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·9. Oktober 2022
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·9. Oktober 2022
In den Sonntagsspielen der 2. Bundesliga hat der 1.FC Nürnberg beim Trainerdebüt von Markus Weinzierl gegen Holstein Kiel verloren (2:3), während Hannover 96 beim 1.FC Heidenheim unterlag (2:1). Im dritten Spiel des Tages holte der SV Sandhausen gegen den 1.FC Magdeburg einen Heimsieg (1:0).
Im Frankenland stand Spiel 1 nach der Trennung von Robert Klauß an. Nachfolger Weinzierl sah einen ordentlichen Auftakt seiner Mannschaft, die früh zu einer ersten guten Gelegenheit kam: Jens Castrop dribbelte sich von der Grundlinie Richtung Zentrum durch, schloss aus spitzem Winkel ab und forderte so eine erste Parade von Thomas Dähne im Tor der Störche ein (6.). Der FCN blieb auch in der Folge die auffälligere Mannschaft, ohne dabei mit zahleichen Abschlüssen ein echtes Chancenfeuerwerk abzubrennen. Dennoch wurde der Druck für die Gäste aus Norddeutschland gefährlich, kurz vor der Pause belohnte sich der Club dann auch. Das allerdings unter Mithilfe von Dähne, der einen eigentlich recht harmlosen Distanzschuss von Lino Tempelmann passieren ließ (41.). Zwischendurch hatte sich auch Kiel ab und an vorne gezeigt, beschwor jedoch zu keinem Zeitpunkt echte Gefahr herauf. Stattdessen hatte Tempelmann in der Nachspielzeit noch die Gelegenheit zum 2:0, diesmal war Dähne aber zur Stelle.
Die Pausenführung für Nürnberg ging angesichts eines Torschussverhältnisses von 14 zu 5 allemal in Ordnung. In Halbzeit zwei bot sich Steven Skrzybski recht früh die Großchance auf den Ausgleich, der Angreifer verfehlte per Kopf aus bester Position knapp den Kasten (56.). Zuvor hatte Erik Wekesser das 2:0 verpasst, wobei die Abseitsfahne hochgegangen war (53.). Allerdings hätte ein Treffer womöglich doch gezählt, denn Vorlagengeber Kwadwo Duah stand wohl nicht in der verbotenen Zone. Langsam aber sicher musste sich Nürnberg über die Chancenverwertung ärgern. Umso mehr, als Skrzybski seine nächste Chance im Tor unterbringen konnte: Fabian Reese setzte den Angreifer über rechts ein, Skrzybski legte sich die Kugel zunächst augenscheinlich zu weit vor, jagte aber rechtzeitig hinterher und überwand Christian Mathenia aus kurzer Distanz zum Ausgleich (62.).
Für den Club kam es noch schlimmer, denn Kiel blieb am Drücker und legte schnell nach. Nach einem langen Schlag von Skrzybski entwischte Reese dem nicht perfekt positionierten Christopher Schindler und schloss dann sicher durch die Beine von Mathenia zur Führung ab (66.). Nürnberg reagierte auf den Doppelschlag mit einiger Wut im Bauch, kam in schneller Folge zu einigen gefährlichen Situationen im gegnerischen Strafraum, wobei keine klaren Chancen heraussprangen. Um ein Haar hätte Kiel den Sack wohl schon zugemacht, Kwasi Wriedt ließ die Entscheidung mit Anbruch der Schlussphase aber aus (75.). Besser machte es erneut Skrzybski, der sich mit etwas Glück gegen Schindler durchsetzen konnte und dann mit einem leicht verdeckten Flachschuss aus halbrechter Position das 3:1 markierte (80.).
Mit dem Mute der Verzweiflung warf der Club anschließend alles nach vorn, kam aber zu spät zum Anschlusstreffer. Christoph Daferner drückte das Kunstleder aus dem Gewühl nach einem Freistoß von Taylan Duman aus kürzester Distanz über die Linie (90.+4). Danach wurde das Spiel nicht wieder angepfiffen. Der 1.FC Nürnberg rutscht durch die Niederlage auf Tabellenplatz 17 ab, Holstein Kiel beendet den Spieltag auf Rang neun.
