Roundup: HSV und H96 teilen Punkte, Bielefeld baut Tabellenführung aus, Regensburg schlägt den SVWW | OneFootball

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·15. Februar 2020

Roundup: HSV und H96 teilen Punkte, Bielefeld baut Tabellenführung aus, Regensburg schlägt den SVWW

Artikelbild:Roundup: HSV und H96 teilen Punkte, Bielefeld baut Tabellenführung aus, Regensburg schlägt den SVWW

Hannover 96 und der Hamburger SV trennen sich nach einer nervenaufreibenden Endphase mit einem Unentschieden. Arminia Bielefeld gewinnt bei Greuther Fürth auch das vierte Spiel infolge und baut damit seine Tabellenführung aus. Jahn Regensburg hat sich von der 0:6-Klatsche gegen Bielefeld erholt und gegen den SV Wehen Wiesbaden einen Heimdreier gelandet. Das Roundup zum Samstag des 22. Zweitliga-Spieltags.

HSV trifft auf HSV. Im Duell zwischen Hannover 96 und dem Hamburger SV begegneten sich Auf- und Abstiegskampf. Die Gastgeber aus Niedersachsen standen vor der Partie zwar nur auf Rang 13, gewannen aber ihr letztes Spiel gegen Greuther Fürth (3:1) und waren seit zwei Spielen ungeschlagen. Auch die Hamburger gestalteten ihre vorausgegangene Partie siegreich, fünf Spiele infolge holten sie mindestens einen Punkt. Mit einem Sieg hätten die Hanseaten die Tabellenspitze übernehmen können.


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Es war ein flotter Beginn zwischen den beiden ehemaligen Bundesligisten. Beide Teams waren sogleich darum bemüht, ihr Offensivspiel zu entwickeln, ohne aber konkrete Torchancen zu produzieren. Nach den ersten zehn Minuten war festzuhalten, dass die 96er die etwas aktivere Mannschaft waren. Der HSV nahm nach der Anfangsviertelstunde zwar vermehrt am Spiel teil, jedoch fehlte es den „Rothosen“ noch merklich an Präzision – Fehlpässe im Aufbauspiel und technische Fehler in der Ballannahme verhinderten ein sauberes Angriffsspiel der Hamburger. Nach 20 Minuten ließ sich sagen, dass es ein ansehnliches, wenn auch nicht ereignisreiches Spiel war. Beide Mannschaften tauchten im gegnerischen Strafraum auf, doch konnten die jeweiligen Abwehrreihen vorerst alle Vorstöße verteidigen. Das Tempo war hoch, die Torschusstatistik hingegen nicht. Exemplarisch war die 36. Minute, in der Hannovers Linton Maina ein sehenswertes Solo hinlegte, dessen Schuss aber ein gutes Stück am Hamburger Tor vorbeiging – die Begegnung bot guten Unterhaltungswert, zumindest bis es zum Torschuss kam. Da beide Mannschaften durch eine sichere Defensive bestachen, ging es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.

