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OneFootball·30. März 2024
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OneFootball·30. März 2024
In Deutschland haben die Läden geschlossen, Schüler freuen sich über zweiwöchige Ferien und in vielen Gärten und Wohnungen funkeln bunt glitzernde Eier. Während für viele das Osterfest vor allem mit einem hoppelnden Tier verbunden ist, steht es für Christen im Zeichen der Wiederauferstehung. Sie feiern, dass Jesus am dritten Tag nach seiner Kreuzigung wiederauferstanden ist. Ein guter Anlass, um die größten Wiederauferstehungsgeschichten des Fußballs zu erzählen.
Während der 1.FC Magdeburg zu DDR-Zeiten noch eine große Nummer war und 1974 sogar DDR-Meister wurde, folgte nach der Wende der tiefe Fall. Durch Abgänge von Trainer Joachim Streich und Leistungsträgern wie Dirk Schuster missglückte 1991 die Quali-Saison für die 1.- oder 2. Bundesliga. Der FCM fiel in die drittklassige Oberliga-Nordost-Mitte ab, lange Zeit sah es aus, als ginge es für die Blau-Weißen nie wieder zurück in die Profiligen.
Doch mit Einführung der Regionalliga Nordost 2012 wendete sich das Blatt. Die Magdeburger verpassten den Aufstieg erst knapp, schon ein Jahr später ging es hoch in Liga 3, wo sie nach drei starken Jahren direkt in die 2. Bundesliga durchmarschierte. Der Traum vom Profifußball war nach knapp 25 Jahren wiederauferstanden und wird bis heute von einer ganzen Stadt gelebt. Nicht jeder mobilisiert mehr als 15.000 Anhänger für ein Auswärtsspiel bei Hertha BSC.
Besonders in den 60er- und 70er-, aber auch noch in den 00er-Jahren war in der ersten Schweizer Liga (damals noch Nationalliga A) kein vorbeikommen am FC Zürich. Das änderte sich 2016 schlagartig. Der Schweizer Traditionsklub musste völlig überraschend den Weg in die zweite Liga antreten, im Jahr davor waren sie noch auf Platz drei gelandet.
Obwohl der Wiederaufstieg direkt glückte, war von den ehemaligen Erfolgen erstmal nichts zu sehen. Zwischen 2017 und 2021 ging der Blick in der Tabelle aus Züricher Sicht meistens nach unten. Wie aus dem Nichts tauchte nach einer weiteren verkorksten Saison ein Mann auf, der in Deutschland durchaus bekannt ist – André Breitenreiter. Als wäre Magie im Spiel, drehte der FCZ auf und marschierte bis zur Meisterschaft durch. Und obwohl der FC Zürich auf seine gesamte Historie betrachtet 13 Mal Schweizer Meister werden konnte, ist dieser Titel wohl der besonderste von allen.
Wir schreiben das Jahr 2007. Der VfB Stuttgart ist nach 34 Spieltagen unter Cheftrainer Armin Veh an der Spitze der Bundesliga-Tabelle – die erste Meisterschaft nach über 25 Jahren. Was darauf folgt, sind weniger erfolgreiche Jahre, gekrönt von zwei bitteren Abstiegen. Und auch nach dem zweiten Wiederaufstieg im Jahr 2020 würden anstrengende Jahre auf den VfB warten.
Sowohl 2022, als auch 2023 sprangen die Schwaben dem erneuten Abstieg nur haarscharf von der Schippe, ehe das Unglaubliche passiert. Völlig losgelöst starteten die Stuttgarter in die Saison, nach 27 Spielen stehen sie fest auf einem Champions League-Platz. Obwohl es für die erneute Meisterschaft wohl nicht mehr reichen wird, was der VfB in dieser Saison aber zeigt, ist eine Wiederauferstehung per excellence.
Liverpool gehört seit Jahrzehnten zu den größten Powerhouses im englischen und europäischen Fußball. Doch Mitte der 2010er Jahre schienen die Reds immer mehr zu einem Mittelfeld-Klub in der Premier League zu verkommen. Im Oktober 2015 wurde der nordirische Trainer Brendan Rodgers nach drei Jahren am River Mersey entlassen, auf ihn folgte ein Deutscher namens Jürgen Norbert Klopp.
Die Verpflichtung von Klopp sollte eine der besten Entscheidungen in der glorreichen Geschichte der Liverpooler sein. Der ehemalige BVB-Coach formte die Mannschaft step by step nach seinen Vorstellungen und impfte ihr seinen heiß geliebten Heavy-Metal-Fußball ein. Pokalsieger, Englischer Meister, Champions-League-Sieger: Neun Jahre später hat Kloppo alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt und wird im Sommer als Vereinsikone abtreten.
Eben jener Klopp hatte auch bei einer zweiten Wiederauferstehung seine Finger im Spiel. Nach dem Gewinn der Meisterschaft im Jahr 2002 fand sich Borussia Dortmund plötzlich nicht nur in der sportlichen Bedeutungslosigkeit, sondern auch bedrohlich nah am finanziellen Abgrund wieder. Der Klub drohte Gehälter nicht mehr bezahlen zu können und schrammte unter Thomas Doll nur knapp an den Abstiegsrängen vorbei. Doch unter anderem Bayern-Galionsfigur Uli Hoeneß schwang sich auf, lieh den Borussen Geld und half die Insolvenz der Schwarz-Gelben abzuwenden.
Der Rest der Geschichte des Wiederauferstehens ist schnell erzählt. Hans-Joachim Watzke übernahm den schwankenden Fußballriesen und verpflichtete mit Jürgen Klopp einen Experten der Wiederauferstehung. Gemeinsam mit Michael Zorc prägte Kloppo in der Folge nicht nur das kommende Jahrzehnt der Dortmunder, sondern läutete auch eine Ära ein, die neben einem DFB-Pokalsieg und Champions-League-Finalteilnahme auch zwei Meistertitel beinhaltete. Finanziell stellte sich der Klub so auch postwendend auf sichere Beine.
Ganz ohne Klopp dafür aber mit Otto Rehhagel schaffte Kaiserslautern 1989 ein bibelähnliches Wunder. Die Mannschaft vom Betze war 1996 noch in die zweite Liga abgestiegen. Als amtierender Pokalsieger trat der FCK den Gang in die zweite Liga an. Im Pokal offenbarte sich schon, welche Qualität das Team eigentlich hatte. Und aus Schuldgefühlen gegenüber den Verantwortlichen blieben den Lauterern eigentlich alle Leistungsträger erhalten.
Unter Trainer Rehhagel schaffte der Klub den direkten und souveränen Wiederaufstieg aus dem Unterhaus. Doch damit nicht genug. Im Jahr nach dem Wiederaufstieg wurde der FCK auch noch Meister. Als erster und bisher einziger Verein gelang ihnen damit der Titelgewinn in der Bundesliga als Aufsteiger. Es ist die wohl bis heute größte Sensation der Bundesliga-Historie und eine quasi beispielhafte Erzählung der Wiederauferstehung.