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·19. März 2023

Roundup: BTSV zieht Derby spät, St. Pauli und Fortuna klopfen an

Artikelbild:Roundup: BTSV zieht Derby spät, St. Pauli und Fortuna klopfen an

In den Sonntagspartien des 25. Spieltags der 2. Bundesliga hat Eintracht Braunschweig im Niedersachsenderby gegen Hannover 96 durch ein spätes 1:0 Big Points gegen den Abstieg gesammelt. Gleichzeitig setzte sich der Siegeszug des FC St. Pauli beim SV Sandhausen fort (0:5), während Fortuna Düsseldorf auswärts Hansa Rostock abfertigte (2:5).

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In Braunschweig wollte Hannover 96 endlich den ersten Sieg im neuen Jahr landen, die Eintracht brauchte jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg. In der ersten Hälfte stand der Fußball allerdings nur phasenweise im Mittelpunkt: Beide Fanlager stellten sich mit Pyro-Shows in den Vordergrund, zweimal unterbrach Schiedsrichter Patrick Ittrich für mehrere Minuten, als Feuerwerkskörper auf das Spielfeld flogen. Spielerisch überzeugte Aufsteiger Braunschweig vor der Pause deutlich mehr und sammelte insgesamt ein Chancenplus. Die beste Gelegenheit wäre beinahe zum Kandidaten für das Tor des Jahres geworden: Anthony Ujah legte sich in einer Wahnsinns-Szene den Ball in der Luft zweimal wunderbar auf und setzte zum Fallrückzieher an, der am Außenpfosten abprallte (36.).


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Hannover enttäuschte über weite Strecken, ein Schlenzer von Maximilian Beier war dennoch nicht weit von einer schmeichelhaften Führung entfernt (29.). In Summe konnten die Gäste mit dem Remis zur Pause aber wesentlich zufriedener sein als der BTSV. In Halbzeit zwei ließ das Spiel zunächst erneut viel zu wünschen übrig, dann machte wieder die Eintracht Druck. Anton Donkor sorgte aus spitzem Winkel für den nächsten Alu-Treffer, sein Schuss landete wie bei Ujah, der ihn diesmal angespielt hatte, am Außenpfosten (56.). Ron-Robert Zieler hatte dabei wohl entscheidend die Fingerspitzen im Spiel. Um die Stundenmarke herum wachte die Begegnung auf.

Erst zeigte Zieler eine Parade nach Kopfball-Aufsetzer von Ujah (60.), auf der Gegenseite musste auch Jasmin Fejzic nach Kopfball von Beier eingreifen (61.). Dieses Tempo behielten die Mannschaften anschließend nicht bei, beiden war die Angst vor möglicherweise entscheidenden Fehlern bisweilen anzumerken. Die Begegnung bewegte sich so in dem Bereich, in dem ein sogenannter Lucky Punch wohl die Entscheidung darstellen würde. Der auffällige Ujah kam dem per Kopfball aufs Tordach nach langer Zeit mal wieder nahe (85.), kurz darauf verzog Manuel Wintzheimer (88.). Braunschweig belohnte sich anschließend doch noch für das große Chancenplus: Nach einer Ecke verlängert Ujah, aus kurzer Distanz stocherte Jannis Nikolaou artistisch zur ganz späten Führung ein (90.+1).

Eintracht Braunschweig verlässt damit die direkten Abstiegsplätze und ist neuer 16., Hannover 96 muss bei sechs Punkten Vorsprung mehr und mehr den Blick nach hinten richten.

St. Pauli setzt irren Lauf fort

In Sandhausen schienen die Vorzeichen vor dem Anpfiff klar: Der gastgebende SVS war seit letzter Woche Schlusslicht der 2. Liga, St. Pauli nahm eine Siegesserie von sieben Spielen mit in die Kurpfalz. Diese Verhältnisse bildeten sich nach gemächlichem Beginn der Partie im Laufe der ersten 45 Minuten auch deutlich ab, die Gäste aus Hamburg überrollten Sandhausen dabei regelrecht. Manolis Saliakas eröffnete den Reigen mit einem abgefälschten Schuss (19.), das 0:2 durch Lukas Daschner folgte nach einer traumhaften Kombination mit Eric Smith durchs Zentrum (24.). Dem 0:3 durch Oladapo Afolayan ging eine sensationelle Verlagerung von Connor Metcalfe voraus, allerdings musste sich Sandhausen schon die Frage stellen lassen, warum der Torschütze über gut und gerne 30 Meter nur Geleitschutz bekam.

