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·22. Oktober 2023

Roundup: Geraerts-Debüt misslingt, Hertha schlägt sich selbst

Artikelbild:Roundup: Geraerts-Debüt misslingt, Hertha schlägt sich selbst

In den Sonntagspartien des 10. Spieltags der 2. Bundesliga hat der FC Schalke 04 zum Debüt von Cheftrainer Karel Geraerts beim Karlsruher SC eine klare Niederlage kassiert (3:0). Gleichzeitig holte der 1.FC Nürnberg einen Heimsieg gegen Hertha BSC (3:1), während Hansa Rostock gegen Holstein Kiel unterlag (1:3).

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Karlsruhe vs. Schalke

Im Badischen lag der große Fokus auf der Premiere von Geraerts, der gegenüber der letzten Partie unter Interimscoach Matthias Kreutzer gleich sieben Wechsel vornahm. Unter anderem stand mit Ralf Fährmann im zehnten Saisonspiel der vierte Torwart zwischen den Pfosten. Von einem großen Aufschwung aufgrund des Trainerwechsels konnte bei den Knappen in Halbzeit eins allerdings keine Rede sein. Der KSC erspielte sich schnell klare Feldvorteile und drückte so sehr, dass die Führung der Hausherren zur Frage der Zeit wurde. Nach 21 Minuten war es so weit: Fabian Schleusener flankte von links, Lars Stindl und Igor Matanovic spielten eher unfreiwillig den Doppelpass, der Routinier vollendete letztlich zielsicher zur verdienten Führung (22.).


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Auch danach spielte fast nur Karlsruhe und legte beinahe nach, als eine Flanke von Paul Nebel auf die Latte abgefälscht wurde (29.). Erst nach einer halben Stunde taute S04 etwas auf, hatte dann aber auch eine Großchance auf den Ausgleich. Timo Baumgartl schickte Bryan Lasme auf die Reise, nach langem Lauf zielte der Stürmer aber zu hoch (35.). Kurz darauf rächte sich der liegengelassene Ausgleichstreffer: Nebel wurde rechts nicht an der Flanke gehindert, im Zentrum nahm Matanovic die Kugel direkt und traf sehenswert zum 2:0 (37.) Karlsruhe hatte damit wieder alles im Griff und legte kurz vor der Pause beinahe noch ein drittes Tor nach, Schleuseners Schuss zischte knapp vorbei (45.+4).

Eigentor besiegelt die Pleite

Der Zwei-Tore-Unterschied bildete die Kräfteverhältnisse durchaus angemessen ab, die Gäste aus dem Revier enttäuschten mit offensiver Harmlosigkeit und offenbarten in der Defensive immer wieder Lücken. Geraerts reagierte mit drei Wechseln zur zweiten Hälfte, nahm unter anderem Simon Terodde vom Feld, der zuvor nicht in Erscheinung getreten war. An der grundsätzlichen Spielrichtung änderte sich jedoch weiter wenig, die Vorentscheidung zugunsten des KSC lag in der Luft. Schleusener hätte sie bereits nach wenigen Minuten bestellen können, zielte aber zu zentral auf Fährmann (48.); bei seiner nächsten Gelegenheit lag eine knappe Abseitsstellung vor (49.); anschließend scheiterte er erneut an Fährmann (57.).

Rund um die Stundenmarke bäumte sich Schalke mal auf, wie in Halbzeit eins kam es dann auch schnell zu einer guten Gelegenheit. Assan Ouedraogo fand allerdings keine Schussbahn durch die vielbeinige Karlsruher Defensive, als er einen abgewehrten Schuss von Joker Soichiro Kozuki abstauben wollte (62.). Abseits dieser Szene hatten die Badener das Geschehen allerdings weitgehend im Griff, ohne es noch allzu sehr aufs dritte Tor anzulegen. Das fiel unter Mithilfe von Henning Matriciani dennoch. Der Einwechselspieler grätschte eine Hereingabe von Schleusener ins eigene Tor und beseitigte letzte Zweifel am Sieger (74.).

