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·22. April 2023
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Vor dem Duell gegen ihren Ex-Verein Arsenal (Sonntag, 15:30), sprach Wolfsburgs Mittelfeldspielerin Jill Roord über das Spiel und gab ihre Einschätzung zu Arsenal. Roord wechselte vor zwei Jahren von London an den Mittellandkanal.
31. März 2022, Wolfsburg: Es läuft die neunte Minute des Viertelfinales gegen den FC Arsenal, Wolfsburg ist nach dem 1:1 im Hinspiel leichter Favorit. Dann rollt in der neunten Minute ein Angriff, es trifft die Spielerin mit der Nummer 14 - ausgerechnet sie, ausgerechnet Jill Roord, die vorher selbst in Nordlondon gespielt hatte. Wolfsburg gewinnt mit 2:0 und zieht ins Halbfinale ein, dort ist gegen den FC Barcelona aber Schluss.
Zweimal stand sie bisher im Halbfinale, neben dem letztjährigen Duell auch einmal mit Bayern gegen Barcelona. Heute sagt Roord, dass sie selbst nicht wirklich mit einem Sieg gerechnet habe: "Letztes Jahr im Halbfinale waren wir der Underdog, jetzt nicht mehr. Wir sind richtig gut drauf, und ich habe das Gefühl, es liegt an uns: Wenn wir gut spielen, können wir das Finale erreichen."
Als ehemalige Arsenal-Spielerin kennt Roord das Team sehr gut, schätzt die Londonerinnen auch nochmal stärker ein als letztes Jahr: "Ich habe das Spiel gegen Bayern gesehen, da fand ich Arsenal richtig stark. Fußballerisch waren sie sehr dominant."
Trotzdem ist sie für einen Wolfsburger Sieg optimistisch: "Aktuell haben sie natürlich viele Verletzungen, das hilft der Mannschaft nicht. Ich denke, es ist unangenehm gegen uns zu spielen. Wir haben sehr viel Power, das haben sie vielleicht weniger."
Bayern hatte bei dem Viertelfinal-Aus große Probleme mit Arsenals Pressing und verlor oft im Spielaufbau die Bälle. Besonders im Rückspiel in London kam das Team von Alexander Straus kaum in die gegnerische Hälfte. Roord sieht ihr Team aber besser gerüstet gegen das intensive Spiel von Arsenal: "Wir können auch mal mit einem langen Ball hinten raus spielen und haben vorne viel Schnelligkeit", meint sie.
Wolfsburg ist nach dem spektakulären 5:0 gegen Bayern wieder komplett in der Spur, aber davor leistete sich der VfL eine kleine Schwächephase. Für Roord gehören die aber zur Saison dazu: "Die Phase haben wir gebraucht, um wieder besser zu arbeiten. Wir haben danach kritisch analysiert und jetzt klappt es wieder."
Roord selbst war in ihrer ersten Saison bei Wolfsburg eine Leistungsträgerin in den großen Spielen, schoss viele wichtige Tore. Diese Saison läuft es für die Niederländerin aber nicht ganz so rund, auch wegen einer Fußverletzung. Für Roord eine schwierige Zeit, da sich die Verletzung noch hinzog: "Ich hatte viele Probleme mit meinem Fuß. Auch manchmal, wenn ich gespielt habe, hatte ich Schmerzen. Dann kannst du auch nicht hundert Prozenz geben."
Inzwischen ist sie wieder völlig fit, zeigte beim Kantersieg gegen Bayern eine starke Leistung. Das lag auch an ihrer neuen Rolle, etwas weiter hinten. Roord meint, dass diese Position besser zu ihr als Spielerin passt: "Ich habe viel Freiheit auf dem Platz. Tommy (Stroot) findet es wichtig, dass ich viel am Ball bin, denn da bin ich am besten."
Um Roord gab es diese Saison schon viele Wechselgerüchte bezüglich eines möglichen Transfers im Sommer. Letztes Jahr hatte sie Kontakt mit Barcelona, schließt aber einen Wechsel diesen Sommer erstmal aus: "Nächstes Jahr sehe ich mich hier, ich habe noch ein Jahr in meinem Vertrag. Ich bin auch glücklich hier und glaube, wir sind sehr erfolgreich. Das passt gut", meinte sie.
Allerdings deutete Roord auch an, dass sie auch bei einem Wechselwunsch selber nicht viel tun könnte: "Ich darf das überhaupt nicht entscheiden - ich kann meine Meinung geben, aber die interessiert niemanden etwas. Es ist eigentlich gar kein Thema", sagte sie.
Zumindest für die 90 Minuten am Sonntag werden diese Gerüchte aber in den Hintergrund verschwinden. Für das Spiel wird wieder eine gute Kulisse erwartet, die Verkaufszahlen kratzen an der 20 000er Marke. Roord freut sich darauf: "Das macht natürlich am meisten Spaß, und ich glaube, es tut unserer Mannschaft auch gut.