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·21. Mai 2023

Roundup: Rostock feiert Rettung, Derby geht an den KSC

Artikelbild:Roundup: Rostock feiert Rettung, Derby geht an den KSC

In den Sonntagsspielen des 33. Spieltags der 2. Bundesliga hat sich Hansa Rostock durch ein Remis beim 1.FC Nürnberg den vorzeitigen Klassenerhalt gesichert. Hannover 96 holte parallel bei Fortuna Düsseldorf nach wildem Ritt ein 3:3, während das Südwest-Derby zwischen dem Karlsruher SC und 1.FC Kaiserslautern an die Badener ging.

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Im Frankenland war die Ausgangslage auf beiden Seiten klar und ein Klassenerhalt garantiert: Nürnberg brauchte einen Sieg, um die Rettung am vorletzten Spieltag zu vollziehen, Hansa reichte dafür vor Anpfiff sogar ein Remis. Mit dieser Situation kam Rostock in der Frühphase der Begegnung augenscheinlich besser zurecht, wobei der Club von den Gästen zunächst nicht in ärgere Bedrängnis gebracht wurde. Die erste nennenswerte Offensivaktion ließ so auf sich warten, letztlich war ein Flachschuss von Nils Fröling die erste Prüfung für Nürnbergs Schlussmann Carl Klaus, der erneut den verletzten Peter Vindahl ersetzte (17.). Der Keeper zeigte sich auch beim Distanzschuss von Kai Pröger auf der Höhe (22.), in dieser Phase zeigte Hansa, dass die gute Serie der letzten Wochen viel Selbstvertrauen gegeben hat. Die Führung wäre so durchaus verdient gewesen, Lukas Hinterseer verpasste sie aus kürzester Distanz aber, als er nach Hereingabe von rechts ein Luftloch schlug (23.).


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Die Franken taten sich mit dem vielen Ballbesitz, den Hansa gewährte, sichtlich schwer. Für erste zaghafte Torgefahr sorgte so beinahe folgerichtig ein Distanzschuss von Lino Tempelmann, der Markus Kolke aber noch nicht vor große Probleme stellte (27.). Bis zur Nachspielzeit der ersten Hälfte blieb dies die letzte nennenswerte Szene, dann flog Klaus bei einer Rettungsaktion mit der Hand am Ball aus dem Strafraum. Den fälligen Pröger-Freistoß von der Kante des 16ers blockte die Mauer des FCN, den Abstauber verwertete Damian Roßbach zum vermeintlichen 0:1 (45.+4). Der Abwehrmann stand allerdings im strafbaren Abseits, sodass der Treffer nicht zählte.

Mit etwas Glück ging Nürnberg also ohne Gegentor in die Kabinen, dennoch befand sich Rostock nach 45 Minuten auf Kurs Klassenerhalt. Nach dem Seitenwechsel gelang es dem Club etwas besser, seinen Ballbesitz in die gefährlichen Zonen zu verlagern. Die erste gute Gelegenheit auf die erlösende Führung für die Hausherren vereitelte Roßbach mit einer starken Grätsche gegen Kwadwo Duah (56.). Der unterstrich die bessere Phase auch wenig später mit einem Schuss, bei dem Kolke eingreifen musste (61.). Ein echtes Chancenfeuerwerk brannte der Gastgeber aber auch nicht ab, dem so nach und nach die Zeit verloren ging. Bereits nach Anbruch der Schlussviertelstunde hatte Jens Castrop mal wieder einen aussichtsreichen Abschluss, setzte ihn aber knapp drüber (77.).

Hansa hatte sich in der zweiten Hälfte bis dahin beinahe ausschließlich daraus konzentriert, hinten die Null stehen zu lassen, was ja definitiv für den Klassenerhalt reichen würde. Allerdings war diese Strategie gefährlich, weil dem Club eine Aktion hätte reichen können. Eine solche hatte Tempelmann auf dem Fuß, sein Distanzschuss zischte jedoch knapp rechts am Tor vorbei (88.). Tim Handwerker war dem Kasten deutlich näher, als er einen Abpraller mit dem schwächeren rechten Fuß drüber jagte (90.).

Dies blieb der letzte Hochkaräter, wodurch Hansa Rostock den Klassenerhalt feiern konnte. Der 1.FC Nürnberg braucht am letzten Spieltag wegen des deutlich schlechteren Torverhältnisses womöglich einen Sieg beim SC Paderborn, um im Fernduell mit Arminia Bielefeld die Relegation zu vermeiden.

