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·23. Juli 2022

Roundup: Frankenderby geht an den Club, FCK punktet in Kiel

Artikelbild:Roundup: Frankenderby geht an den Club, FCK punktet in Kiel

In den Samstagsspielen der 2. Bundesliga hat der 1.FC Nürnberg das fränkische Derby gegen die SpVgg Greuther Fürth für sich entschieden (2:0). Gleichzeitig holte der 1.FC Kaiserslautern bei Holstein Kiel ein Remis (2:2), während der 1.FC Heidenheim gegen Eintracht Braunschweig klar siegte (3:0).

Im Max-Morlock-Stadion stand die jüngste Ausgabe des ältesten Derbys in Deutschland auf dem Programm. Den besseren Start ins Spiel erwischte der gastgebende Club. Bereits nach acht Minuten schepperte der Pfosten, Jens Castrop war eine Hereingabe etwas verrutscht. Den Abpraller wollte Christoph Daferner verwerten, scheiterte aber an Andreas Linde im Tor des Kleeblatts. Die zweite Austragung dieses Duells ging an den Stürmer, voraus ging ein starker Angriff des FCN. Tim Handwerker luchste Branimir Hrgota den Ball ab und flankte auf Kwadwo Duah, der per Kopf vor den Kasten legte. Linde kam mit den Fingerspitzen dran und lenkte die Kugel auf den Oberkörper von Daferner, der so aus wenigen Zentimetern über die Linie bugsieren konnte (15.).


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Nürnberg blieb in der Folge die spielbestimmendere Mannschaft, auch wenn es nicht zu vielen hochkarätigen Chancen kam. Ein Freistoß von Johannes Geis (31.) und ein Drehschuss von Duah (34.) stellten die gefährlichsten Gelegenheiten auf das 2:0 dar. Aufseiten von Fürth ging nach vorn wenig Konkretes zusammen, der Absteiger hatte mehr Ballbesitz aber weniger Szenen im letzten Drittel. Christian Mathenia vereitelte gegen Hrgota die einzige Situation, in der der Ausgleichstreffer zumindest ansatzweise in der Luft lag (36.). Insofern war die Halbzeitführung für den Club durchaus verdient.

Nach dem Seitenwechsel blieb Nürnberg zunächst die druckvollere Mannschaft, Florian Hübner verzeichnete per Kopf die erste Torannäherung auf Flanke des zur Halbzeit eingewechselten Enrico Valentini (48.). In der Folge wachte aber Fürth zunehmend auf und kam auch endlich zu nennenswerten Chancen. Mathenia musste gerade gegen den Schuss aus kurzer Distanz von Tobias Raschl auf der Hut sein und zeigte eine starke Fußabwehr (65.). Das Spiel wurde nun richtig lebhaft, denn auch der Club verzeichnete gefährliche Situationen. Der nächste Kopfball von Hübner stellte Linde vor eine harte Probe, der er gerecht wurde, anschließend parierte der Schlussmann auch gegen Taylan Duman (69., 72.).

Mit Anbruch der Schlussphase schien das Spiel auf Messers Schneide zu stehen, Mathenia bewahrte die Führung gegen Max Christiansens Flachschuss (79.). Drei Minuten später gelang Nürnberg der Befreiungsschlag. Erik Wekesser brachte Duman ins Spiel, der legte auf den ebenfalls eingewechselten Manuel Wintzheimer. Der Sommer-Neuzugang fackelte aus kurzer Distanz nicht lange und brachte sein Team endgültig auf die Siegerstraße (82.). Fürth hatte nach dem neuerlichen Rückschlag kaum noch etwas entgegenzusetzen und kam zu keiner echten Chance auf den Anschluss mehr.

So ging das fränkische Derby verdientermaßen an den 1.FC Nürnberg, während sich die SpVgg Greuther Fürth mit einem Punkt aus zwei Spielen den Saisonstart als Absteiger aus dem Oberhaus wohl anders vorgestellt haben dürfte.

Kaiserslautern punktet auch in Kiel

Nach dem emotionalen Auftaktsieg gegen Hannover 96 wollte der 1.FC Kaiserslautern am Samstag bei Holstein Kiel gleich nachlegen. Beide Teams schienen in der ersten Halbzeit aber vor allem darauf bedacht, defensiv stabil zu stehen. Weil das über weite Strecken gelang, ergab sich eine vergleichsweise ereignisarme Partie. Ein individueller Moment brachte die Roten Teufel in Front: Nach tollem Solo zwang Marlon Ritter Thomas Dähne zu einer Parade, die unfreiwillig zur Vorlage für Daniel Hanslik wurde. Der frühere Kieler staubte per Kopf zum 1:0 ab (33.). Die Pfälzer hatten nun offenbar Oberwasser und kamen vor der Pause zu zwei Top-Chancen aufs zweite Tor. Beide Male fiel der Abschluss Julian Niehues zu, der erst nach Freistoßflanke, dann auf flachen Pass von Hanslik knapp neben das Tor zielte (43., 45.).

