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·8. April 2022
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·8. April 2022
Der Freitagabend in der 2. Bundesliga stand vor allem im Zeichen des Kampfs um den Klassenerhalt. Dabei kam Fortuna Düsseldorf diesem Ziel durch einen 3:0-Heimsieg gegen Hansa Rostock einen Schritt näher, während der FC Ingolstadt mit einem 1:1-Remis bei Jahn Regensburg wohl auch seine letzte Mini-Chance vergab.
In Düsseldorf standen sich zwei zuletzt durchaus formstarke Kontrahenten gegenüber: Die Fortuna blieb unter Daniel Thioune siebenmal in Serie ungeschlagen, Hansa sammelte vier Siege am Stück und schlug dabei auch die Top-Teams von Schalke und St. Pauli. Den besseren Auftakt erwischte der Gastgeber, der gleich den ersten gut ausgespielten Angriff zur Führung nutzte. Dabei stahl sich Khaled Narey auf der linken Seite davon und gab in die Mitte, Rouwen Hennings ließ den Ball geschickt durch. Aus dem Hintergrund rauschte Ao Tanaka an, der überlegt zum 1:0 einschob (13.). Dies stellte allerdings auch das einzige offensive Highlight der ersten Hälfte dar, die sich vor allem zwischen den Strafräumen abspielte und von intensiven Zweikämpfen geprägt war. Vom großen Selbstbewusstsein, das sich Rostock zuletzt erarbeitet hatte, war vor dem Seitenwechsel nicht viel zu sehen.
Im zweiten Durchgang investierten beide Mannschaften etwas mehr in den Spielvortrag nach vorne, wobei die jeweiligen Abschlüsse zunächst keine echte Gefahr heraufbeschworen. Plötzlich musste Florian Kastenmeier aber doch seine Qualitäten als Keeper unter Beweis stellen, nach einer Ecke kratzte er einen Kopfball von Thomas Meißner herausragend von der Linie (55.). Fünf Minuten später kam auch John Verhoek zu einer brauchbaren Kopfball-Chance, die Hansa-Kogge hatte in dieser Phase merklich die Oberhand. Düsseldorf hätte in dieser Drangperiode mit einem Konter zuschlagen können, der Abschluss misslang Kristoffer Peterson nach guter Vorlage von Narey aber völlig (62.). Zwei Minuten später spielte Fortuna den nächsten Konter besser aus, Shinta Appelkamp köpfte sträflich frei eine Flanke von Nicolas Gavory zum 2:0 ein (64.). Tanaka hätte die Partie wieder nur zwei Zeigerumdrehungen darauf wohl endgültig entscheiden können, zielte aber zu genau auf Markus Kolke. Außerdem spitzelte Hennings den Ball vor dem womöglich einschussbereiten Appelkamp weg (76.). Hansa war um eine Reaktion aufs zweite Gegentor verlegen, nahm mit offensiven Wechseln Anlauf für eine mögliche Schlussoffensive. Die allerdings fand kaum statt, weil die Hausherren die Begegnung clever aus der massiven Defensive heraus kontrollierten. In der Nachspielzeit legte Narey sogar noch das 3:0 nach: Nach Rostocks Freistoß konterten die Rheinländer erneut blitzsauber, der Flügelspieler dribbelte von links in Zentrum und schoss aus der Distanz flach über den Innenpfosten ins Netz (90.+3). So blieb die Elf von Thioune auch im achten Spiel nacheinander ungeschlagen und beendete die Siegesserie des Aufsteigers. Nach dem Abpfiff kam es auf dem Feld zu einer Rudelbildung, in deren Rahmen Verhoek eine Gelbe Karte kassierte.
Durch den Heimsieg klettert Fortuna Düsseldorf auf Tabellenplatz zwölf und hat für den Moment acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Hansa Rostock ist mit einem Zähler mehr elfter.
Im zweiten Freitagsspiel empfing Jahn Regensburg mit dem FC Ingolstadt das tabellarische Schlusslicht zu einem Duell zweier an der Donau ansässiger Klubs, das allerdings kaum als heißblütiges Derby durchgeht. Die Ausgangslage sah die Schanzer dabei in einer eindeutigen Siegpflicht, um die Mini-Chance auf den Klassenerhalt zu wahren. Das Bemühen war den Gästen in der ersten Halbzeit durchaus anzusehen, auch wenn der SSV Jahn in Person von Joel Zwarts mit einem Distanzschuss die erste gute Gelegenheit auf einen Führungstreffer hatte (2.) und insgesamt die bessere Spielanlage zeigte. Das 1:0 für den FCI wurde vor allem von Zufall begünstigt: Leon Guwara fälschte eine Flanke von Christian Gebauer vom rechten Flügel ungünstig ab, der Ball flatterte über Torhüter Alexander Meyer hinweg ins Netz. Womöglich geht die Szene sogar als Eigentor in die Bücher ein (36.). Sie schien auch als Weckruf für Regensburg zu fungieren, das sich nach ordentlichem Start etwas hatte einlullen lassen. Benedikt Saller (40.) und Charalambos Makridis (43.) scheiterten aber jeweils mit Abschlüssen an Gäste-Keeper Robert Jendrusch, der die schmeichelhafte Führung des FCI in die Pause rettete.
Kurz nach dem Seitenwechsel erspielte sich Ingolstadt seine erste echte Torchance, bei der Meyer gegen Florian Pick die Oberhand behielt (48.). Von Regensburg war in dieser Phase eher wenig zu sehen, nach einem ruhenden Ball egalisierte der Gastgeber aber doch. Dabei gelang es den Ingolstädtern bei mehreren Versuchen nicht, eine von rechts hereingeschlagene Ecke zu klären, letztlich staubte Andreas Albers im Getümmel aus kürzester Distanz zum 1:1 ab (56.). Insgesamt blieb die Partie auch in den zweiten 45 Minuten auf überschaubarem Niveau und lebte in erster Linie von der Spannung des Ergebnisses. Leichte Vorteile hatte weiterhin Regensburg auf der eigenen Seite, echte Torgefahr hatte jedoch nach wie vor Seltenheitswert. So ging der geblockte Schuss von FCI-Youngster Merlin Röhl (85.) schon als eine der aussichtsreicheren Gelegenheiten der zweiten Halbzeit durch, selbiges galt für einen Schuss ans Außennetz von David Otto auf der anderen Seite (89.). In der Nachspielzeit scheiterte Albers aus kurzer Distanz an einem Ingolstädter Abwehrbein (90.+2), nach der anschließenden Ecke köpfte Benedikt Gimber auf die Latte (90.+3). Die Hausherren waren dem späten Siegtreffer also deutlich näher, der aber nicht mehr fallen wollte.
Durch das Resultat liegt Jahn Regensburg weiter auf Tabellenplatz zehn, der FC Ingolstadt gibt die 'Rote Laterne' am Tabellenende mindestens bis Samstag an Erzgebirge Aue weiter, muss aber wohl endgültig die Planungen für die 3. Liga vorantreiben.