Wilder Ritt in Düsseldorf

Im Rheinland konnten beide Mannschaften befreit aufspielen: Fortuna Düsseldorf hatte seit Samstagabend Gewissheit, dass die Mini-Chance auf den Relegationsplatz nicht mehr existiert, für Hannover 96 geht es ohnehin schon nicht mehr um allzu viel. Den besseren Start erwischte dabei der Gastgeber, bereits nach wenigen Augenblicken verpasste Dawid Kownacki im Zentrum nur knapp eine Hereingabe von Matthias Zimmermann (1.). Auch die erste echte Gelegenheit bot sich Fortuna, Felix Klaus scheiterte nach Vorlage von Emmanuel Iyoha am aufmerksamen Gäste-Keeper Ron-Robert Zieler (6.). Aber auch Hannover meldete früh Ambitionen an, ein Distanzversuch von Cedric Teuchert wurde dabei zunächst noch über das Tor abgefälscht (10.). Seine zweite Chance nutzte der Torjäger: Nach langem Ball brach Derrick Köhn auf links durch und dribbelte gen Grundlinie, von wo er auf Teuchert zurücklegte. Der wackelte seinen Gegenspieler Andre Hoffmann aus und schob überlegt zum 0:1 ins lange Eck ein (12.). Mit dem Führungstreffer im Rücken entwickelte 96 weiter große Spielfreude, Düsseldorf wirkte durchaus beeindruckt.

Das zweite Tor für die Gäste kam deshalb nicht ganz unerwartet. Dabei eroberte Fabian Kunze im Sitzen (!) die Kugel, Teuchert schickte daraufhin Louis Schaub auf die Reise. Der Österreicher bewahrte vor Florian Kastenmeier die Ruhe und versenkte per Dropkick zum 0:2 (21.). Hannover zog sich daraufhin etwas zurück und überließ das Spielgerät den Hausherren, die damit nicht immer etwas anzufangen wussten. Der Zufall verhalf zurück ins Spiel: Nach einer kurz ausgeführten Ecke prallte der Ball im Strafraum vor die Füße von Klaus, der kompromisslos per Direktabnahme unter die Latte traf und so den Anschluss wiederherstellte (30.). Beinahe gelang sogar der Doppelschlag, ein möglicherweise einschlagbereiter Schuss von Emmanuel Iyoha wurde gerade rechtzeitig noch geblockt (32.), selbiges galt für einen Kopfball von Kownacki, den Yannik Lührs vor der Linie klärte (34.).

Im munteren Spielchen hatte anschließend Hannover erstmals die Gelegenheit, den alten Abstand wiederherzustellen, Köhn scheiterte dabei aus spitzem Winkel an Kastenmeier (40.). Auch Teuchert ließ mit einem Knaller ans Außennetz das mögliche dritte Tor der Gäste aus (44.). Zur Pause konnte Fortuna mit dem knappen Rückstand insgesamt wohl durchaus gut leben. Nach Wiederbeginn kam es sogar noch besser, Klaus vollendete dabei am zweiten Pfosten auf Vorlage von Nicolas Gavory einen blitzartigen Gegenstoß der Hausherren zum 2:2 und schnürte den Doppelpack (52.). Nun drückte der Hausherr sogar auf die erstmalige Führung, die Zieler gegen einen starken Distanzversuch von Gavory vereiteln musste (57.).

Die Partie blieb sehr unterhaltsam, denn auch Hannover machte noch mit. Der sehr agile Teuchert etwa hätte mit einer verunglückten Flanke, so sie kein Schuss sein sollte, beinahe die Gäste wieder in Front gebracht (62.), dann scheiterte Köhn aus spitzem Winkel an Kastenmeier (65.). Dann war wieder Fortuna am Drücker, Joker Daniel Ginczek stand im Fokus: Erst ließ er sich im Laufduell von Jannik Dehm den Ball wegnehmen (72.), dann köpfte der Stürmer nach Ecke knapp vorbei (75.). Seine dritte Gelegenheit saß, dabei prallte die Kugel mit etwas Glück von Klaus auf den rechten Fuß von Ginczek, der sich diesmal aus rund zehn Metern keine Blöße gab und das Spiel erstmals zugunsten von Düsseldorf drehte (77.). Gelesen war die Messe damit gemessen am bisherigen Spielverlauf natürlich nicht, lange dauerte es bis zur Ausgleichschance für Hannover nicht.

