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·24. März 2024
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·24. März 2024
Mit einer ernüchternden Bilanz von 15 Jahren ohne Sieg in Wolfsburg reisten die Tabellenersten aus München in die Autostadt. Zu Beginn tasteten sich die Teams ab. Wolfsburg versuchte früh zu stören, die Bayern konnten das Pressing clever lösen. Nach vier Minuten sorgte ein Lattenknaller von Giulia Gwinn für erstes Aufsehen. Ein Ballverlust von Sembrant im Aufbauspiel der Bayern ermöglichte die erste Großchance für den VfL: Sveindís Jónsdóttir lief alleine auf Grohs zu, setzte den Ball dann aber über die linke Gambel (13.). Wolfsburg versuchte früh zu stören, doch Bayern konnte das Pressing clever lösen. In der 24. Minute dann die nächste Hiobsbotschaft für die Wölfinnen: Marina Hegering musste verletzt ausgewechselt werden. Die Münchenerinnen schafften es, sich vorne festzuspielen. Einmal verfehlte ein Abschluss von Pernille Harder nur knapp den linken Pfosten (33.). Ein andermal ist Frohms zur Stelle und pariert einen Schuss von Lea Schüller zur Ecke (35.).
Der VfL startete besser in die zweite Halbzeit und machte das Spiel - doch Bayern machte das Tor: Klara Bühl setzte Pernille Harder mit einem Ball durch die Gasse in Szene. Die Dänin zeigte ihre ganze Klasse, legte den Ball mit der Hacke hinter ihrem Standbein auf den anderen Fuß und schloss mit links ab - der Ball zappelte im Netz (48.). Dass Klara Bühls Ecken zur Standard-Stärke der Bayern maßgeblich beitragen, ist hinlänglich bekannt, doch Bühl setzte dem noch eins oben drauf. Die Nationalspielerin trat zur Ecke an und verwandelte diese direkt zum Führungsausbau (58.).
Wolfsburg versuchte ins Risiko zu gehen und sich Chancen zu kreieren, besonders gefährlich wurde es vor dem Tor von Mala Grohs allerdings nicht. In der nächsten Situation war DFB-Torhüterin Frohms machtlos: Nach perfekter Vorarbeit von Harder schob Lea Schüller die Kugel trocken zur 3:0 Führung ein (76.). In der Schlussphase wurde es noch mal richtig bitter für die Wölfinnen: Bayerns Stanway konnte den Ball lange durchs Mittelfeld treiben und abziehen. Kathrin Hendrich fälschte die Kugel so ab, dass er für Frohms unhaltbar ins Eck einschlägt (87.).
Ein Blockbuster im Abstiegskampf spielte sich in Köln ab, als sie die direkten Kontrahentinnen aus Nürnberg empfingen. Die Rheinländerinnen starteten gut in die Partie, die erste Ecke wird von Celina Degen an die Latte geköpft. Doch auch der 1.FCN meldet sich über Konter-Angriffe offensiv an und hielt defensiv gut dagegen. Weil Nadine Hechler Nürnbergs Dešić im Sechzehner ungestüm zu Fall brachte, entschied Schiedsrichterin Hussein auf Elfmeter für die Club-Frauen. Die Kapitänin Lara Schmidt verwandelt die Kugel eiskalt ins rechte Eck zum Führungstreffer für den Club (28.)Nach dem Pausentee gelang dem FCN ein perfekter Start in Halbzeit zwei: Die von Leverkusen verpflichtete Arfaoui spielte einen perfekt getimten Pass durch die Gasse auf die durchgestartete Vanessa Haim. Die hängt die Verteidigerinnen ab und läuft alleine auf Hoppe zu. Haim bleibt nervenstark und schiebt den Ball trocken ins linke Eck – 0:2 der Traumstart für den FC Nürnberg (50.). Nur wenige Minuten später wird es richtig bitter für die Rheinländerinnen. Wieder ist es Haim, die sich auf der linken Seite durchsetzen konnte und Richtung Grundlinie zog. Ihre Hereingabe wurde nicht von einer Mitspielerin abgenommen, sondern von Celina Degen. Diese drückte den Ball unglücklich ins eigene Tor und baute unfreiwillig den Vorsprung der Nürnberger auf drei Tore aus (54.). Ein drei Tore Vorsprung für die Franken – da sollte doch eigentlich alles in trockenen Tüchern sein, oder?