Auf dem Schlossberg stieg das Verfolgerduell zwischen dem 1.FC Heidenheim und Hannover 96. Die Gäste wollten dabei die nächste Serie starten, nachdem sie zuletzt gegen den Hamburger SV erstmals seit Anfang August unterlegen waren. Allerdings kamen die Gastgeber merklich besser ins Spiel und entfalteten deutlich mehr Druck als die Niedersachsen. Hochkaräter waren dabei zwar kaum zu verzeichnen, dennoch war Ron-Robert Zieler im Kasten von 96 immer wieder beschäftigt. Nach etwas mehr als einer halben Stunde nutzte Heidenheim dann einen Fehler von Max Besuschkow zur Führung: Der Hannoveraner verlor im Mittelfeld die Kugel an Denis Thomalla, der geistesgegenwärtig aufschaute und den Ball aus gut und gerne 30 Metern über Zieler hinweg ins Netz hob, da sich der Keeper am Spielaufbau beteiligt hatte und so weit vor seinem Kasten stand (32.). Kurz darauf vereitelte der Weltmeister den Doppelschlag mit einer feinen Parade beim Freistoß von Marnon Busch (34.). In der Nachspielzeit bewahrte Luka Krajnc mit einer Rettungsaktion gegen Patrick Mainka erneut vor dem 0:2. Hannover enttäuschte derweil im Spiel nach vorn auf ganzer Linie, brachte in der gesamten Halbzeit keinen Schuss auf den gegnerischen Kasten.
Das 1:0 für Heidenheim war zum Gang in die Kabinen also nur folgerichtig. Nach dem Seitenwechsel intensivierte Hannover die Offensivbemühungen durchaus, stellte Heidenheim damit aber zunächst weiter kaum vor größere Probleme. Stattdessen schlugen die Hausherren eiskalt zu. Ein simpler langer Ball von Busch aus der eigenen Hälfte hebelte die Abwehr der 96er aus, Tim Kleindienst war auf und davon und bewahrte gegen Zieler die Nerven, um zum 2:0 zu vollenden (62.). Gemessen am bisherigen Spielverlauf war den Gästen ein Comeback in dieser Partie kaum zuzutrauen, immerhin aber gaben sich die Niedersachsen nicht auf. Das freilich öffnete Räume für Heidenheim, das sich sogar den Vorwurf gefallen lassen musste, daraus zu wenig zu machen. Eine ganz große Notwendigkeit bestand allerdings auch nicht, weil die Gäste weiter harmlos blieben. Erst acht Minuten vor Schluss musste Kevin Müller mal ernsthaft eingreifen, gegen einen Kopfball von Havard Nielsen war er aufmerksam zur Stelle (82.).
Eine Einzelleistung von Cedric Teuchert brachte in der Nachspielzeit nochmal Spannung ins Spiel. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Angreifer tankte sich über links durch und spitzelte die Kugel sehenswert ins lange Eck (90.+2). Der Treffer kam aber zu spät, der 1.FC Heidenheim sicherte sich drei Punkte und Tabellenplatz vier. Hannover 96 ist nun siebter.
Über das dritte Spiel des Sonntags zwischen dem SV Sandhausen und dem 1.FC Magdeburg stand die Überschrift Abstiegskampf. Die bekannten stilistischen Unterschiede der beiden Teams wurden dabei deutlich: Magdeburg hatte die Spielkontrolle und viel Ballbesitz, Sandhausen verlegte sich auf stabile Arbeit gegen den Ball und warf Physis in die Waagschale. Fußballerisch bot die Partie so in den ersten 45 Minuten Magerkost, gefährlich wurde es bei zwei Distanzversuchen der Gäste. Erst zielte Moritz Kwarteng knapp neben den Kasten (11.), dann parierte Patrick Drewes einen schönen Freistoß von Baris Atik gekonnt (26.).
Ein Tor hätte so nur Magdeburg verdient gehabt, das Unentschieden ging nach der ersten Hälfte insgesamt aber durchaus in Ordnung, weil Sandhausen keine herausgespielten Chancen zuließ. In der zweiten Halbzeit hatte der Gastgeber selbst sogar plötzlich die bis dato beste Gelegenheit, Matej Pulkrab scheiterte nach Vorlage von Alexander Esswein jedoch an Dominik Reimann (57.). Wenig später ließ Janik Bachmann mit einem ansatzlosen Schuss die Latte wackeln, diesmal wäre Reimann chancenlos gewesen (63.). In einem nun deutlich besseren Spiel kam auch Magdeburg zu guten Gelegenheiten, unter anderem zog Atik nach feinem Zusammenspiel seinen Abschluss knapp über den Kasten (72.). Kurz darauf konterte Sandhausen stark, letztlich spielte Esswein Christian Kinsombi frei, der Mittelfeldmann schloss überlegt zum 1:0 für den Gastgeber ab (74.). Die Sachsen-Anhaltiner schüttelten sich kurz und drängten dann auf den Ausgleich. Den hätte Alexander Bittroff wohl besorgen müssen, als er frei zum Kopfball kam, die Flanke von Atik aber neben das Tor beförderte (82.).
In der Folge gelang es dem SV Sandhausen aber, sich schadlos zu halten und so fuhren die Hausherren einen nicht einmal unverdienten Sieg ein, der für den Sprung auf Rang elf in der Tabelle reicht. Der 1.FC Magdeburg rutscht auf Platz 15 ab.
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