Der HSV kam druckvoll aus der Kabine und verzeichnete die ersten Offensivszenen des zweiten Durchgangs. Vergebens, denn in der 51. Minute erzielte Cedric Teuchert die Führung für die Niedersachsen. Bedient vom starken Maina hatte der Mittelstürmer viel zu viel Platz im Hamburger Strafraum und durfte dadurch zu unbedrängt das 1:0 markieren. Der HSV steckte nicht auf und wollte sein Tor nun umso mehr. In der 55. Minute legte Tim Leibold den Ball knapp über den Querbalken, eine Minute später bediente der Linksverteidiger im Rückraum Bakery Jatta, der freistehend aber über das leere Tor schoss. Auch in der 58. Minute mussten die Hannoveraner durchatmen, nachdem Waldemar Anton einen Schuss von Sonny Kittel noch auf der Linie klärte. Die Hamburger drängten mit aller Macht auf den Ausgleich, das Spiel fand beinahe nur noch in der Hälfte der 96er statt. Weiter kamen die Hamburger zu ihren Torchancen, auch wenn die größte Druckphase etwas abgeebbt war. Zwischen der 63. und 68. Minute wechselte der HSV dreimal, auch das zeigte, dass man alles für den Ausgleich versuchte. In der 73. Minute ereignete sich einmal mehr eine Szene, der zwingend zum 1:1 hätte führen müssen. Zunächst chippte David Kinsombi den Ball von Außen aufs Tor, doch Hannover-Keeper Ron-Robert Zieler klärte – allerdings genau zu Schaub, dessen Abschluss wiederum vom herangrätschenden Haraguchi geblockt wurde. Schaub bekam den Ball zurück, sah Kittel am Strafraumrand, der abzog und den Kasten nur knapp verfehlte. Hamburg ließ den Druck nicht abreißen, aber Hannover verteidigte in der Schlussphase so leidenschaftlich wie souverän – bis zur vierten Minute der Nachspielzeit. Anton klärte erneut auf der Linie, doch köpfte der eingewechselte Joel Pojanpahlo die anschließende Ecke noch zum 1:1-Ausgleich ein. Es war die letzte Szene des Spiels, umso bitterer für die 96er, die so lange dagegenhielten. So kam der HSV nach einem absoluten Nervenkitzel zu einem späten wie verdienten Auswärtspunkt. Das Nordduell kam den Anspruch eines Spitzenspiels ohne Zweifel nach.

Hannover 96 wird sich aufgrund des Last-Minute-Ausgleichs massiv ärgern, mit dem Heimpunkt rücken die Niedersachsen aber zumindest auf Rang 13 vor. Der Hamburger SV bleibt im sechsten Spiel infolge ungeschlagen, verliert jedoch Tuchfühlung auf Arminia Bielefeld.

Bielefeld festigt gegen Fürth seine Tabellenführung

Nach zuletzt zwei Siegen infolge musste Greuther Fürth am vergangenen Sonntag eine Niederlage gegen Hannover 96 (1:3) hinnehmen, dennoch standen die Franken mit Platz fünf und 31 Zählern zufriedenstellend dar. Die Hausherren trafen auf Tabellenführer Arminia Bielefeld, der mit dem 6:0-Kantersieg über Jahn Regensburg ein deutliches Ausrufezeichen im Aufstiegskampf setzten. Mit sieben Zählern aus den letzten drei Begegnungen haben sich Ostwestfalen aus einem kleinen Tief befreit, nun galt es, Platz eins zu verteidigen.

In den ersten Minuten ließen die Bielefelder dem Gastgeber aus Fürth auffällig viel Platz, man agierte anfangs noch etwas abwartend. Nach zehn Minuten verzeichneten die Franken 65% Ballbesitz und den bis dahin einzigen Torabschluss, die Zweikampfstatistik führten hingegen die Bielefelder an – und nach 12 Minuten auch die Torbilanz. Mit ihrem ersten Torschuss erzielten die Ostwestfalen das 1:0, Cedric Brunner köpfte im Fünfmeterraum eine maßgeschneiderte Flanke von Cebio Soukou aus dem linken Halbfeld ins linke Toreck ein. Keine Abwehrchance für Fürths Torhüter Sascha Burchert. Die Fürther ließen sich von dem Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen und spielten weiter motiviert auf. In der 19. Minute hätten die Arminen jedoch beinahe nachgelegt. Nach guter Vorlage Soukous verstolperte Jonathan Clauss den Ball aus aussichtsreicher Position im Zentrum. Es entwickelte sich ein dynamisches Spiel, auf beiden Seiten gab es Torchancen. Die besten Gelegenheiten verzeichnete aber Bielefeld, so hätte Kapitän Fabian Klos in der 25. Minute fast das 2:0 erzielt, jedoch war Verlass auf Fürths Schlussmann Burchert. Bielefelds Torjäger ließ sich aber nicht entmutigen und kam in der 35. Minute zu seinem Treffer. Eingesetzt von Marcel Hartel durfte Klos völlig alleingelassen auf Burchert zulaufen, den er durch ein paar Körpertäuschungen auswackelte und anschließend ungehindert zum 2:0 einschob. Nur drei Minuten später hätte es beinahe die direkte Antwort gegeben, doch konnte Bielefelds Torhüter Stefan Ortega das Eigentor seines Mannschaftskollegen Joakim Nilsson, der unglücklich an den Ball kam, noch gerade so verhindern. Kurz vor dem Halbzeitpfiff wäre fast das 3:0 gefallen, doch scheiterte Hartel zweimal aus kurzer Distanz an Burchert, der an dem Nachmittag alle Hände voll zu tun hatte. Die Franken halten wirklich gut mit, doch nutzten die Arminen ihre Gelegenheiten außerordentlich abgezockt, sodass die minder zielstrebigen Fürther zur Pause in die Röhre guckten.

