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·7. April 2025
„Rebell“ pfeift Bayern: Schiri-Ansetzung sorgt für Aufsehen

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·7. April 2025
Die UEFA hat Sandro Schärer als Schiedsrichter für das Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel zwischen dem FC Bayern und Inter Mailand angesetzt – und sorgt damit für Aufsehen.
Der Schweizer Unparteiische, früher selbst als „Rebell“ auf dem Platz bekannt, stand in dieser Saison bereits mehrfach in der Kritik. Auch ein Dortmunder Spiel sorgte für Unmut beim Gegner.
Schärer, 36 Jahre alt und seit 2015 FIFA-Schiedsrichter, kommt aus Buttikon im deutschsprachigen Kanton Schwyz. Vor seiner Profi-Karriere studierte er Sport und Geographie und arbeitete unter anderem als Skilehrer und Aushilfslehrer. Als Spieler war Schärer alles andere als pflegeleicht. „Ich war ein Schwieriger, ganz schlimm“, sagte er selbst einmal rückblickend. Der Schweizer galt als temperamentvoll und reklamierfreudig – laut Tagesanzeiger einer, der „glaubte, den Spielleiter belehren zu müssen“.
In dieser Champions-League-Saison leitete Schärer bereits vier Spiele – drei davon mit deutscher Beteiligung. Nach dem 1:2 von Lille im Achtelfinal-Rückspiel gegen Borussia Dortmund geriet er besonders ins Visier der Franzosen. Lille-Präsident Olivier Létang kritisierte den Elfmeterpfiff nach einem leichten Kontakt von Thomas Meunier an Serhou Guirassy scharf – und stellte sogar die Unparteilichkeit infrage. „Als es um die Bestimmung des Schiedsrichters ging, sah ich, dass er Deutsch-Schweizer ist. Das fand ich schon ziemlich speziell“, so Létang. In der Halbzeit habe Schärer „ausschließlich auf Deutsch mit den Dortmunder Spielern gesprochen“.
Auch Inters Stadtrivale AC Mailand hatte bereits Ärger mit dem Schweizer Referee. Beim 0:1 gegen Bayer Leverkusen in der Gruppenphase wurde Milan ein Elfmeter in der Nachspielzeit verwehrt – Trainer Paulo Fonseca sah sein Team klar benachteiligt: „Während des Spiels hatte der Schiedsrichter keine Zweifel daran, Entscheidungen gegen uns zu treffen. Ich spreche nicht gerne über Schiedsrichter, aber auf dem Platz spüren wir, wenn das der Fall ist.“
In seiner Karriere leitete Schärer bereits häufiger große Spiele, darunter das UEFA-Supercup-Finale 2023 zwischen Real Madrid und Atalanta Bergamo. Auch bei der Europameisterschaft war er im Einsatz. Dennoch haftet ihm der Ruf an, in hitzigen Spielen nicht immer die glücklichste Figur zu machen – zumal er in der laufenden Königsklassen-Saison in allen Partien mit deutscher Beteiligung für Diskussionsstoff sorgte.
Am Dienstagabend steht er nun in der Allianz Arena im Fokus – mit Bayern gegen Inter wartet das bisher wichtigste Spiel seiner Champions-League-Saison. Die Münchner hoffen dabei auf einen ruhigen Abend – und einen Schiedsrichter, der nicht zum Hauptdarsteller wird.