In der 80. Minute startete Köln eine Aufholjagd, die seinesgleichen sucht und ab da beginnt ein Blockbuster, der jedem Fan die letzten Nerven kosten wird. Sara Agrež bediente Natalia Padilla-Bida, die fackelte nicht lange und zog ab. Die Torhüterin der Nürnberger Paulick konnte den Ball nur nach vorne klatschen lassen. Dort lauerte Selina Cerci und traf ohne Mühe zum 1:3. Köln wollte mehr und das lieferten sie auch: Selina Degen, Pechvogel beim Eigentor, positionierte sich bei einer Ecke goldrichtig. Ihr Kopfball wird zuerst von Haim auf der Linie gerettet, den Abpraller verwandelte Degen dann – 2:3, die Führung der Cluberinnen schwindet.
In der vierten Sekunde der Nachspielzeit segelte eine Flanke der Kölnerinnen aus dem rechten Halbfeld diagonal in den Sechzehner des 1.FC Nürnberg. Dort legte Wiankowska den Ball artistisch Richtung Elfmeterpunkt quer. Völlig unbedrängt kann Jokerin Natalia Padilla-Bida die Hereingabe verwerten und den Ausgleich erzielen (90+1). Der Jubel auf und neben dem Platz war groß, doch er hielt nicht lange. Die Nürnbergerinnen blieben ihrem Motto „Mutig bis zum Schluss“ treu und gaben sich nicht auf. Das sollte auch eine Minute nachdem sie den Ausgleich kassierten, belohnt werden: Die eingewechselte Lara Felix eroberte im Mittelfeld den Ball und steckte ihn durch die Abwehrkette der Kölnerinnen auf Medina Desic. Die 30-Jährige nutzte ihre ganze Erfahrung und netzte zum 3:4 Endstand (90+2).
Der SC Freiburg empfing unter Flutlicht die TSG aus Hoffenheim. Die Gäste drückten dem Spiel von Anfang an ihren Stempel auf. Nach etwas mehr als zehn Minuten setzt sich Jill Janssens über rechts durch, ihr Torschuss wird allerdings zur Ecke abgefälscht. Diese bringt Jana Feldkampf in der 15. Minute scharf an die Fünf-Meter-Linie, wo Marta Cazalla unbedrängt zum Kopfball kam und den Ball zum 0:1 über die Linie drückte. Nach gut einer halben Stunde hatte Freiburg zwar mehr Ballbesitz, die Breisgauerinnen fanden aber kaum kreative Ansätze um Richtung gegnerischen Sechszehner zu kommen. Kurz vor der Pause hatte Hoffenheim die Chance, das Spiel zu entscheiden, als Melissa Kössler alleine auf das Tor zulief, aber an der Torfrau scheiterte.
Mit Wiederanpfiff machte Hoffenheim genau da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört haben. In der 47. Minute stand Feldkamp für einen Eckball bereit. Freiburg hate nicht aus ihren Fehlern aus Hälfte eins gelernt. Wieder war es Marta Cazalla, die die hereinsegelnde Ecke mit dem Kopf verwertete. Der Ball fiel über die Torfrau hinweg ins Tor der Freiburgerinnen.In der 55. Spielminute dann die vermeintliche Spielentscheidung für die TSG. Nach einem starken Pass von Mara Alber in die Schnittstelle, profitierte Melissa Kössler von ihrer Physis. Im Laufduell gegen Janina Minge setzte Kössler ihren Körper ein, wimmelte Minge ab, umrundete Borggräfe und schob lässig zur drei Tore Führung ein.
Hoffnung keimte für die Freiburgerinnen in der 68. Minute auf, als Hasret Kayikçi eine Hoffenheimerin ins Leere laufen lässt und abzieht. Tufekovic kann den Ball nur klatschen lassen. Den Nachschuss verwandelt Lisa Karl unaufgeregt zum 1:3. Eine flache Hereingabe von Ally Gudorf landet vor den Füßen der eingewechselten Leela Eglie, die Tufekovic eiskalt tunnelte - der Anschlusstreffer zum 2:3. Nun geht es Schlag auf Schlag. Alina Axtmann klärt eine Hereingabe der TSG direkt vor die Füße von Nicole Billa. Diese bedankte sich recht herzlich und stellte den ursprünglichen Abstand von zwei Toren wieder her (80.).
