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·21. Januar 2022

Roundup: HSV dreht das Derby, FCN vertieft Fortuna-Krise

Artikelbild:Roundup: HSV dreht das Derby, FCN vertieft Fortuna-Krise

In den Freitagsspielen der 2. Bundesliga hat der Hamburger SV das Stadtderby gegen den FC St. Pauli nach Rückstand zur Pause gewonnen. Im Parallelspiel verpasste der 1.FC Nürnberg Fortuna Düsseldorf und Trainer Christian Preußer den nächsten Tiefschlag.

In der Hansestadt gingen beide Teams mit dem Selbstvertrauen der Siege über Erstligisten im DFB-Pokal am Dienstagabend in die Partie. Davon war zunächst vor allem bei den gastgebenden Rothosen etwas zu sehen, die einen beeindruckenden Start hinlegten. Gut und gerne hätte der HSV nach seinem stürmischen Beginn mit einem oder zwei Toren führen können. Allerdings verpassten Faride Alidou (3.), Moritz Heyer (6.), Miro Muheim (10.) und Bakery Jatta (19.) einen verdienten frühen Treffer. Vor allem Heyer war mit einem Kopfball an den Pfosten sehr nahe dran. St. Pauli fand zunächst offensiv nicht statt, kämpfte sich aber nach und nach besser in die Begegnung. Nach einer halben Stunde stellte ein vom HSV unzureichend verteidigter Freistoß von rechts den Spielverlauf auf den Kopf: Eric Smith flankte an den zweiten Pfosten, wo Etienne Amenyido per Kopf vors Tor legte. Guido Burgstaller war mit dem Haupt schneller als Sebastian Schonlau mit dem langen Bein und hatte aus kürzester Distanz kein Problem, zur schmeichelhaften Führung einzunicken (30.). Die Rothosen schüttelten sich nur kurz und stürmten auf den Ausgleichstreffer noch vor der Pause, der aber weder dem Kopfball von Mario Vuskovic (45.), Jatta im Duell mit Torhüter Nikola Vasilj oder Robert Glatzel im Nachschuss per Volley (45.+1) vergönnt war.


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Der HSV musste so zur Pause vor allem mit der Chancenverwertung hadern, während St. Pauli mit dem Ergebnis und der eigenen Effektivität sehr zufrieden gewesen sein dürfte. Nach dem Seitenwechsel übernahm wieder der Gastgeber die Initiative. Ludovit Reis mit einem ansatzlosen Flatterball aus der Distanz forderte von Vasilj gleich wieder höchste Konzentration (48.). Danach hatte Glatzel eine Doppelchance, bei der er erst einen Kopfball nicht ganz erwischte, dann sein Drehschuss zur Ecke geblockt wurde. In deren Folge war Kapitän Schonlau aus kurzer Distanz per Kopf zur Stelle und erzielte den hochverdienten Ausgleich (58.). Vasilj sah diesmal nicht gut aus, hätte sich die Flanke von Kittel wohl schnappen können. Keine Minute nach dem Anstoß hatte Alidou sogar das 2:1 auf dem Fuß, konnte aber nicht genug Druck hinter seinen Abschluss bringen (59.). In der Folge nahm sich das Spiel eine erste längere Ruhephase, ehe der HSV erfolgreich konterte: Sonny Kittel setzte Jatta ideal per Chip-Ball in Szene, der Gambier schloss aus spitzem Winkel per Direktabnahme zum 2:1 ab (70.). Um eine schnelle Antwort waren die Kiezkicker verlegen, der HSV verteidigte seine Führung ohne große Probleme und setzte selbst wertvolle offensive Nadelstiche. Zehn Minuten vor Schluss musste Daniel Heuer Fernandes dann doch mal eingreifen und zeigte gleich seine ganze Klasse, als er einen gefährlichen Flachschuss von Burgstaller parierte. Tatsächlich war dies die erste nennenswerte Offensivszene von St. Pauli in der zweiten Hälfte, sie leitete die Schlussphase ein. In der blieb aber eher der HSV gefährlich, unter anderem zischte ein Volley des eingewechselten Manuel Wintzheimer auf Vorlage von Jatta knapp über den Kasten. Von St. Pauli kam schlichtweg zu wenig Konkretes auf dem Weg nach vorn, vor große Probleme stellten die Kiezkicker die Hausherren auch in der fünfminütigen Nachspielzeit nicht. Die einzige Gelegenheit bot sich Maximilian Dittgen (90.+5), Schonlau fälschte ab, Heuer Fernandes war aber zur Stelle.

