Roundup: 96 lässt HSV stolpern, Dynamo holt wichtigen Heimsieg | OneFootball

Roundup: 96 lässt HSV stolpern, Dynamo holt wichtigen Heimsieg | OneFootball

Icon: fussball.news

fussball.news

·5. Dezember 2021

Roundup: 96 lässt HSV stolpern, Dynamo holt wichtigen Heimsieg

Artikelbild:Roundup: 96 lässt HSV stolpern, Dynamo holt wichtigen Heimsieg

In den Sonntagsspielen der 2. Bundesliga hat der Hamburger SV bei Hannover 96 seine zweite Saisonniederlage kassiert. Gleichzeitig holte Dynamo Dresden gegen den Karlsruher SC einen wichtigen Heimsieg, während sich der 1.FC Heidenheim gegen Jahn Regensburg durchsetzen konnte.

In Hannover schien die Lage vor dem Spiel klar: Die krisengeschüttelten Hausherren gingen mit Interimstrainer Christoph Dabrowski als Außenseiter ins Rennen gegen den zuletzt so formstarken HSV. Die Rothosen gestalteten den Spielbeginn auch dominant und jubelten recht früh. Ein Treffer von Robert Glatzel fand aber keine Anerkennung, weil Vorlagengeber Bakery Jatta im Abseits gestanden hatte (11.). Quasi im Gegenzug ging Hannover nach einem Konter gegen den bisherigen Spielverlauf in Führung. Maximilian Beier tankte sich durch, traf mit seinem Abschluss den Pfosten, weil Marko Johansson noch die Finger im Spiel hatte. Linton Maina bugsierte den Abpraller aber aus kurzer Distanz über die Linie (13.). Die Gäste monierten vor dem Konter ein mögliches Foul von Sei Muroya an Jatta, das einen Strafstoß zur Folge gehabt hätte. Hamburg baute nach einer kurzen Phase des Durchatmens nach dem Gegentreffer viel Druck auf, kam vor der Halbzeit aber trotz guter Gelegenheiten nicht zum verdienten Ausgleich. Die beste Chance vergab Glatzel per Kopf (41.). Hannover hatte sich nach dem Führungstreffer vornehmlich auf konzentrierte Abwehrarbeit verlegt und nur seltene Nadelstiche nach vorn gesetzt.


OneFootball Videos


Nach dem Seitenwechsel machte der HSV weiter, wo er zuvor aufgehört hatte: Faride Alidou bot sich nach wenigen Minuten in der 2. Hälfte eine Top-Chance, die er allerdings wegen einer späten Abwehraktion von Muroya nicht konsequent aufs Tor bringen konnte. So schlug Marcel Franke den Ball aus der Gefahrenzone (47.). Hannover setzte weiter auf Konter, einen solchen über Beier musste Johansson in höchster Not entschärfen (50.). Doch auch im Ballbesitz gewann Hannover mehr Selbstvertrauen, eine gute Passstafette hätte beinahe zum 2:0 geführt. Mario Vuskovic musste dringend eingreifen, sonst hätte Dominik Kaiser wohl eingeschoben (56.). Fünf Minuten später hätte Johansson vermutlich eine Rote Karte gesehen, weil er Maina weit vor dem Tor legte. Allerdings entschieden die Unparteiischen zuvor auf Abseits, was durchaus diskutabel wirkte. Im Gegenzug musste sich Martin Hansen gegen Jatta beweisen, bekam den Arm aber rechtzeitig für eine starke Parade nach oben gerissen (63.). In der Folge verteidigte Hannover das eigene Tor wieder besser, sodass sich der HSV bis in die Schlussphase hinein keine konkreten Gelegenheiten mehr erspielen konnte. Stattdessen wirkte Hannover dem 2:0 bei wertvollen Entlastungsangriffen näher. Die immer verzweifelteren Versuche der Rothosen zerschellten auch in der sechsminütigen Nachspielzeit immer wieder an der konzentrierten Defensivabteilung der Hausherren.

Hannover 96 springt durch den Erfolg über den vielzitierten Strich, ist nun Tabellen-15. Der Hamburger SV lässt eine große Chance aus, im Aufstiegsrennen Punkte gutzumachen, und liegt nun auf Platz sieben.

Geisterspiel explodiert nach der Pause

Das Geisterspiel in Dresden hätte um ein Haar ein frühes Führungstor für den Karlsruher SC gesehen. Philipp Hofmann schloss in der 2. Minute allerdings zu überhastet ab und verfehlte das Ziel deutlich. Es sollte der einzige Hochkaräter in einer schwachen ersten Halbzeit bleiben, in der sich beide Teams zu viele Ungenauigkeiten leisteten, um vorne Gefahr aufkommen zu lassen. Immerhin aber verrichteten sie gewissenhaften Dienst gegen den Ball. Jeweils nur ein Schuss, der aufs Tor kam, zeigte zur Halbzeitpause jedoch, dass die ausgeschlossenen Fans beider Teams bis dahin kaum etwas verpassten.

