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·1. September 2023

Roundup: Fortuna übernimmt Spitze, St. Pauli erneut nur Remis

Artikelbild:Roundup: Fortuna übernimmt Spitze, St. Pauli erneut nur Remis

Zum Auftakt in den 5. Spieltag der 2. Bundesliga hat Fortuna Düsseldorf am Freitag daheim gegen den Karlsruher SC einen verdienten Sieg eingefahren (3:1). Im Parallelspiel holte Eintracht Braunschweig gegen den FC St. Pauli ein umkämpftes Unentschieden (1:1).

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Fortuna Düsseldorf vs. Karlsruher SC

Im Rheinland trafen sich mit Fortuna und dem KSC zwei Teams, die ihrer Rolle als potenzieller Aufstiegsaspirant zum Saisonstart noch nicht immer gerecht geworden sind. Die Gäste erwischten dabei einen Traumstart, die erste Offensivbemühung führte zum Glück: Nach einer Flanke von Philip Heise wurde ein Kopfball von Marcel Franke zweifach geblockt, letztlich konnte Fabian Schleusener abstauben (4.). Zunächst fand das frühe 0:1 wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung des Torschützen keine Anerkennung, nach Videostudium wurde der Treffer aber gegeben. Fortuna ließ sich von diesem Rückschlag aber keineswegs unterkriegen.


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Die Heimmannschaft übernahm die Kontrolle über das Spiel und kam in Person von Christos Tzolis zur schnellen Top-Chance auf den Ausgleich. Der Sommer-Neuzugang ließ sich jedoch etwas zu viel Zeit, sodass Robin Bormuth blocken konnte (9.). Dennoch gelang das 1:1 noch in der Anfangsviertelstunde, dabei sprach der KSC eine Einladung aus. Patrick Drewes spielte Jerome Gondorf vor dem Strafraum an, der Routinier ließ sich die Kugel von Yannik Engelhardt abknöpfen. Der Mittelfeldmann bewahrte dann auch vor Drewes die Ruhe und versenkte zum Ausgleich (14.).

Fortuna drückte anschließend zeitweise stark auf die erste eigene Führung, hatte aber nur eine Groß-Chance dafür. Erneut kam Tzolis zum Abschluss, allerdings war er nach einer verlängerten Ecke wohl zu überrascht und brachte nur das Knie an den Ball, der so knapp neben das Tor ging (25.). In der Folge gelang es dem KSC, das Spiel zu beruhigen, eigene Torgefahr entwickelten die Badener allerdings auch nicht mehr. Mit dem 1:1 konnten die Gäste beim Gang in die Kabinen sicherlich besser leben als Düsseldorf.

Düsseldorfer Doppelschlag

In Halbzeit zwei tat es Fortuna dem KSC beinahe gleich, ein sogar noch schnelleres Tor lag in der Luft. Nach starker Flanke von Tzolis bekam Vincent Vermeij seinen Kopfball nicht ideal platziert, sodass Drewes mit einer starken Reaktion zur Ecke abwehren konnte (47.). Bei der nächsten Abschlusssituation war der Keeper erneut im Visier, er lenkte einen Distanzversuch des nach der Pause eingewechselten Emmanuel Iyoha an die Latte (54.). Gegen die große individuelle Klasse von Tzolis war Drewes anschließend aber machtlos. Der Grieche zog von links in die Mitte und zirkelte wunderbar ins lange Eck (55.). Die Führung war zu diesem Zeitpunkt längst verdient und sollte sich schnell gar verdoppeln.

Der nächste Angriff rollte durchs Zentrum, von wo Vermeij auf Matthias Zimmermann öffnete. Der ehemalige Karlsruher wollte flach zurückgeben, sein Pass wurde aber unglücklich von Marvin Wanitzek ins eigene Tor abgelenkt (57.). Durch das Eigentor wurden die Kräfteverhältnisse der Partie endgültig auch im Ergebnis sichtbar. Ein Comeback war Karlsruhe gemessen an den bisherigen Eindrücken kaum zuzutrauen, immerhin aber gab es mal wieder einen Abschluss. Florian Kastenmeier parierte einen Kopfball-Aufsetzer von Schleusener mit etwas Mühe (63.). Insgesamt gelang es den Hausherren in dieser Phase, das Spiel und die Führung zu verwalten.

