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·30. Oktober 2020

Round-Up: Mit Volldampf voraus!

Artikelbild:Round-Up: Mit Volldampf voraus!

Eine vergleichsweise ruhige Woche geht zu Ende. Am Dienstag schafften es die Bayern zwar nur mit Mühe und Not die dampfende Lokomotive aus Moskau zum entgleisen zu bringen, aber in drei Tagen kräht bekanntlich niemand mehr über solch einen Arbeitssieg. Im Round-Up präsentieren wir das vorläufige Ende des Rassismusfalls am Campus und beleuchten einige individuelle Storys bei den Profis.

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Der Rassismusskandal beim Rekordmeister nimmt allem Anschein nach sein Ende. Offiziell hieß es anfangs noch, die Trennung von dem belasteten Jugendtrainer wäre einvernehmlich gewesen, doch durch die anschließende Klageeinreichung des augenscheinlichen Haupttäters, scheint dies offensichtlich ein versuchter Spin des Vereins gewesen zu sein. Nichtsdestotrotz hat der betroffene Trainer die Klage nun zurückgezogen, womit dieses Buch wohl erst einmal geschlossen ist.

Interessanter ist da die Information, dass dieser eine Jugendtrainer nicht als einziger seinen Stuhl räumen musste. Wer die offenbar zutreffenden Chatverläufe gelesen hat, wird wissen, dass sich gleich mehrere Menschen äußerst fragwürdig verhalten hatten.

Sicher würde man sich als Außenstehender klarere Ansagen und Auskünfte wünschen, doch die ursprüngliche Befürchtung, der Verein würde hier nur das absolut Nötigste tun und den Rest unter den Teppich kehren, hat sich offenbar nicht bewahrheitet. Drei Kündigungen, weitere Abmahnungen und einige andere Personalveränderungen sprechen für sich. Dafür dass der Verein am Ende doch scheinbar angemessen reagiert hatte. Es bleibt nur der bittere Beigeschmack, dass erst Recherchen der unabhängigen Presse den Verein in Bewegung setzen mussten.

Abstiegskandidaten mögen zwar mit Existenzängsten größere Furcht vor der Zukunft der Pandemie haben, doch auch den großen Fischen geht so einiges Geld ab. Am Beispiel Borussia Dortmund wird hier skizziert, wie viel weniger der BVB eigentlich einnimmt und wie sehr gerade die Champions League hier hilft. Überhaupt fällt auf, dass der international weit erfolgreichere FC Bayern gar nicht so viel mehr Geld durch die Königsklasse erwirtschaften konnte. Hier zeigt sich mal wieder, dass alle nationalen Gerechtigkeits- und Umverteilungsdebatten mit diesen Champions-League-Töpfen unsinnig sind. Nur da wartet das große Geld.

Männermannschaft

Am Dienstag hat Joshua “Clutch” Kimmich mal wieder mit einem entscheidenden Tor für einen Bayern-Sieg gesorgt, Grund genug für Justin also mal wieder über seinen Lieblingsspieler zu schwärmen.

Kimmichs Karriere ist schon jetzt ein Traum und Beispiel für jeden jungen Spieler, wie richtig es sein kann, schon jung den Sprung zu einem absoluten Topklub zu wagen. Mit dem Abgang Thiagos ist Kimmich nun endgültig der absolute Chef in Bayerns Zentrale, er scheint schon jetzt daran zu wachsen.

Und betrachtet man seine Tore gegen Hoffenheim und Lokomotive Moskau, erscheint es nur noch abstruser, dass er vor ein paar Jahren vor dem Tor noch als Chancentod galt. Aber auch diese Schwäche hat der zukünftige Kapitän des FC Bayern konsequent ausgemerzt.

Coco Tolisso war vor der Saison das größte Sorgenkind im Münchner Kader. Lange Zeit war sogar von einem Transfer die Rede gewesen. Nach den Abgängen im Mittelfeld und dem krassen Pensum in Zeiten von Corona, blieb Tolisso jedoch und wurde schneller wichtig, als er es selbst womöglich erträumen konnte.

Der Hintergrund: Hansi hat mal wieder einen Hansi gebaut. Der nach übereinstimmenden Fanmeinungen ja ohnehin schon beste Trainer des Sonnensystems, hat mit Tolisso akribisch seine starke letzte Saison bei Olympique Lyon studiert, um ihn wieder in Tritt zu bekommen.

Mit Erfolg, letztens klappte sogar eine Doppelsechs zusammen mit Leon Goretzka, vor Monaten wäre dies noch zu radikalem Stolperball verkommen. Hansi macht’s möglich.

Robert Lewandowski ist auf dem Zenit seines Schaffens angelangt. Er kombiniert mittlerweile Woche für Woche seine mitspielende spielerische Klasse bekannt aus seinen Dortmunder Jahren, mit der brutalen Torausbeute aus seinen Münchener Saisons. Herauskommt der effizienteste, wichtigste, schlicht der beste Robert Lewandowski. Aber durch seinen gestiegenen Fokus auf mannschaftlichen Erfolg ist er auch gleichsam der nahbarste und sympathischste Lewandowski seit eh und je.

Vor ein paar Jahren hätte er noch getrieben vom Rekord Gerd Müllers gegen ein längst geschlagenes Eintracht Frankfurt auf Teufel komm raus das vierte und fünfte Tor gejagt. Jetzt lässt er sich auswechseln. Denn die Mannschaft braucht ihn noch.

Erneut geht es um Lewandowski, diesmal jedoch um Geschehnisse abseits des Platzes. Sein früherer Berater und Entdecker Cezary Kucharski wurde festgenommen. Er soll versucht haben, Robert Lewandowski um 20 Millionen Euro zu erpressen. Dabei handelt es sich um ein weiteres Kapitel im sonderbaren Streit der beiden Parteien, schon zuvor wurde andersherum an anderer Stelle Klage eingereicht.

Statsbomb mit einem gewohnt statistischen Blick auf das Fußballgeschehen. Sind Flicks Bayern wirklich so gut, wie es scheint? Oh ja, das sind sie. Auch spannend: Robert Lewandowski performt mal wieder über seinem xGoals-Wert, es gab Zeiten, da war das noch ganz anders.

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