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·24. Januar 2024

Reyna-Abschied? Dieses Planungs-Wagnis geht der BVB ein

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Ein Abschied von Giovanni Reyna wird bei Borussia Dortmund immer realistischer. Der US-Amerikaner ist sich laut Medienberichten bereits mit Nottingham Forest einig, der englische Traditionsverein muss die Details einer geplanten Leihe mit Kaufoption noch mit dem BVB festzurren. Den Schwarzgelben sind die Hände beim Mittelfeldmann auch wegen der Vertragssituation gewissermaßen gebunden.

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Nur noch anderthalb Jahre unter Vertrag

Update: Marseille auch am Start? Reyna steht nur bis 2025 beim BVB unter Kontrakt, aufgrund seiner geringen Spielanteile und einer auch wegen Verletzungen stagnierenden Entwicklung gibt es keine sonderlich große Perspektive hinsichtlich einer Vertragsverlängerung. Dass der 21-Jährige vor diesem Hintergrund schon im Winter den Absprung sucht und Dortmund ihn wohl gewähren wird, wenn die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen, ist keine allzu große Überraschung mehr. Dennoch stellt der sich abzeichnende Deal ein Wagnis für den Vizemeister dar.


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Vor Abschied auf einem Marktwert-Tiefpunkt

Denn das Talent von Reyna ist unbestritten, seine Befähigung zum Unterschiedsspieler hat der 24-fache Internationale schon oftmals andeuten können. Die Frage, ob sein Körper dafür gemacht ist, dauerhaft auf allerhöchstem Niveau im Drei-Tages-Rhythmus zu spielen, scheint zwar berechtigt. Ein so großes Talent aber auf einem vergleichsweisen Marktwert-Tiefpunkt abzugeben, ist für den BVB gewiss mit einer Enttäuschung verbunden. Sollte tatsächlich eine Situation entstanden sein, in der Reyna seine Zukunft partout nicht in Dortmund sieht, wäre das auch aus planerischer Sicht mehr als ärgerlich. Schließlich hat der in England geborene Mittelfeldmann seit Jahren so etwas wie Kronprinzenstatus inne.

Reyna galt als künftiger Reus-Ersatz

Marco Reus steht aktuell nur noch weniger als sechs Monate unter Vertrag, eine neuerliche Verlängerung gilt nicht als gesichert. Selbst wenn es doch dazu kommen sollte, liegt auf der Hand, dass sich der langjährige Kapitän im Herbst seiner Karriere befindet. Egal ob schon im Sommer oder erst 2025, der BVB wird den 34-Jährigen in absehbarer Zeit ersetzen müssen. Mit Reyna wäre ein nahtloser Übergang möglich gewesen, das Top-Talent hätte sich die Position hinter den Spitzen mit Julian Brandt teilen und selbstredend auch gemeinsam mit dem DFB-Star auflaufen können. Stattdessen deutet alles darauf hin, dass Reyna die Schwarzgelben sogar vor Reus verlässt. Die kolportierte Ablöse von bis zu 20 Millionen Euro wird kaum reichen, um einen externen Spieler zu verpflichten, der kurzfristig in die ursprünglich Reyna zugedachte Rolle hineinzuwachsen.

BVB hat genug Baustellen

Ganz abgesehen davon, dass es eine Milchmädchenrechnung darstellt, Einnahmen vollumfänglich auf künftige Transferbudgets zu addieren. Bedarfe hat der BVB perspektivisch eigentlich bereits genug. Die Sechserposition ist nicht ausreichend gut besetzt. Auf den defensiven Außenbahnen stehen nach aktueller Lage der Dinge für die kommende Saison ganze drei gelernte Kräfte im Kader. In der Innenverteidigung muss Mats Hummels in nicht allzu ferner Zukunft ersetzt werden. Dass mit dem wahrscheinlichen Abschied von Reyna eine weitere Baustelle eröffnet wird, ist insofern unglücklich. Gleichzeitig gilt die alte Fußball-Weisheit, dass man Reisende nicht aufhalten soll. Der Fehler wäre weniger, den US-Amerikaner jetzt ziehen zu lassen, sondern ihn vorher nicht so weiterentwickelt zu haben, dass er gerne bleiben möchte. Die größte Schuld daran tragen die Verletzungen des Spielers selbst. Für Dortmund bleibt das ein schwacher Trost.

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