Düsseldorf deutete wiederholt an, nötigenfalls auch ein viertes Tor nachlegen zu können, Karlsruhe war das Bemühen nicht abzusprechen, es fehlte aber an der zündenden Idee, wie zurück ins Spiel zu finden wäre. Abschlüsse gab es in der Schlussphase noch auf beiden Seiten, gefährlich wurde es bei Daniel Ginczek (88.) und Dzenis Burnic (90.), weitere Tore gab es aber nicht mehr zu sehen.

Mit dem verdienten Heimsieg übernimmt Fortuna Düsseldorf über Nacht die Tabellenführung, während der wechselhafte Start des Karlsruher SC weitergeht.

Eintracht Braunschweig vs. FC St. Pauli

In Braunschweig mussten sich die Fans derweil auf Minimalisten-Fußball einstellen, jedenfalls trafen die beiden bis dato am wenigsten torgefährlichen Mannschaften der 2. Liga aufeinander. Der FC St. Pauli kam mit zuletzt drei 0:0 im Rücken angereist, ließ sich dies allerdings im Ballvortrag kaum anmerken. Die Kugel lief flüssig und auch des Öfteren in den gefährlichen Räumen, dort allerdings ließen die Gäste aus Hamburg zu oft die Konsequenz und Präzision vermissen.

Bezeichnend, dass die gefährlichste Szene der Kiezkicker so bei einem Fernschuss von Manolis Saliakas entstand, den der Außenverteidiger zu hoch ansetzte (19.). Die Löwen gefielen sich in ihrer abwartenden Rolle und fuhren nur gelegentliche Entlastungsangriffe. Bei denen wurde es aber durchaus ein ums andre Mal im Ansatz gefährlich. Karol Mets blockte einen Volley von Anthony Ujah (22.), der sich wenig später in eigentlich guter Schussposition zu viel Zeit ließ (25.). Echte Hochkaräter waren aber auch diese Gelegenheiten nicht. Geradezu folgerichtig also, dass es ohne Tore in die Halbzeitpause ging.

Saad bricht den Bann

Darauf hätte man durchaus tippen können, schließlich ist in Spielen mit Beteiligung von St. Pauli in der gesamten Saison noch kein Treffer in den ersten 45 Minuten gefallen. Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs machten beide Teams nicht zwingend den Eindruck, die Harmlosigkeit ablegen zu können. Wie so oft musste deshalb eine Einzelaktion den Unterschied machen: Elias Saad nahm am zweiten Pfosten eine Flanke von Jackson Irvine technisch stark an, zog weiter nach innen in Schussposition und traf mit einem überlegten Flachschuss ins kurze Eck zum 0:1 (59.). Damit war auch der Bann der Torlosigkeit gebrochen, nachdem St. Pauli knapp dreieinhalb Stunden auf ein Erfolgserlebnis gewartet hatte.

Braunschweig erhöhte sogleich die eigenen Offensivbemühungen, was dem Spiel nur guttun konnte. Zu konkreten Abschlussgelegenheiten kam die Eintracht zunächst nicht, dafür nutzte St. Pauli die sich bietenden Räume, um Chancen zu sammeln. Marcel Hartel hatte dabei die mutmaßliche Entscheidung auf dem Fuß, zielte jedoch knapp neben den Kasten (78.); wenige Augenblicke später musste sich Ron-Thorben Hoffmann bei einem Schlenzer von Saad strecken (79.). Die ausgelassenen Chancen sollten sich rächen.

Bei der Eintracht feierte der wenige Minuten zuvor eingewechselte Thorir Johann Helgason ein traumhaftes Debüt: Mets geriet eine Kopfballabwehr zu kurz, der Isländer nahm die Kugel direkt und traf mit einem wuchtigen Aufsetzer zum 1:1 (80.). Das Tor fiel gegen den Verlauf der Partie, es schien bei den Kiezkickern durchaus Eindruck zu hinterlassen. Plötzlich hatten die Löwen in Person von Kaan Caliskaner sogar die Chance auf einen möglichen Siegtreffer, die Irvine mit beherztem Eingreifen zunichte machte (84.). In der Nachspielzeit zitterte St. Pauli kurzzeitig besonders ums Remis, weil nach einem Zweikampf von Connor Metcalfe und Robin Krauße der Videobeweis angestrengt wurde, um einen möglichen Elfmeter zu überprüfen, den es letztlich aber wohl zurecht nicht gab (90.+4).

Echte Torgefahr entwickelten beide Teams in der mehr als elfminütigen Nachspielzeit nicht mehr. Eintracht Braunschweig dürfte mit dem Remis wesentlich zufriedener sein als der FC St. Pauli, der zwar ungeschlagen bleibt, aber sein viertes Unentschieden in Serie erlebt.

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