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·20. Februar 2025
Reform: NOFV lehnt Zerschlagung der Nordost-Staffel ab
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·20. Februar 2025
Um eine Aufstiegsreform und eine Reduzierung der Regionalliga-Staffeln von fünf auf vier zu ermöglichen, hatten 17 der 18 Nordost-Regionalligisten zuletzt signalisiert, sich auch eine Zerschlagung der Nordost-Staffel vorstellen zu können. Der Verband lehnt das jedoch ab.
Mecklenburg-Vorpommern in der Nord-Staffel, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Sachsen in der Ost-Staffel, Thüringen in der Süd-Staffel: So in etwa könnte die Aufteilung der Bundesländer bei einer Zerschlagung der Nordost-Staffel zugunsten einer viergleisigen Regionalliga aussehen. Hartmut Winkler, Präsident des Nordostdeutschen Fußball-Verbandes (NOFV), lehnt eine Aufsplittung jedoch ab.
"Da haben wir als Verband eine klare Position", sagt er in einem "Kicker"-Interview. "Ich bin mir auch nicht sicher, ob alle Vereine diese Zerschlagung mittragen, die jetzt in unserer Regionalliga spielen. Für viele ist es sportlich und wirtschaftlich eine ideale Spielklasse. Ich möchte diese Vereine nicht zu Gunsten von vier bis fünf Traditionsvereinen opfern." Zudem sei der Regionalverband mehr als die Regionalliga Nordost. "Wir haben den Frauen- und Juniorenspielbetrieb, die Futsalwettbewerbe und qualifizieren uns über unsere Regionalwettbewerbe für DFB-Maßnahmen. Dies leichtfertig infrage zu stellen, ist fahrlässig", so Winkler.
Auch eine Erhöhung der Teams in den Regionalliga-Staffeln auf 20 hält der NOFV-Boss für nicht machbar. Demnach gebe es dafür keine Mehrheiten, zumal zusätzliche Teams auch zusätzliche Englische Wochen bedeuten würden. "Diese haben die Vereine im Nordosten gerade abgelehnt."
Einer Aufstiegsreform steht Winkler dagegen nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber, betont aber, dass es dafür auf dem DFB-Bundestag im Herbst 2025 Mehrheiten geben müsse. Der NOFV verfügt lediglich über 22 der 262 Stimmen, selbst mit dem Norden und Bayern würde es nicht für eine Mehrheit reichen. Allerdings hatte der norddeutsche Fußball-Verband zuletzt betont, dass er "keinen Handlungsbedarf" für eine Aufstiegsreform sehe, während sich Bayern "stets gesprächsbereit" gezeigt hatte.
Winklers präferierte Lösung für eine Aufstiegsreform ist eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams mit fünf Absteigern, sodass alle Meister aus den aktuellen Regionalliga-Staffeln aufsteigen würden. "Diese Lösung wäre am einfachsten zu realisieren, und man müsste nicht an die gesamte Ligenstruktur ran", so Winkler. 22 Mannschaften in der 3. Liga sei zuzutrauen, mehrere Englische Wochen zu spielen. "Eine Aufstockung des Teilnehmerfeldes von weiteren Traditionsvereinen, wie wir sie als Aufsteiger zu bieten hätten, würde zudem die Werbe- und Medienpartner sicherlich freuen."
Weil es allerdings kaum möglich erscheint, vier weitere Spieltage in den ohnehin schon dichten Terminkalender einzubauen und die Drittligisten bereits 2018 einem weiteren Absteiger zugestimmt hatten, ohne dass anschließend die geforderte Lösung für eine viergleisige Regionalliga zustande kam, wird diese Variante erst Recht keine Mehrheit finden.
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