Den völlig gebrauchten ersten Durchgang machte Alexander Esswein mit einer rüden Grätsche in die Beine von Afolayan perfekt, für die er von Deniz Aytekin die Rote Karte gezeigt bekam (45.+1). Den fälligen Freistoß brachte Leart Paqarada von links, Jackson Irvine startete ohne Gegnerdruck ein und vollendete zum 0:4-Pausenstand (45.+4). Für Sandhausen konnte es in der zweiten Hälfte nur darum gehen, sich das Torverhältnis nicht vollends zu versauen. St. Pauli machte da aber nicht mit, denn die Kiezkicker hatten weiter große Lust auf Offensivfußball und sammelten auch nach Seitenwechsel Abschlüsse, die gar nicht alle in einem Spielbericht Erwähnung finden können. Das 5:0 lag so eigentlich in der Luft, fiel jedoch zunächst nicht. Nach ungefähr 15 Minuten im zweiten Durchgang nahm St. Pauli dann doch den Fuß vom Gaspedal, ließ Ball und Gegner laufen und verwaltete in personeller Überzahl ohne Probleme den deutlichen Vorsprung.

Wann immer die Gäste anzogen, wurde es gefährlich, Patrick Drewes verhinderte das 0:5 beispielsweise gegen den soeben erst eingewechselten Maurides (75.). Zwei Minuten vor Schluss war es doch soweit: Irvine schnürte per Abstauber den Doppelpack (88.). Damit ließ es der FC St. Pauli dann endgültig gut sein, durch den achten Sieg in Stück hat der neue Tabellenfünfte vielleicht sogar noch kleine Ambitionen auf Rang drei. Der SV Sandhausen schaut als Schlusslicht mit vier Punkten Rückstand auf Platz 16.

Fortuna zittert nach 4:0 kurz

Im dritten Sonntagsspiel wollte Fortuna die kleine Chance auf einen Eingriff ins Aufstiegsrennen mit einem Sieg bei der bisher schwächsten Rückrundenmannschaft an der Ostsee aufrecht erhalten. Hansa erwischte gar keinen schlechten Start in die Partie, dennoch gab es den frühen Rückschlag: Michal Karbownik machte über links Dampf und legte ins Zentrum, wo Dawid Kownacki aus kurzer Distanz ins Tor spitzeln konnte (12.). Die Gäste übernahmen nun vollends die Kontrolle und legten recht schnell nach. Wieder war Karbownik beteiligt, indem er Felix Klaus anspielte. Der passte quer zum Tor auf Rouwen Hennings, der am langen Pfosten artig 'Danke' sagte (20.). Nach einer guten halben Stunde hatte sich Rostock geschüttelt und erspielte sich einige ordentliche Gelegenheiten, in diese Phase hinein stach aber Düsseldorf eiskalt zu.

Nach langem Einwurf war die Heim-Defensive einmal mehr unsortiert und ließ die Kugel zu Matthias Zimmermann durchrutschen, der volley abzog und bei einer Abfälschung etwas Glück hatte (41.). Angesichts der Tatsache, dass Hansa bisher im Jahr 2023 nur zwei Tore geschossen hatte, schien die Partie damit entschieden. Sollte es dennoch Fragezeichen gegeben haben, beseitigte Fortuna früh in Halbzeit zwei augenscheinlich letzte Zweifel: Ao Tanaka spitzelte im Liegen zu Kownacki, der auf Zimmermann weitergab. Der Außenverteidiger fand sich rechts im Strafraum mutterseelenallein und knallte trocken ins lange Eck zum 0:4 (48.).

Diesmal fand Rostock immerhin eine schnelle Antwort: Kai Pröger ließ erst noch einen Hochkaräter aus (56.), wenige Augenblicke später setzte ihn Simon Rhein mit einem schnell ausgeführten Freistoß ein, der Angreifer schob zum Ehrentreffer ein (57.). Witterte die Heimmannschaft doch noch eine Sensation? Zumindest blieb Hansa am Drücker, Damian Roßbach setzte etwa einen Kopfball knapp neben den Kasten (62.). Fortuna ließ sich tief in die eigene Hälfte drängen und verließ sich auf den immer noch deutlichen Vorsprung. Diese Haltung rächte sich mit Beginn der Schlussphase, in der Kevin Schumacher auf links durchbrach und das 2:4 nachlegte (79.).

Geriet der Auswärtssieg dadurch endgültig in Gefahr? Nein: Im Nachgang einer Ecke flankte Shinta Appelkamp auf Christoph Klarer, dessen Kopfball versuchte Roßbach vergeblich zu klären. Das 2:5 aus Sicht der Hausherren wird so wohl als Eigentor geführt werden (82.). Damit war der Partie der Stecker gezogen. Hansa Rostock beendet den Spieltag auf Tabellenplatz 17, Fortuna Düsseldorf hat als Tabellenvierter 'nur noch' sieben Punkte Rückstand auf die Aufstiegsrelegation.

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