Borussia Mönchengladbach
·21. März 2024
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·21. März 2024
Die wirtschaftlichen und sportlichen Probleme Borussias waren riesengroß, und doch gelang es dem am 23. Februar 1999 gewählten neuen Präsidium, die Strategie auf einem einzigen Blatt Papier festzuhalten. „Sanieren, Restrukturieren, Konsolidieren“ waren die Schlüsselworte. Klare, unmissverständliche und ambitionierte Ziele – und eine Art der Ansage, wie sie zu Rolf Königs passt, der neben dem früheren Mönchengladbacher Stadtplanungsdezernenten Dr. Adalbert Jordan und dem Steuerberater Siegfried Söllner seinerzeit zum Vizepräsidenten gewählt wurde.
Königs, gebürtiger Mönchengladbacher und als Geschäftsführer der AUNDE Gruppe international agierender und äußerst erfolgreicher Unternehmer, sah sich gemeinsam mit seinen Kollegen einem Mammutprojekt gegenübergestellt, das die Rheinische Post wie folgt auf den Punkt brachte: „Dr. Jordan, Königs und Söllner wollen versuchen, den Klub aus seiner existenzbedrohenden Krise zu holen. Das heißt: zunächst die Liquidität sichern, um finanziell über die laufende Saison zu kommen, dann den Schuldenberg von 17 Millionen Mark abbauen (in Wirklichkeit war es fast das Doppelte, die Red.) und schließlich die jahrelange Hängepartie Stadionbau endlich positiv zu einem Abschluss zu bringen, um für die Zukunft bessere wirtschaftliche Voraussetzungen zu schaffen.“ Ein Vierteljahrhundert später weiß man: All diese Aufgabenstellungen wurden erfüllt – und noch mehr. Durch kurzfristigen Zugriff auf Finanzmittel konnte das wirtschaftliche Überleben sichergestellt und die drohende Insolvenz abgewendet werden. Nachdem Borussia am Ende der Saison 1998/99 aus der Bundesliga abgestiegen war, sich Präsident Jacobs im September 1999 zurückgezogen hatte und durch Dr. Jordan ersetzt wurde, arbeitete Team Sport am Wiederaufstieg – und das Präsidium an der Realisierung des lang gehegten Traums vom neuen und eigenen Stadion.
Borussia kehrte 2001 zurück in die Bundesliga – und der Klub begann im Sommer 2002 mit dem Bau des 54.000 Menschen fassenden Stadions im BORUSSIA-PARK. Für vergleichsweise „kleines Geld“ übrigens: Denn frühere Pläne einer kostspieligen Multifunktionsarena wurden als nicht machbar eingestuft, stattdessen ein reines Fußballstadion für 68,1 Millionen Euro gebaut. Dr. Adalbert Jordan, der die Planungen des Stadions maßgeblich vorangetrieben hatte, starb wenige Monate vor der Eröffnung und wurde im Amt von Rolf Königs ersetzt.
Der neue Präsident freute sich im Juli 2004 darüber, dass Borussia ein neues Zuhause gefunden hatte. Ein Meilenstein, nicht nur, weil fortan 20.000 Menschen mehr die Heimspiele Borussias besuchen konnten, sondern auch, weil das neue Stadion ganz andere Vermarktungsmöglichkeiten bereithielt. Beinahe zeitgleich hatte Borussia die Zusammenarbeit mit dem Sportrechtevermarkter Sportwelt beendet und dazu noch die Kooperation mit dem Büroartikel-Hersteller Herlitz, der im Besitz von Borussias Merchandisingrechten war. „Wir sind wieder Herr im eigenen Haus“, sagte Rolf Königs dazu plakativ. „Jeder Euro, der bei Borussia ankommt, bleibt auch bei Borussia.“ Längst schrieb Borussia wirtschaftlich wieder schwarze Zahlen und investierte in den sportlichen Erfolg, aber auch weiter in die Infrastruktur.
Ein modernes Trainingsgelände im BORUSSIA-PARK für Profi- und Jugendmannschaften war mit Einzug ins Stadion vorhanden und wurde weiter ausgebaut, genau wie die Verkehrsanbindung des Stadions. Dazu kam der „FohlenCampus“, ein Gebäude für die Nachwuchs-Abteilung, mit dem „FohlenStall“ ein neues Jugendinternat und schließlich ein neues Multifunktionsgebäude, „Borussia-8-Grad“, in dem ein Hotel, das Vereinsmuseum „FohlenWelt“, ein großer Fanshop, ein Rehazentrum und eine Praxis für Borussias Mannschaftsärzte untergebracht sind. Sportlich gelang einige Male die Qualifikation zur Europa League und dreimal sogar für die Champions League, in der Bundesliga war man längst wieder etabliert.
Im Präsidium kamen Rainer Bonhof (2008) und Hans Meyer (2011) hinzu, und nach dem Tod von Siegfried Söllner zuletzt auch Dr. Stefan Stegemann (2022).
Die anhaltende und kontinuierliche Erfolgsgeschichte eines Vereins, der nachhaltig gewachsen ist – auch dank der Art und Weise, wie Rolf Königs dem Verein als Präsident vorstand: konsequent, klar in der Ansprache, entscheidungsfreudig, immer der Sache dienend, mit klaren Vorstellungen und Visionen.
Dass der Verein infrastrukturell und wirtschaftlich so stabil aufgestellt ist, ist auch Königs zu verdanken, der diesen Verein 25 Jahre lang geprägt hat wie vor ihm sonst nur noch Dr. Helmut Beyer (1962 bis 1992). Borussia war und ist für den scheidenden ehrenamtlichen Präsidenten Rolf Königs immer eine Herzensangelegenheit.
Und die große Borussia-Familie, die Rolf Königs so gerne beschwor, bedankt sich von ganzem Herzen für ein Vierteljahrhundert hervorragende Arbeit und viele tolle gemeinsame Erlebnisse.