestalten. „Normalerweise führt das zu einer Marktregulierung, zu geringeren Ablösesummen und zu geringeren Gehältern“, so Rummenigge. Der Profifußball in Europa würde davon profitieren, da die Coronakrise die Schwächen des Business-Models gezeigt hat.
„Die schönsten Rosinen aus dem Kuchen“
„Aus der Krise lernen und versuchen, wieder mehr Nachhaltigkeit in den Fußball hineinzubekommen“, so lautet für Rummenigge daher das Gebot der Stunde. Bei seinen durchaus kritischen Worten schließt der Ex-Profi seinen FC Bayern gar nicht aus. Die Top-Klubs hätten „jeden Sommer versucht, die schönsten Rosinen aus dem Kuchen zu picken“, so Rummenigge. So schaukelte sich die fußballerische Elite immer weiter hoch, betrieb ein regelrechtes Wettrüsten. Die Münchner hielten sich dabei lange vergleichsweise zurück, pulverisierten aber 2019 für Verteidiger Lucas Hernandez ihren Transferrekord um beinahe 100 Prozent. Für Leroy Sane von Manchester City hätte der Rekordmeister beinahe sogar die Schallmauer von 100 Millionen Euro durchbrochen.
FFP geeigneter als Gehaltsbegrenzung
Der englische Meister hat es mit seinen Investitionen auf dem Transfermarkt übertrieben und eine ungeahnte Härte der Sanktionen für Verstöße gegen das Financial Fair Play der UEFA zu spüren bekommen. Für Rummenigge hat das Instrument mehr Chancen, für eine Regulierung des Fußball-Markts zu sorgen, als eine zuletzt vieldiskutierte Gehaltsbegrenzung. Allerdings müsse der Kontinentalverband den Mechanismus „seriös und stringent“ anwenden, „mit einem Strafenkatalog, bei dem alle wissen, was sie erwartet, wenn sie dagegen verstoßen“. Den zweijährigen Ausschluss von ManCity aus dem internationalen Wettbewerb sieht Rummenigge dabei womöglich als Schritt in die richtige Richtung.
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