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·30. September 2022

Rassistischer Vorfall in Leipzig: Lok feuert Stadionsprecher!

Artikelbild:Rassistischer Vorfall in Leipzig: Lok feuert Stadionsprecher!

Mirko Linke war 19 Jahre lang beim 1. FC Lokomotive Leipzig die Stimme des Vereines. Nach einem Post in den sozialen Medien haben die Leipziger Verantwortlichen die Reißleine gezogen und ihren Stadionsprecher gefeuert. Der Vorfall ist nicht der erste seiner Art bei den Sachsen.

Linke hatte eine Grafik veröffentlicht, auf der ein glatzköpfiger Mann mit Sonnenbrille, die Werbefigur Meister Propper zu sehen ist. In seiner Brille spiegeln sich die Bahngleise zum NS-Konzentrationslager Ausschwitz. Darunter steht: „Good night Green White...“ („Gute Nacht, Grün-Weiß“).  Der Satz ist eine Anspielung auf Loks Lokalrivalen BSG Chemie Leipzig.


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Der Verein hat am Donnerstag eine Mitteilung veröffentlicht, die die Veröffentlichung eines solchen Posts stark verurteilt: "Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat sich von Stadionsprecher Mirko Linke getrennt. Nach der Veröffentlichung einer vollkommen inakzeptablen Grafik in den sozialen Medien, die gegen die gelebten Werte des 1. FC Lok verstößt, hat der Verein die Zusammenarbeit mit Stadionsprecher Mirko Linke beendet."

Stadionsprecher löschte Post und entschuldigte sich bei den Fans

Weiter heißt es in der Mitteilung auf der Vereinswebsite: "Alle wissen es, trotzdem schreien wir es noch einmal laut heraus: Der 1. FC Lokomotive Leipzig vermittelt Werte wie Loyalität, Respekt, Fairness und Toleranz. Wir treten aktiv und konsequent gegen jede Form von Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus auf. Unserem Club ist enorm wichtig, dass diese Werte von allen Mitarbeitern, Mitgliedern und Fans und stets gelebt und transportiert werden."

Marko Linke hat seinen Post mittlerweile gelöscht, auf Twitter kursieren aber weiterhin Screenshots davon. Der ehemalige Mitarbeiter von Lok entschuldigte sich. „Ich habe einen unbeabsichtigten Fehler gemacht und mich in aller Form beim Verein dafür entschuldigt. Ich verstehe und akzeptiere die Entscheidung des Clubs", so Linke.

Für die nächste Partie in der Regionalliga Nordost gegen RW Erfurt wird Aufsichtsrat Andre Göhre interimsweiße den Job von Linke übernehmen, berichtete Sport1.

Nicht der erste Vorfall dieser Art bei den Sachsen

2016 haben rechte Hooligans des Vereines den linken Stadtteil Connewitz verwüstet, unter ihnen waren viele Lok-Fans. Zudem gibt es immer wieder Berichte von Zuschauern, die im Stadion rechte Parolen brüllen. Die Probleme fangen schon in den Jugendmannschaften an: auf einem Mannschaftsfoto zeigten mehrere Spieler den Hitlergruß. Der Verein hat darauf reagiert. Viele Zuschauer positionieren sich mittlerweile klar gegen Rechtsradikalismus und Faschismus im Stadion. Der Jugendtrainer wurde entlassen. Ruhiger wird es bei Lokomotive Leipzig trotzdem erstmal nicht.

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