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·9. November 2024

"Riesen-Fight": Die Stimmen zu Freiburg gegen Bayern

Artikelbild:"Riesen-Fight": Die Stimmen zu Freiburg gegen Bayern

Im Spiel gegen den SC Freiburg hat Bayern München in der Frauen-Bundesliga Punkte liegengelassen. Trotz einer Aufholjagd in der zweiten Halbzeit kam Bayern nach 0:2-Rückstand nur zu einem Unentschieden.

Freiburg freute sich trotz späten Ausgleichs über den Punkt, Bayern-Trainer Alexander Straus zeigte sich über die Leistung seines Teams enttäuscht. 90min war auf Stimmenfang im Dreisamstadion: Das sagten die Akteure zum Spiel.


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Bayern-Trainer Straus bemängelt erneuten Rückstand

Erneut musste Bayern München einen Rückstand aufholen, zuvor war das bereits gegen Wolfsburg und Leverkusen der Fall – mit unterschiedlichem Erfolg. „Es darf uns nicht mehr passieren, dass wir in die Situation kommen, in der wir zwei Tore aufholen müssen. Das müssen wir abstellen - und das werden wir“, machte Bayern-Trainer Alexander Straus auf der Pressekonferenz nach dem Spiel klar.

Er sei „sehr enttäuscht“ über die Leistung seines Teams – überraschend für Straus, der ansonsten selten harte Kritik übt. Zu „chaotisch“ sei das Spiel gewesen, seine Spielerinnen hätten teils „verrückte Dinge“ mit dem Ball gemacht und die Kugel zu oft hergeschenkt, wie auch vor dem zweiten Gegentor.

Dennoch betonte Straus, dass Bayern gute Möglichkeiten hatte: „Wir haben genug Chancen kreiert, um das Spiel zu gewinnen, mal wieder.“ Chancenverwertung war schon bei den letzten Bayern-Spielen, etwa gegen Frankfurt, ein Thema.

Die Leistung habe unter den Bayern-Standards gelegen, aber gleichzeitig habe man in den letzten zwei Saisons außergewöhnlich gut gespielt und das könne nicht immer der Maßstab sein. „Wir müssen wieder bescheidener werden, und uns nicht von dem Gerede von außen über unsere Favoritenrolle beeinflussen lassen“, forderte er.

Bayern hat nun schon zehn Gegentore kassiert, mehr als in der gesamten letzten Saison. Straus sagte dazu, dass Verletzungen und ein voller Kalender eine Rolle gespielt hätten, er habe daher viel rotieren müssen. Er betonte aber auch: „Wir machen mehr individuelle Fehler, und verlieren zu viele Bälle. Da geht es nicht nur um die Verteidigung, sondern viel davon passiert auch im Mittelfeld.“

Freiburg: Zufrieden mit dem Punkt

Lisa Karl: "Macht zurzeit einfach Spaß"

Die Freiburger Seite zeigte sich unzufrieden mit dem späten Punkt, aber freute sich, zuhause einen Punkt gegen Bayern mitgenommen zu haben. „Wenn uns jemand vorher gesagt hätte, wir spielen 2:2, dann hätten wir das unterschrieben“, sagte SC-Kapitänin und Torschützin Lisa Karl nach dem Spiel zu 90min.

„Nach dem Spielverlauf hätte natürlich mehr drin sein können, aber wir sind zufrieden mit dem Ergebnis.“ Ein mutiges Auftreten und kompaktes Verteidigen waren für sie die Schlüssel zum Erfolg. Gerade über die Seite von Karl lief viel, sie kombinierte immer wieder gut mit Freiburgs Talent Cora Zicai, die schon ihr fünftes Tor der Saison erzielen konnte. „Mit Cora macht es zurzeit einfach Spaß, wir sind super eingespielt“, sagte Karl.

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Lisa Karl und Cora Zicai: ein eingespieltes Duo / Daniela Porcelli/GettyImages

Bayern dagegen nicht ganz so viele Chancen kreieren wie üblich. „Wir waren gut in den Zweikämpfen, hatten eine gute Boxverteidigung und waren auch wach, wenn die Flanken kamen“, erklärte Karl. Freiburg hat damit einen guten Saisonstart hingelegt, das ist laut Karl gerade nach der schwierigen letzten Saison sehr wertvoll: „Es ist wichtig, dass man in den Flow hereinkommt und die Leichtigkeit hat, das wollen wir in die nächsten Spiele mitnehmen.“

Nico Schneck: Räume gut genutzt

Coach Nico Schneck teilte nach dem Spiel seine Analyse: „Wir hatten eine gute Aggressivität gegen den Ball“, erklärte er das Erfolgsrezept. Schneck freute sich auch, dass das erste Tor aus einer Ecke entstanden war: „Bei den Standards haben wir eine gute Qualität, die konnten wir heute nutzen.“

Schneck sagte, dass Freiburg auf eine kompaktere Bayern-Verteidigung eingestellt war: „Wir hatten zwischendurch mehr Raum, als wir erwartet hatten, und den haben wir gut genutzt. Wir waren geduldig von hinten raus, hatten gute Spielverlagerungen, um den Gegner in Schieben zu bekommen.“ Seine Elf habe auch die „Effizienz wiedergefunden, die uns in Wolfsburg ein bisschen abging.“

Einziger Kritikpunkt war aus seiner Sicht, dass „ein, zwei Flanken zu viel“ in die Box gekommen seien, so fiel auch der Anschlusstreffer. Danach steckte sein Team aber nicht auf, Schneck war stolz auf ihre Arbeitsmoral: „Ich war sehr zufrieden, wie fleißig die Mannschaft war und versucht hat, Druck auf den Ball zu kriegen und Flanken zu verhindern.“

Insgesamt bescheinigte er seinem Team eine „herausragende Leistung, auch viel Leidensfähigkeit, es war ein Riesen-Fight“. Ein Sonderlob bekamen noch zwei Akteure: Einmal die Fans, „die den Abend zu einem besonderen Fußballabend gemacht haben. Freitagabend, Flutlicht, grandiose Stimmung – das ist nicht alltäglich, das wissen wir, und wir sind froh, dass wir die Atmosphäre von den Rängen aufnehmen konnten und etwas zurückgeben konnten.“

In das Dreisamstadion kamen mehr als 7500 Fans und machten ordentlich Stimmung. Auch Cora Zicai wurde nochmal herausgehoben. „Ihre individuelle Qualität ist sehr hoch, aber auch ihr Spielverständnis.“

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