S04 hatte anschließend Gelegenheiten zur Ergebniskosmetik, Tobias Mohr und im Nachschuss Kozuki scheiterten aber daran, das Resultat erträglicher zu gestalten (80.). Auch Karlsruhe bot in Person von Budu Zivzivadze nochmal einen Hochkaräter an (90.+2). Ein viertes Tor wäre allerdings auch zu viel des Guten gewesen.

Durch das 3:0 macht der Karlsruher SC einen Satz auf Rang zwölf, der FC Schalke 04 hat auf dem Relegationsplatz schon fünf Punkte Rückstand auf Rang 15.

Nürnberg vs. Hertha

Im Frankenland trafen sich mit dem FCN und der Alten Dame zwei punktgleiche Klubs, bei denen die Formkurve zuletzt allerdings eher gegenläufig zu verlaufen schien. Zu Beginn der Partie begegneten sich die Teams auf Augenhöhe und lieferten sich viele intensive Duelle, fußballerisch sorgte das erste Highlight für die Führung der Gäste. Haris Tabakovic und Fabian Reese kombinierten auf dem rechten Flügel fein, Deyovaisio Zeefuik gab ins Zentrum. Dort konnte Jan Gyamerah nicht klären, Smail Prevljak staubte sehenswert per Absatzkick zum 0:1 ab (15.).

Nürnberg zeigte eine gute Reaktion, vor allem Sturmhoffnung Can Uzun war dabei auffällig. Allerdings fehlte es über weite Strecken an der Durchschlagskraft und Präzision im letzten Drittel. Ein diskutabler Elfmeter-Pfiff verhalf zur größtmöglichen Chance aufs 1:1, Toni Leistner soll Jens Castrop gefoult haben. Uzun übernahm die Verantwortung, scheiterte aber mit einem kaum platzierten Versuch, der auf perfekter Höhe für Tjark Ernst kam (39.). Den Verhältnissen auf dem Feld hätte ein unentschiedener Halbzeitstand durchaus besser entsprochen, so musste der Club damit hadern, den Rückstand in die Kabinen mitzunehmen.

Hertha macht es sich selbst schwer

Der Ärger war den Franken zu Beginn der zweiten Hälfte anzumerken, die Hausherren erhöhten den Druck nochmals. Die Belohnung folgte nach ruhendem Ball: Infolge einer Ecke zog Castrop das Kunstleder scharf vors Tor, dort spitzelte Florian Flick die Kugel zum verdienten 1:1 ins Netz -- oder lenkte er Torhüter Ernst lediglich ab? Offiziell wurde das Tor Castrop zugeschrieben (57.). Anschließend geriet Hertha in Unterzahl, nach Videobeweis wurde Marc Kempf wegen einer Notbremse gegen Benjamin Goller vom Platz gestellt (67.). Ärgerlich: In Bedrängnis brachte den Abwehrmann Andreas Bouchalakis mit einem sorglosen Anspiel im Aufbau. Das Momentum sprach nun natürlich für Nürnberg, wobei Tabakovic beinahe die Führung wiederherstellte. Ob sein Volley gezählt hätte, war wegen eines hohen Beins nicht ganz klar (70.).

Wenige Minuten später half noch einmal die Alte Dame mit: Leistner grätschte eine flache Hereingabe von Goller ins eigene Netz, unter allzu großer Bedrängnis stand der Kapitän in der Szene eigentlich nicht (73.). Nur wenige Sekunden nach der Führung tat es Mathenia Bouchalakis gleich, mit einem schlechten Anspiel brachte der Torhüter Ivan Marquez in die Bedrängnis, auch der Abwehrmann griff gegen Marten Winkler zur Notbremse. Zur Schlussphase standen so also nur noch 20 Spieler auf dem Feld (74.). Hertha konnte daraus aber kein Kapital schlagen, im Gegenteil blieb Nürnberg am Drücker und belohnte sich: Ein abgefälschter Schuss von Nathaniel Brown prallte vom Pfosten zurück, Daichi Hayashi staubte zum 3:1 ab (84.). Mathenia griff kurz darauf entscheidend gegen Fabian Reeses Flachschuss nach, der das Spiel sofort wieder hätte spannend machen können (87.). Auch gegen Joker Derry Sherhant parierte Mathenia, machte in diesen Szenen gewissermaßen seinen Fehler vor dem Platzverweis wett (88.). Für die Berliner sollte es wohl einfach nicht sein, der auffällige Sherhant jagte auch noch einen Ball an die Latte (90.).