Nach der 5:0 Auswärtsklatsche in München wollten die Leipzigerinnen gegen den Tabellenletzten Duisburg wieder Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Die Zebras starteten gut in die Begegnung und konnten im Halbfeld viele Bälle erobern. Die ersten Abschlüsse gehörten aber der Heimmannschaft. Die Statistiken der ersten halben Stunde sprechen für sich: Leipzig hatte 58 Prozent Ballbesitz, während es Duisburg nur zwei Mal in den Sechszehner der Roten Bullen schaffte. Zwar zeigten die Zebras Ansätze, konnten diese aber nicht konsequent zu Ende spielen. Als dann doch mal ein langer Ball Sarah Freutel im Sechzehner findet, setzte Freutel den Ball weit über die Latte (39.). Im Gegenzug läuft Mimmi Larsson alleine aufs Tor der Duisburgerinnen zu. Mahmutovic wollte den Ball wegfischen, erwischte Larsson aber an den Füßen. Die Schiedsrichterin entschied auf Strafstoß: Jenny Hipp verwandelt den Elfmeter unaufgeregt zum Führungstreffer (42.).
In Hälfte zwei näherte sich Duisburg zuerst dem Tor der Leipziger an: Eine Flanke verpassten gleich mehrere Duisburgerinnen. Doch nur wenige Augenblicke später konnte die Leipzigerin Lydia Andrade einen verlängerten Abstoß ihrer Torfrau festmachen und auf die mitgelaufene Larsson spielen. Mahmutovic verkürzte den Winkel, sodass Larssons Abschluss nicht platziert genug war - doch die mitgeeilte Andrade konnte den Ball einschieben (62.).
Das Debakel nahm aus Duisburger Sicht seinen Lauf: Jenny Hipp verwandelt eine Ecke in der 69. Minute direkt. Duisburg blieb weiter dran und versuchte noch den Ehrentreffer zu erzielen, über die Torlinie wollte der Ball allerdings nicht. Und so fahren die Zebras weiterhin mit Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn in Richtung zweite Liga.
Eine Woche vor dem Pokalhalbfinale gegen Wolfsburg wartete die Generalprobe gegen den Tabellennachbarn Leverkusen auf die SGS Essen. Die Teams begegneten sich auf Augenhöhe, beide verteidigten in der Anfangsphase konzentriert. So dauert es bis zur elften Minute, als Essens Purtscheller sich über rechts durchsetzen konnte und Ramona Maier in der Box suchte. Die Hereingabe wurde aber ins Aus geklärt. Die erste Chance für Leverkusen ergab sich nach einem Freistoß von Kristin Kögel, den Sylwia Matysik knapp neben das Tor köpfte (14.). Mit einem torlosen Unentschieden verabschiedeten sich die Teams in die Pause – ein Ergebnis, das aufgrund der Ausgeglichenheit beider Teams so völlig in Ordnung geht.
Die zweite Halbzeit begann mit deutlich mehr Feuer: Laureta Elmazi dribbelte in Richtung Tor von Leverkusens Repohl, der Schuss verfehlte den Kasten allerdings (46.). Auf der anderen Seite sorgte Essens Pucks vor einen kurzen Schreckmoment, als sie eine Hereingabe von Kögel nur knapp am eigenen Pfosten vorbei lenkte (50.). Die gefährlichste Torchance in der Partie konnte bis dato Leverkusen verzeichnen: Ostermeier rettete die Null für die SGS, indem sie den Kopfball von Turanyi nach einer Ecke auf der Linie klärte.
Nach einem Abstimmungsfehler zwischen Essens Torfrau Winkler und Jacqueline Meißner landet der Ball vor den Füßen von Kristin Kögel. Die Offensivspielerin trifft das leere Tor aber aus gut 17 Metern Entfernung nicht (69.). Die nächste Großchance ließ bis zur 85. Minute auf sich warten: Annika Enderle lauerte bei einer scharf getretenen Ecke am langen Pfosten, setzte den Ball mit dem Knie aber am Tor vorbei. Beide Teams hätten aus ihren Chancen durchaus mehr machen können, so endete die Begegnung allerdings mit einem torlosen Remis.