Rettig kontert Hoeneß: "Passiert, wenn Katar-Lobbyist auf Überzeugungstäter trifft" | OneFootball

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·26. September 2022

Rettig kontert Hoeneß: "Passiert, wenn Katar-Lobbyist auf Überzeugungstäter trifft"

Artikelbild:Rettig kontert Hoeneß: "Passiert, wenn Katar-Lobbyist auf Überzeugungstäter trifft"

Andreas Rettig hat auf die Vorwürfe von Uli Hoeneß reagiert, nachdem sich der Ehrenpräsident des FC Bayern im Sport1-Doppelpass zur Diskussion um Katar eingeschaltet hat.

Über die Weltmeisterschaft 2022 in Katar wird knapp zwei Monate vor Turnierbeginn intensiv diskutiert. Während einer Debatte im Sport1-Doppelpass schaltete sich Uli Hoeneß per Telefon ein und stemmte sich gegen die Kritik am Wüstenstaat: "Den Arbeitern in Katar geht es durch die WM besser und nicht schlechter. Das sollte man endlich mal akzeptieren und nicht ständig auf die Leute draufhauen." Die Partnerschaft zwischen Qatar Airways und dem FC Bayern werde gemeinsam mit der WM "dazu führen, dass die Arbeitsbedingungen für die Menschen dort besser werden", betonte Hoeneß, der auch Andreas Rettig kritisierte: "Ich möchte Andreas Rettig, den König der Scheinheiligen, fragen, ob er im Winter auch nicht mehr so warm duscht oder sich über das Gas, das demnächst aus Katar kommt, Gedanken gemacht hat."


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Rettig kontert Hoeneß

Im Interview mit Spox und Goal äußerte sich Rettig, unter anderem von Januar 2013 bis März 2015 Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, zu Hoeneß' Telefonschalte während der Sendung. "Das passiert, wenn ein Katar-Lobbyist auf einen Überzeugungstäter in Sachen Menschenrechte trifft", konterte der 59-Jährige den Vorwürfen des Ehrenpräsidenten des FC Bayern und betonte: "Man kann ein strategisch eingesetztes Sportswashing eines autokratisch geführten Staates ohne Presse- und Meinungsfreiheit und massiven Menschenrechtsverletzungen, der sich zudem durch die Ausrichtung einer WM einen persönlichen Imagetransfer verspricht, nicht mit einer unverschuldet in Energienot geratenen Volkswirtschaft und deren Bekämpfen aufrechnen."

Rettig stichelt gegen FC Bayern

Ferner erinnerte Rettig an die Proteste zahlreicher Bayern-Mitglieder gegen das Sponsoring mit Qatar Airways während der Jahreshauptversammlung im vergangenen Jahr. "Der größte Anteilseigner des FC Bayern sind die Mitglieder. Wenn diese ein derartiges Engagement ablehnen, ist das zu akzeptieren", sagte Rettig, der mit Bezug auf eine mögliche Verlängerung der 2023 auslaufenden Zusammenarbeit ergänzte: "Für den FC Bayern scheint das Votum seiner Mitglieder eher nachrangig zu sein."

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