Die Führung und der letztlich verdiente Heimsieg geriet anschließend in der achtminütigen Nachspielzeit nicht mehr ernsthaft in Gefahr. Der 1.FC Nürnberg springt so bis in die obere Tabellenhälfte auf Rang neun, Hertha BSC liegt auf Platz elf.

Rostock vs. Kiel

Im Ostsee-Derby bot sich den Störchen die Chance auf den Sprung auf den Relegationsplatz, Hansa wollte weiteren Platz zwischen sich und die Abstiegszone legen. Die Hausherren übernahmen dabei recht früh die Initiative und dominierten die erste Hälfte über weite Strecken. Immer wieder schwammen die Gäste bei Eckbällen, ein solcher brachte auch die Führung für Rostock ein. Als Kiel auch in der zweiten Welle unzureichend klärte, kam Christian Kinsombi aus dem Rückraum zum Abschluss. Da sein wuchtiger Versuch verdeckt war, war Torhüter Timon Weiner trotz des mittigen Einschlags kein Vorwurf zu machen (19.).

Kiel fand auf dem Weg nach vorn so gut wie gar nicht statt, der Ausgleich fiel so aus dem sprichwörtlichen Nichts: Auch die Gäste profitierten von einer Ecke, die nicht geklärt werden konnte, Fiete Arp traf ebenfalls aus dem Rückraum, wobei sein Volley auch noch leicht abgefälscht wurde (33.). Rostock zeigte sich vom Ausgleich recht unbeeindruckt, auch wenn die KSV Holstein nun mehr Selbstverständnis in ihrem Spiel zeigte. Fünf Minuten vor der Pause schnürte Kinsombi nach Fehlpass von Tom Rothe beinahe den Doppelpack, Weiner parierte stark, zumal die Kugel noch abgefälscht war (40.). Das 1:1 zur Pause schmeichelte Kiel sicherlich etwas.

Störche mit dem Doppelschlag

Nach Wiederanpfiff verdienten sich die Störche mit viel Kontrolle nachträglich das Remis, es kam sogar noch besser: Einmal war Rostock gegen Konter nicht abgesichert, Nicolai Remberg bestrafte es per Abstauber nach herausragender Vorarbeit von Rothe mit dem 1:2 (56.). Es gelang sogar der Doppelschlag, nach einer Ecke nickte Timo Becker den Ball knapp über die Linie. Zunächst fand der Treffer keine Anerkennung, in Ermangelung der Torlinientechnik musste der Videobeweis herhalten, um zu zeigen, dass Nico Neidhart erst hinter der Linie geklärt hatte (60.). Mit dem Doppelschlag war Kiel plötzlich eindeutig auf der Siegerstraße unterwegs, Hansa steckte aber nicht auf.

Kevin Schumacher hatte die erste Gelegenheit auf den Anschlusstreffer, die Weiner stark parieren konnte (67.). Kiel verlegte sich nun auf konzentrierte Abwehrarbeit und stellte einen massiven Block in die eigene Hälfte. Der Plan sah wohl vor, mit einem Konter die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Für die Schlussphase schwächste sich der Gast allerdings selbst, der bereits verwarnte Carl Johansson sah für ein Haltevergehen im Zentrum gegen Juan Jose Perea Gelb-Rot (82.) Die Gastgeber hatten in numerischer Überzahl durchaus einige Abschlussgelegenheiten, zu ganz konkreten Chancen auf den Anschluss kam es erst in der Nachspielzeit. Weiner wuchs dabei über sich hinaus und rettete gegen Lucas Hinterseer (90.+4) sowie Perea (90.+6), hielt den Sieg fest.

Hansa Rostock rutscht so auf Platz 15 ab, Holstein Kiel springt auf den Relegationsplatz drei.

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