Der Hamburger SV springt durch den Derbysieg für den Moment wieder auf Rang drei und verkürzt den Rückstand auf den Tabellenführer auf drei Punkte. Der FC St. Pauli könnte den Spitzenrang am Samstag an den SV Darmstadt verlieren.

Nürnberg mit dem letzten Stoß für Preußer?

In Düsseldorf galt das Heimspiel gegen Nürnberg als Art Entscheidungsspiel für Christian Preußer, der im Falle einer neuerlichen Niederlage womöglich vor der Beurlaubung stehen würde. Den Start dürfte sich der Chefcoach ganz anders vorgestellt haben, bereits nach zwei Minuten lief sein Team einem Rückstand hinterher. Lino Tempelmann konnte ohne große Bedrängnis durch das Mittelfeld spazieren, versuchte einen Distanzschuss. In den lief Nikola Dovedan so herein, dass er mit dem Knie unhaltbar für Florian Kastenmeier abfälschte (2.). Wenig später verhinderte der Keeper gegen Tempelmann das schnelle 0:2, der FCN war in dieser Frühphase klar besser. Ein langer Ball auf Khaled Narey, der die Kugel stark annahm, aus kurzer Distanz aber an Christian Mathenia scheiterte (13.), schien die Hausherren aufzuwecken, die anschließend deutlich besser im Spiel waren. Eine noch größere Ausgleichschance ließ Robert Bozenik zehn Minuten vor der Pause liegen, nachdem Shinta Appelkamp den Ball ein paar Zentimeter zu weit nach vorn quergelegt hatte. Im Grätschen legte Bozenik die Kugel so deutlich am Tor vorbei (35.). Der anfänglich so überlegene FCN bot in dieser Phase offensiv kaum noch etwas an, sodass ein ausgeglichener Halbzeitstand nicht unverdient gewesen wäre.

So aber lief Düsseldorf in den zweiten 45 Minuten einem Rückstand hinterher. Der hätte sich nach wenigen Minuten verdoppeln können, als Christopher Schindler nach Eckstoß von Mats Möller Daehli frei zum Kopfball kam, aber die Kugel eher mit der Schulter traf, sodass Kastenmeier den Ball noch an die Latte lenken konnte (53.). Insgesamt war Nürnberg zu Beginn der zweiten Hälfte wieder die klar tonangebende Mannschaft, ließ aber im entscheidenden Moment zu oft die Präzision vermissen. Die Fortuna intensivierte die offensiven Bemühungen ab Mitte der Halbzeit wieder, erspielte sich zunächst aber keine nennenswerten Gelegenheiten auf den Ausgleich. So hatte der Club keine Probleme, die knappe Führung in die Schlussphase mitzunehmen, dann wurde Düsseldorf aber wieder gefährlicher. In der 79. Minute etwa wäre ein Schuss von Appelkamp womöglich ins Tor gegangen, wurde aber von Tom Krauß entscheidend geblockt. Ein Feuerwerk an Chancen brannten die Hausherren aber auch in den letzten Minuten der Partie nicht ab. Im Gegenteil: Eine echte Gelegenheit zum 1:1 ergab sich nicht mehr.

Durch die Niederlage verharrt Fortuna Düsseldorf nach dem 20. Spieltag bestenfalls auf Rang 14, der 1.FC Nürnberg bleibt oben dran und belegt bis mindestens Samstag Tabellenplatz vier.

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