Schnell wurde im zweiten Durchgang klar, dass sich Bielefeld trotz der komfortablen Zwei-Tore-Führung nicht hinten hineinstellen und stattdessen weiter mitspielen wollte. Es waren jedoch die Fürther, die deutlich gefährlicher daherkamen. Nach ersten Annäherungen hätte sich die Spielvereinigung in der 55. Minute beinahe den Anschlusstreffer erzielt. Nach Vorlage von Paul Seguin stieg Havard Nielsen aus rund zehn Meter hoch zum Kopfball, den DSC-Schlusmann Ortega aber noch mit den Fingerspitzen parieren konnte. Es blieb ein Duell auf Augenhöhe, doch verbuchten weiterhin die Bielefelder die besseren Torchancen. Nachdem Klos‘ Treffer zum 3:0 in der 62. Minute noch aufgrund einer hauchzarten Abseitsstellung nicht gegeben wurde, erhielten die Ostwestfalen sechs Minuten später erneut die Chance auf die Vorentscheidung. Fürths Torhüter Burchert traf Klos bei einem Klärungsversuch klar am Fuß, sodass es folgerichtig Elfmeter gab. Diesen verwandelte Soukou zum 3:0. In der 73. Minute machte es Fürth mit 1:3-Anschlusstreffer noch einmal spannend. Timothy Tillmann steckte vor dem Strafraum halblinks auf Nielsen durch. Der chipte das Leder aus spitzem Winkel über den früh zu Boden gegangenen Ortega in die Maschen. Die neue Spannung hielt jedoch nicht lange. Nachdem Fürth in der 75. Minute sogar fast das 2:3 erzielte, machte Bielefeld in der 78. Minute alles klar. Clauss flankte nach schöner Einzelaktion flach und scharf von rechts ins Zentrum. Dort wollte Fürths Paul Jaeckel klären, bugsierte das Leder aber zum 1:4 in die eigenen Maschen. Das letzte Tor des Spiels nahm das Tempo raus, Fürth war die Enttäuschung anzusehen. Bielefeld hätte sogar noch die Chance auf einen weiteren Treffer gehabt, doch verpasste Clauss. Stattdessen erlaubte sich Bielefeld noch eine Unaufmerksamkeit, sodass Kenny Redondo nach Vorlage von Tillmann aus drei Metern frei zum 2:4-Endstand einköpfen durfte.

Der vierte Sieg infolge lässt Arminia Bielefeld nach wie vorne von der Tabellenspitze grüßen, doch durch das Unentschieden des HSV mit nun drei Punkten Abstand auf Rang zwei. Die Spielvereinigung aus Fürth sammelt hingegen die zweite Niederlage in Serie, bleibt aber der oberen Tabellenhälfte erhalten.

