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·30. September 2023
Roundup: Hannover und Kiel hüpfen auf 2 und 3, Rostock siegt spät

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·30. September 2023
In den Samstagspartien des 8. Spieltags der 2. Bundesliga hat Hannover 96 gegen den SV Wehen Wiesbaden gewonnen (2:0). Gleichzeitig holte auch Hansa Rostock gegen Eintracht Braunschweig einen Heimsieg (1:0), während der Karlsruher SC gegen Holstein Kiel unterlag (0:2).
In Niedersachsen wollten die Roten ihren guten Lauf der vergangenen Wochen fortsetzen, während der hessische Aufsteiger nach zuletzt nur einem Punkt aus vier Spielen zurück in die Erfolgsspur finden wollte. Beide Seiten leisteten sich nur wenige Minuten des Abtastens, ehe eine wilde Phase einsetzte. Dabei kam Hannover über Havard Nielsen zur ersten Chance, die Florian Stritzel vereiteln konnte (10.), ehe auf der Gegenseite Ron-Robert Zieler gegen Ivan Prtajin zur Stelle war (11.). Quasi im Gegenzug hatte Nielsen nach Flanke von Phil Neumann wesentlich zu viel Platz und konnte ohne Probleme einnicken (11.). Geschockt waren die Gäste nicht, Zieler verhinderte mit einer einhändigen Glanzparade gegen einen Kopfball von Prtajin den postwendendend Ausgleich (12.).
Der so auffällige Stürmer musste anschließend verletzt vom Feld, bei Wehen Wiesbaden ergab sich durchaus ein Bruch. Hannover hatte die Dinge so unter Kontrolle, verpasste es aber, das zweite Tor nachzulegen. Gute Chancen vergaben unter anderem Cedrik Teuchert (28.), Nielsen (30.), Jannik Dehm (33.) und Derrick Köhn (45.+1). Die Gäste blieben so im Spiel und nutzten das unmittelbar vor der Pause beinahe aus, als Franko Kovacevic eine verlängerte Freistoßflanke aus spitzem Winkel aber nicht aufs Tor gedrückt bekam (45.+4).
Die Halbzeitführung der Hausherren ging sicherlich in Ordnung, hätte aber durchaus höher ausfallen dürfen. Die mangelnde Chancenverwertung rächte sich beinah schnell nach Wiederanpfiff, Neumann blockte einen Abschluss von Marcus Mathisen nach Ecke gerade noch rechtzeitig (47.). Auf der anderen Seite blieb es beim Hannoveraner Chancenwucher, Dehm jagte das Kunstleder nach feiner Vorlage von Nielsen freistehend über den Kasten (52.), zudem zirkelte Louis Schaub knapp am langen Eck vorbei (56.). Der SVWW schnupperte anschließend über Kovacevic am Ausgleich, der Stürmer bekam seinen freien Kopfball nach einem Eckstoß nicht entscheidend gedrückt (61.).
Mit Anbruch der Schlussphase gelang 96 doch endlich der Durchbruch zum 2:0: Schaub trieb die Kugel über rechts ins Zentrum und setzte Köhn ein, dessen Flachschuss ging mit etwas Glück durch die Beine von Stritzel ins Netz (74.). Damit war die sprichwörtliche Messe gelesen, die Gäste fanden keine Antwort mehr und auch die Roten legten es nicht mit aller Macht auf weitere Tore an.
Mit dem verdienten Dreier rückt Hannover 96 wenigstens bis Samstagabend auf Aufstiegsplatz zwei, der SV Wehen Wiesbaden rutscht auf Rang 15 ab.
Im Ostseestadion ging es für Hansa darum, einen September ohne jeden Punktgewinn zu vermeiden. Die große Frage bei der Eintracht war indes, wie das Team ohne Torjäger Anthony Ujah klarkommen würde, der verletzt bis Jahresende ausfällt. Die erste Gelegenheit bot sich nach einer Ecke aus dem Rückraum Anton Donkor, dessen Schuss knapp neben den Kasten zischte (3.). Die reifere Spielanlage zeigte in der ersten Hälfte allerdings Rostock, das sich alleine beim Herausspielen guter Gelegenheiten schwertat. So half beinahe die Einladung der Gäste: Nach riskantem Anspiel von Ron-Thorben Hoffmann auf Jannis Nikolaou verlor der Kapitän die Kugel an Sebastian Vasiliadis. Der Ball landete bei Robert Ivanov, der bei einem Klärungsversuch Juan Jose Perea anschoss. Das Spielgerät kullerte so Richtung Braunschweiger Tor, prallte aber vom Pfosten zurück ins Feld (18.).
Auch der BTSV hatte vor der Pause eine Top-Gelegenheit, Kaan Caliskaner hatte sich sehenswert durch die Abwehrreihe gedribbelt, legte dann aber nicht ideal auf Johan Gomez zurück. Im Nachgang schoss Fabio Kaufmann daneben (33.). Fünf Minuten vor der Pause konnte sich Hoffmann auszeichnen, als er einen Kopfball von Damian Roßbach mit einer starken Parade zur Ecke abwehrte (40.). Angesichts der Gelegenheiten auf beiden Seiten war es zur Halbzeit ein 0:0 der besseren Sorte.