Kiel konnte nach schwacher erster Hälfte also von Glück sagen, nur mit einem Tor Rückstand in die Pause zu gehen. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff schafften die Störche dann sogar den Ausgleich. Nach Ecke von Lewis Holtby verlängerte Timo Becker, Fabian Reese stocherte mit der Sohle zum 1:1 ein (50.). Zuvor hatte der Angreifer mit einem Schlenzer die Ecke herausgeholt. Der FCK zeigte sich aber gänzlich unbeeindruckt, Boris Tomiak hätte nach Ecke per Kopf fast postwendend die Führung wiederhergestellt, Benedikt Pichler rettete auf der Linie (53.). Standards schrieben nun die Schlagzeilen, denn nach der nächsten Ecke köpfte Reese für Kiel zur Führung ein (57.).

Sie sollte aber nur kurz Bestand haben. Terrence Boyd leitete per Pass auf rechts selbst ein, drängte dann ins Zentrum. Dort erhielt er die Kugel von Jean Zimmer zurück und schloss mit rechts zum 2:2 ab (62.). In der Folge hatte jedoch Kiel mehr vom Spiel, während sich die Gäste recht tief drängen ließen. Die ganz großen Chancen blieben bis in die Schlussphase aus, der Siegtreffer lag aber eher bei den Hausherren in der Luft. Beinahe wäre es durch einen Volley von Fiete Arp soweit gewesen, sein Versuch rauschte knapp neben den Kasten (84.).

Weil dies der letzte Hochkaräter blieb, trennten sich die Wege mit einem 2:2. Dank der zweiten Halbzeit hatte sich Holstein Kiel das Remis verdient, der 1.FC Kaiserslautern wird den eher einfachen Gegentoren hinterhertrauern.

Heidenheim einfach cooler vor dem Tor

Potenzieller Aufstiegsanwärter gegen Drittliga-Aufsteiger, so lauteten die Vorzeichen beim Heimspiel des 1.FC Heidenheim gegen Eintracht Braunschweig. Die Gastgeber übernahmen früh das Kommando, für den Führungstreffer musste aber das Auswärtsteam helfen: Marnon Busch flankte von rechts ins Zentrum, dort fälschte Philipp Strompf mit dem Schienbein denkbar unglücklich ins eigene Netz ab (10.). Der FCH hätte mehrfach erhöhen können, Stefan Schimmer per Volley und Jan-Niklas Beste aus der Distanz (27., 35.) scheiterten jedoch an der potenziellen Vorentscheidung. Braunschweig spielte nach etwas zahmen Beginn mit Verlauf der Hälfte immer besser mit, brachte im Angriffsdrittel aber zu wenig konkrete Ideen zustande. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte Immanuel Pherai mal einen Geistesblitz, seine starke Vorlage hätte Jan-Hendrik Marx beinahe zum Ausgleich genutzt (45.).

So aber ging es mit der knappen Führung für Heidenheim in die Kabinen. In Halbzeit zwei eröffnete Pherai das Geschehen mit einem Schlenzer neben den Kasten aus eigentlich idealer Schussposition (50.). Langsam aber sicher verdiente sich Braunschweig einen Ausgleich, wie am 1. Spieltag gegen den Hamburger SV fehlte es aber am Quäntchen Glück im Abschluss. Der in der 2. Liga erfahrenere Gegner hingegen zeigte seine Kälte vor dem gegnerischen Tor: Tim Kleindienst verwertete per Kopf eine Flanke von Beste zum 2:0 (61.). Dies schien den Löwen etwas die Luft zu nehmen, in jedem Fall fand infolge des zweiten Gegentreffers zunächst kein allzu großes Aufbäumen gegen die clever verteidigenden Heidenheimer statt. Stattdessen bot sich Kevin Sessa sechs Minuten vor Schluss die Gelegenheit auf die endgültige Entscheidung, sein Flachschuss zischte links vorbei. Der zur Pause eingewechselte Mittelfeldmann ließ seine zweite Chance nicht aus, mit Ende der regulären Spielzeit staubte Sessa zum 3:0 ab, nachdem Brian Behrendt einen Schuss von Florian Pick geblockt hatte (90.).

Dank der größeren Effizienz vor dem gegnerischen Tor ging der Sieg für den 1.FC Heidenheim letztlich in Ordnung fiel aber etwas zu hoch aus. Eintracht Braunschweig zeigte über weite Strecken erneut, dass es in der 2. Bundesliga mithalten kann, muss aber dringend eine bessere Chancenverwertung erreichen.

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