Regensburg findet Antwort auf 0:6-Klatsche

Zuletzt kassierte Jahn Regensburg zwei Niederlagen mit einem Torverhältnis von 0:8 – bedrohlich war die Lage der Oberpfälzer aufgrund ihrer 29 Punkte und Platz acht aber nicht. Dennoch hatte sich der Jahn vorgenommen, gegen Abstiegskandidat Wehen Wiesbaden zurück in die Spur zu finden. Der SVWW war mit vier Punkten aus zwei Spielen gut in das neue Jahr gestartet, musste am letzten Sonntag allerdings eine empfindliche Niederlage im Abstiegskampf gegen den VfL Bochum (0:1) hinnehmen. Mit einem Sieg gegen Regensburg wäre für den Tabellensechszehnten der zwischenzeitliche Sprung auf Rang 14 möglich gewesen.

Der Spielbeginn war in Regensburger Hand, klare Torgelegenheiten waren aber noch nicht zu verzeichnen. Auch nach 10 Minuten war der Jahn das deutlich spielbestimmendere Team, die Begegnung fand größtenteils in der Spielhälfte Wiesbadens statt. Weiterhin verpassten es die Hausherren aber, ihre Dominanz in Torgefahr umzumünzen. Mit der Zeit fand Wehen jedoch immer besser in die Partie. Nach 13 Minuten verbuchten die Gäste die bis dahin beste Torchance des Spiels: Sidney Friede bediente den links mitgelaufenen Tobias Schwede, dessen Linksschuss aus 16 Metern jedoch knapp rechts vorbeiflog. In der 16. Minute dann die vermeintliche Führung für den Aufsteiger, jedoch wurde der Treffer von Manuel Schäffler nach VAR-Prüfung und anschließender Entscheidung auf Abseits nicht gegeben. Eine denkbar knappe Entscheidung, die man auch zugunsten Wiesbadens hätte treffen können. Mit den zwei guten Chancen hatte sich Wiesbaden allerdings in die Partie gespielt, die erste Halbzeit gestaltete sich im Anschluss deutlich ausgeglichener. In den Minuten danach wurde das Spiel fahriger, beiden Mannschaften unterliefen Stockfehler, sodass kein Spielfluss aufkommen wollte. Gefahr kam höchstens durch Standardsituationen auf, doch konnten beide Abwehrreihen schlimmeres verhindern. Das 0:0 zur Halbzeitpause war, auch wenn Regensburg zum Ende hin noch einmal dominanter wurde, leistungsgerecht.

Die Regenburger knüpften an ihren starken Endspurt der ersten Halbzeit an und spielten weiter druckvoll nach vorne. Bereits in der 51. Minute belohnten sich die Oberpfälzer mit dem 1:0. Max Besuschkow schickte Andreas Albers in die Tiefe und nach dessen Querpass netzte Erik Wekesser unter die Latte ein. Eine verdiente Führung, da der zweite Durchgang bis dahin einzig dem Jahn gehörte. Auch nach dem Führungstreffer behielt Regensburg die Oberhand, in der 60. Minute hielt SVWW-Keeper Heinz Lindner seine Mannschaft mit einer Parade gegen Albers im Spiel. Wiesbaden agierte in den zweiten 45 Minuten trotz Rückstand noch blasser als im ersten Durchgang. Trotz mehrerer Wechsel wollte dem Tabellensechszehnten offensiv nichts einfallen. Wurde es in der Begegnung einmal gefährlich, lag dies an den Hausherren. Insgesamt war es eine recht trostlose zweite Halbzeit, da Regensburg nicht wollte und Wiesbaden nicht konnte. Und so plätscherte das Spiel dem Schlusspfiff entgegen. Wiesbaden konnte keine Schlussoffensive auf die Beine stellen und so war es ein recht ungefährdeter Heimsieg für den Jahn.

Mit den drei Punkten schafft Jahn Regensburg den Umschwung, zunächst einmal springen die Oberpfälzer auf Rang fünf. Wehen Wiesbaden verliert hingegen zum zweiten Mal infolge und bleibt damit auf dem Relegationsrang.

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