Nach dem Seitenwechsel dominierte zunächst Braunschweig das Geschehen und sammelte Abschlüsse, die zunächst allerdings nicht die ganz konkrete Gefahr heraufbeschworen. Da selbiges auch bei seltenen Angriffen der Hausherren galt, plätscherte die Partie nun etwas vor sich hin. Zur besten Chance des zweiten Durchgangs geriet da ein flacher Schussversuch des gerade eingewechselten Kai Pröger, den Hoffmann letztlich ins Toraus passieren lassen konnte (70.). Die Begegnung bewegte sich so schnurstracks auf ein torloses Remis zu, nur ein Lucky Punch konnte dies in der absoluten Schlussphase noch verhindern.
Tatsächlich gelang der Hansa-Kogge doch noch ein Treffer: Eine Ecke von Alexander Rossipal segelte an den Fünfer, wo Jasper van der Werff angerauscht kam und seinen Kopfball perfekt platzierte (87.). Die Gäste versuchten sich anschließend natürlich an einer Antwort, die aber ausblieb. Stattdessen knallte Pröger bei einem Gegenstoß in der Nachspielzeit die Kugel noch an den Außenpfosten (90.+3).
Durch den knappen Heimsieg springt Hansa Rostock in die obere Tabellenhälfte auf Platz acht, Eintracht Braunschweig verharrt auf Rang 17.
Im Wildpark war dem KSC früh anzumerken, dass er das 3:4 bei der SpVgg Greuther Fürth vergessen machen wollte. Die KSV Holstein kam nach Niederlagen gegen den FC St. Pauli und Hertha BSC nicht mit größtem Selbstbewusstsein ins Spiel. In den ersten Minuten hätten die Badener so schnell die Weichen stellen können. Allerdings blockten die Gäste sowohl den Schuss von Lars Stindl (2.), als auch einen Versuch von Marvin Wanitzek (7.). Gerade Letzterer hätte das 1:0 eigentlich machen müssen. Die Störche fanden anschließend nur phasenweise Entlastung, stellten das Spiel aber auf den Kopf: Ins Glück führte ein langer Ball hinter die Kette auf Nicolai Remberg, der ein Kopfballduell gewann und auf Benedikt Pichler ablegte. Der Österreicher blieb vor Torwart Patrick Drewes kaltschnäuzig und schob ihm den Ball durch die Beine (24.).
Der Treffer zeigte Wirkung, zumal Kiel schnell nachlegen konnte. Nach zu kurz abgewehrter Ecke übte Karlsruhe keinen Druck auf Lewis Holtby aus, dessen langgezogene Flanke Tom Rothe am Rande des Fünfmeterraums völlig frei fand. Für den Linksverteidiger war es so ein Leichtes, per Kopf nachzulegen (27.). Die Gäste hätten das Spiel in der Phase bereits weitgehend entscheiden können, ließen aber einen Handelfmeter aus. Marcel Franke hatte den Ball an den Oberarm bekommen, als er per Grätsche gegen Steven Skrzybski blocken wollte. Der Angreifer trat selbst an, Drewes fischte den halbhohen Versuch aus dem linken Eck und musste dafür nicht einmal eine Top-Parade zeigen (34.). Kurz vor der Pause hielt der Keeper sein Team auch gegen einen verdeckten Schlenzer von Ba-Muaka Simakala im Spiel (45.).
Trotz des guten Starts war für die Hausherren nach 45 Minuten das Ergebnis von 0:2 noch das Beste. Der KSC kam mit drei frischen Kräften aus der Kabine und wollte mit einem schnellen Treffer zurück ins Spiel finden. Klare Chancen spielte sich die Heimmannschaft dabei zunächst nicht heraus, Kiel wartete nicht ungern in recht tiefer Haltung auf mögliche Gegenstöße. Torgefährlich wurde es so längste Zeit auf beiden Seiten nicht, womit die Gäste naturgemäß wesentlich besser leben konnten als die Badener. Bereits in der angebrochenen Schlussphase musste Timon Weiner erstmals in der zweiten Hälfte eingreifen, ein harmloser Kopfball stellte den Schlussmann aber vor keine echte Probe (74.).
Den Willen konnte man dem Gastgeber nicht absprechen, das Team versuchte durchaus, eine Schlussoffensive aufzuziehen. Es mangelte aber zu oft an der Präzision, woran auch der schlechte Rasen im Wildpark bisweilen seinen Anteil trug. Die Störche verteidigten ihre Führung geschickt, drehten immer wieder an der Uhr und deuteten manchmal gar an, nötigenfalls mit einem Konter das dritte Tor nachlegen zu können. Dazu kam es nicht mehr, das Spiel lief recht ereignislos aus.
Der Karlsruher SC rutscht durch die Niederlage bis auf Platz 14 ab, Holstein Kiel erklimmt für den Moment den Relegationsplatz drei.