Hendrik Weydandt ließ sie aus eigentlich idealer Schussposition aus (81.). Havard Nielsen forderte immerhin eine Parade von Kastenmeier ein, als er den nächsten Schuss absetzte (85.). Die Bemühungen wurden belohnt: Fabian Kunze setzte Maximilian Beier ein, der aus rund 20 Metern per Direktabnahme das 3:3 ins Netz wuchtete (89.).

Dabei beließen es die beiden Teams dann, die den Fans einen tollen Nachmittag geboten hatten. Fortuna Düsseldorf beendet den 33. Spieltag damit auf Rang sechs, Hannover 96 rutscht auf Platz neun ab.

Derby geht an den KSC

Im Südwest-Derby ging es angesichts der Tabellensituation beider Klubs in erster Linie um die Ehre. Das Duell zwischen dem Karlsruher SC und dem 1.FC Kaiserslautern ließ sich dabei durchaus erwartungsgemäß als emotionale Angelegenheit an, vor allem auf den Rängen. Sportliche Highlights blieben zunächst Mangelware. Wenn aber Fußball gespielt wurde, dann beinahe ausschließlich bei den Pfälzern, die über Terrence Boyd auch die erste ernsthaftere Annäherung sammelten (16.). Schon deutlich gefährlicher wurde es bei einem Freistoßversuch von Philipp Klement aus großer Distanz, bei dem Marius Gersbeck im Kasten des KSC mehr von seinem Können aufbieten musste, um den Ball über die Latte zu bugsieren (27.). Nach der folgenden Ecke verpasste Julian Niehues mit einer Direktabnahme das Kreuzeck nur knapp (28.).

In der Folge machte auch Karlsruhe erstmals Anstalten, sich an der Gestaltung der Partie zu beteiligen und hatte sogar die Gelegenheit, den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Mikkel Kaufmann wäre dabei mit einer Art Pressschlag beinahe ein ziemlich kurioser Treffer gelungen (40.). Auf der Gegenseite klärte Daniel Gordon einen Kullerball von Boyd vor der Linie (42.). Gemessen am Chancenverhältnis wäre eine Halbzeitführung der Roten Teufel sicher in Ordnung gegangen, insgesamt lebte das Spiel aber vor allem von der Top-Stimmung auf den Tribünen.

Im zweiten Durchgang bot das Spiel einen lebhafteren Start, Lautern verzeichnete dabei auch weitere Top-Chancen, etwa als Boyd eine Hereingabe des eingewechselten Aaron Opoku aus guter Kopfballposition nicht aufs Tor brachte (50.). Kurz darauf schob Opoku rechts vorbei, als er die beste Schussgelegenheit schon hatte verstreichen lassen (52.). Die Pfälzer wollten es nun endgültig wissen und blieben am Drücker. Aber weder ein Kunstschuss von Klement (58.), noch ein Versuch von Lex Tyger Lobinger (60.) brachten die längst verdiente Führung ein, ebensowenig eine Direktabnahme von Opoku auf Vorlage von Kenny Prince Redondo, der wenige Sekunden zuvor von der Bank gekommen war (62.).

Mit Anbruch der Schlussphase stellte der KSC dann das Spiel völlig auf den Kopf: Wenige Momente nach seiner Einwechslung stocherte Budu Zivzivadze mit seinem ersten Ballkontakt einen zunächst geblockten Schuss von Jerome Gondorf über die Linie (70.). Die Unparteiischen entschieden zunächst auf Abseits, nach Videobeweis fand der Treffer aber zurecht Anerkennung. Lautern lief damit einem reichlich unverdienten Rückstand hinterher, was den Badenern Räume öffnete. Lucas Cueto hätte einen Konter schon zur Vorentscheidung nutzen können, fand aber in Andreas Luthe seinen Meister (78.).

Den Gästen fehlte es nach dem Rückstand an Ideen, echte Torgelegenheiten waren so nicht mehr dabei. So hatte es der KSC nicht sonderlich schwer, die Führung zu verwalten. Lediglich ein Missverständnis zwischen Gersbeck und Gordon lud Opoku beinahe zum Ausgleich ein, der Torwart war aber rechtzeitig wieder auf dem Posten (87.). Anstelle eines späten Ausgleichs legten die Badener ein zweites Tor nach, Paul Nebel nutzte dabei seinerseits ein Missverständnis in der Lauterer Hintermannschaft und lupfte dann frech zum 2:0 ins Tor (90.+6).

Letztlich war der Heimsieg im Derby trotz des vermeintlich deutlichen Resultats eher glücklich, durch das zweite Tor ist der Karlsruher SC in der Tabelle sogar am 1.FC Kaiserslautern vorbeigezogen und jetzt siebter.

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