Fussballdaten.de
·18. Januar 2024
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Giovanni Reyna will Borussia Dortmund unbedingt verlassen. Der BVB soll bereit sein, ihn für eine Ablöse von 15 Millionen Euro ziehen zu lassen. So viel ist schon seit einigen Tagen klar. Nun berichtete „ESPN“, dass ihn sein Berater Jorge Mendes mittlerweile bei neun Vereinen angeboten habe. Doch wo passt Reyna überhaupt hin und wo würde er gebraucht werden?
Von den genannten Vereinen, denen Reyna angeboten wurde, hat ein Team bereits eine Absage erteilt. Olympique Marseille möchte den 21-Jährigen nicht verpflichten. Auch Real Sociedad, deren Interesse als erstes öffentlich bekannt wurde, dürfte Abstand nehmen. Der LaLiga-Klub sucht vor allem auf den Flügeln nach Verstärkung, vor allem auf der rechten Bahn. Sheraldo Becker von Union Berlin steht unmittelbar vor einem Wechsel ins Baskenland. Reyna wäre bei Sociedad eher ein Kandidat für das Mittelfeld oder den linken Flügel, wo er aber definitiv keinen Stammplatz auf Anhieb hätte.
Neben Marseille soll Mendes seinen Schützling auch Lyon und Monaco angeboten haben. Zu Olympique Lyon würde Reyna wohl kaum passen, da die Franzosen einen sehr Zweikampf- und Konterbetonten Fußball spielen. Auch wäre das extrem unsichere Umfeld in der aktuellen Krise wohl kaum von Vorteil. Der Amerikaner fiel zuletzt oft verletzungsbedingt aus und hat wenig Spielpraxis sammeln können. Eine Mannschaft mit ständigen Systemwechseln und Unsicherheit ist eher kontraproduktiv.
Die AS Monaco spielt unter Adi Hütter eine starke Saison und steht auf Platz vier der Ligue 1. Allerdings haben die Monegassen kaum Bedarf für Reyna. Meist spielen sie mit zwei hängenden Spitzen beziehungsweise Zehnern. Auf der Position sind sie aber gut besetzt und es ist fraglich, ob sie 15 Millionen Euro für einen Spieler zahlen möchten, der in dieser Saison nur einmal in der Startformation stand.
Auch aus der Premier League wurden Namen genannt, konkret Nottingham Forest und die Wolverhampton Wanderers. Allerdings passt Reyna so gar nicht nach England. Ein quirliger Spielmacher, der vor allem durch feine Technik überzeugt, läuft Gefahr unterzugehen. Spieltempo, Athletik und Körpereinsatz sind in England an der Tagesordnung. Für den verletzungsanfälligen und formschwachen Kicker wäre das ein hohes Risiko. Die Premier-League-Klubs sind wohl vor allem aufgrund von persönlichen Beziehungen von Jorge Mendes im Gespräch.
Genau diese Beziehungen konnte der Berater auch bei Benfica Lissabon in Portugal spielen lassen. Dort lässt Trainer Roger Schmidt weiterhin begeisternden Fußball spielen und setzt viel auf seine Edeltechniker. Reyna könnte spielerisch gut passen, doch es stellt sich die Frage nach einem Stammplatz. Die offensive Dreierreihe um Ángel Di María ist eingespielt und lässt nur wenig Fantasie zu. Das unpassende Verhältnis zwischen Ablösesumme und Bedarf wirft auch Zweifel an einem möglichen Interesse des Vereins selbst auf.
Neben Real Sociedad sollen auch der FC Sevilla und Villarreal aus Spanien zu den möglichen Abnehmern zählen. Wie „ESPN“ berichtet, sollen vor allem Real Sociedad und der FC Sevilla der Meinung sein, dass der Spielmacher gut in LaLiga passen würde. Eine Liga, die noch einiges vom Tiki-Taka-Erbe bewahrt. Viele Mannschaften setzen auf Ballbesitz, ordentlichen Spielaufbau und das Spiel ist generell etwas langsamer und nicht ganz so körperbetont.
Im 5-3-2-System von Sevilla-Trainer Quique würde Reyna perfekt in die Rolle des offensiven Mittelfeldspielers passen. Dort spielte zuletzt oft der Spanier Suso, der eigentlich gelernter Flügelstürmer ist. Wie schon bei Lyon gibt es aufgrund der unruhigen und schwachen Hinrunde jedoch Zweifel. Allerdings rumort es längst nicht so viel im Inneren des Vereins. Bei Villarreal ist der Bedarf nicht ganz so konkret, im 4-4-2 System würde Reyna sich gut als äußerer Spielgestalter machen.
Sollte der Becker-Deal zu Real Sociedad platzen, dürften wohl vor allem die Basken und der FC Sevilla als Favoriten auf eine Verpflichtung gelten. An Interesse scheint es jedenfalls nicht zu mangeln, ob ein Verein tatsächlich die geforderte Ablöse zahlt, ist noch offen. Auch eine Leihe wäre natürlich eine Möglichkeit, wobei sowohl der BVB als auch Reyna eher einen festen Abgang im Blick haben. Es hängt auch auf von der Verhandlungsbereitschaft der ‚Schwarzgelben‘ ab, ob Giovanni Reyna das Ruhrgebiet noch diesen Winter verlassen wird.