In der 2. Halbzeit konnte sich die Begegnung demnach eigentlich nur verbessern und so kam es auch. Denn Dynamo ging aus dem sprichwörtlichen nichts in Führung: Ransford Königsdörffer setzte sich mit etwas Glück, aber auch reichlich technischer Qualität gegen zwei Gegenspieler durch und schloss ab, Keeper Marius Gersbeck konnte die Kugel nur ins lange Eck ablenken (47.). Die Sachsen hatten nun merklich Oberwasser, per Kopfball von Julius Kade kamen sie dem schnellen 2:0 nahe (50.). Allerdings nutzte auch der KSC seine erste Chance in der 2. Halbzeit: Nach einigem hin und her im Strafraum schloss letztlich Fabian Schleusener in Mittelstürmer-Manier zum 1:1 ab (53.). Doch Dresden schüttelte sich nur kurz, Königsdörffer stellte die Führung nach einem am ersten Pfosten verlängerten Eckball aus kürzester Distanz per Kopf wieder her (55.). Wieder nur kurz darauf forderte Karlsruhe Handelfmeter, Kade hatte sich aber nicht regelwidrig gegen einen Schleusener-Schuss gestemmt (57.). Vier Minuten später schwächten sich die Gäste selbst, Kyung-rok Choi sah für ein hartes Einsteigen gegen Michael Akoto durchaus folgerichtig Gelb-Rot. Noch davor hatte Gersbeck gegen Borello retten müssen (61.), nach dem Platzverweis traf Akoto den Pfosten (63.). Die Entscheidung lag in dieser Phase also allemal in der Luft. Das dritte Tor ließ auch nicht lange auf sich warten. Nach Ballgewinn von Yannick Stark schaute Christoph Daferner einmal hoch und ließ die Kugel aus der Distanz fliegen, Gersbeck konnte wohl auch wegen einer leichten Abfälschung nichts mehr ausrichten (69.). Der Wille des KSC schien durch das dritte Gegentor gebrochen und nur der Endstand noch in Frage zu stehen. Borrello vergab das 4:1 mit einem Versuch aufs lange Eck knapp (76.). Königsdörffer erzielte drei Minuten danach sein drittes Tor, das aber wegen einer Abseitsstellung nicht zählte. Auch ohne einen vierten Treffer brannte der dank einer erheblichen Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit verdiente Sieg nicht mehr an.

Dynamo Dresden verbessert sich tabellarisch auf Rang zwölf, der Karlsruher SC steht um zwei Plätze besser da.

Heidenheim meldet sich in der Spitzengruppe an

Das Verfolgerduell zwischen dem 1.FC Heidenheim und Jahn Regensburg hatte einen unschönen ersten Zwischenfall. Nach einem Zusammenstoß von Max Besuschkow und Andreas Geipl war die kaum eine Minute alte Partie länger unterbrochen, Jahn-Profi Geipl musste ausgewechselt werden. Sportliche Höhepunkte gab es ab der 13. Minute, in der Jan Elvedi einen Kopfball von Tobias Mohr auf der Linie klären konnte. Zwei Minuten später tat es ihm Christian Kühlwetter bei einem Versuch von Benedikt Gimber gleich. Heidenheim nutzte die nächste Gelegenheit zum 1:0: Tim Kleindienst verlor die Kugel, die zu Mohr gelangte. Der leitete geistesgegenwärtig auf Kühlwetter weiter, der sich mit einem trockenen Abschluss keine Blöße gab (23.). Regensburg gelang es anschließend kaum einmal, Torgefahr aufkommen zu lassen. Kurz vor der Pause schadete sich der Jahn zudem selbst. David Otto nutzte seinen Ellbogen, um sich bei einem Freistoß der engen Bewachung durch Kühlwetter zu entledigen. Für Schiedsrichter Nicolas Winter lag eine Tätlichkeit vor, diese Einschätzung konnte man nach Ansicht der Fernsehbilder durchaus teilen. Nach dem Platzverweis von Otto gegen seinen Ex-Klub (43.) drückte Heidenheim auf das 2:0. Es sollte aber trotz einer guten Kleindienst-Chance vor der Pause nicht mehr gelingen.

Im zweiten Durchgang war Regensburg die Wut über den Platzverweis und den Halbzeit-Rückstand anzumerken. Die erste Ausgleichschance entsprang aber dem Zufall, ein Eckball wurde von einem Heidenheimer Abwehrbein auf die eigene Latte abgelenkt (47.). Bei allem Bemühen gelang es dem SSV Jahn aber zunächst kaum, echte Torgefahr heraufzubeschwören. Heidenheim regelte seine Abwehrarbeit nicht zuletzt mit viel Ballbesitz, wurde selbst aber auch nicht sonderlich gefährlich. Die Partie blieb offen, die zahlenmäßige Unterlegenheit der Gäste schien so über weite Strecken der zweiten Hälfte kein spielentscheidender Faktor zu sein. Rund 20 Minuten vor Schluss begann Heidenheim aber doch, mit mehr Nachdruck auf eine Vorentscheidung zu spielen. Kleindienst etwa scheiterte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz (71.) an Leon Guwara, der in höchster Not klärte. Sechs Minuten später war es aber doch so weit. Joker Robert Leipertz tankte sich durch und schloss kraftvoll per Flachschuss ins rechte untere Eck. Kurz zuvor hatte Heidenheim noch eine Dreifachchance liegenlassen. Regensburg versuchte sich in der Folge noch an einer Reaktion, für zehn Mann war aber beim Stand von 0:2 nichts mehr zu holen. Stattdessen erhöhte Jan Schöppner per Kopfball in der Nachspielzeit noch auf 3:0.

Der 1.FC Heidenheim macht einen Sprung auf Rang sechs, Jahn Regensburg verpasst den Satz auf Platz zwei, liegt aber weiter auf dem Relegationsplatz.

Impressum des Publishers ansehen