Rassismus einfach erklärt: Demba Ba ist der Spieler des Abends! | OneFootball

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Dominik Berger·8. Dezember 2020

Rassismus einfach erklärt: Demba Ba ist der Spieler des Abends!

Artikelbild:Rassismus einfach erklärt: Demba Ba ist der Spieler des Abends!

Demba Ba ist für gewöhnlich als torgefährlicher Stürmer bekannt. Beim Spiel gegen Paris fiel der Torjäger aber anderweitig auf. Seine Aktion ist jedoch wichtiger als jedes Tor der Welt.

Beim Spiel zwischen Paris Saint-Germain gegen Istanbul Başakşehir kam es zu einem rassistischen Vorfall. Der rumänische vierte Offizielle Sebastian Coltescu nutzte in der Kommunikation mit dem Schiedsrichter das Wort „negru“ (deutsch: „schwarz“) zur näheren Beschreibung des Co-Trainers von Başakşehir, Pierre Wébo. Wébo sollte des Innenraumes verwiesen werden.


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Man traut es sich ja kaum zu sagen, denn in diesem Fall war es ein Segen, dass keine Fans im Stadion waren. Denn so konnte die gesamte Fußballwelt mithören, was auf dem Platz passierte.

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Demba Ba versuchte daraufhin, dem vierten Offiziellen beizubringen, warum selbst das rumänische Wort „negru“ die Sache nicht besser macht und traf mit seinen Worten den Nagel auf den Kopf. Demba Bas Erklärung war ebenfalls lautstark im TV zu hören. Es war eine Lehrstunde, denn er umschrieb das simple und gleichzeitig schwerwiegende Problem der Klassifizierung des Einzelnen.

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„Du würdest doch auch nicht sagen, dieser weiße Spieler war es“, versuchte Demba Ba dem vierten Offiziellen Sebastian Coltescu das eigentliche Problem zu erklären. Als der Spieler merkte, dass es seine simple Erklärung es nicht besser machte, folgte die einzige richtige Reaktion: Beide Mannschaften verließen geschlossen den Platz und machten keine Anstalten, wieder auf den Platz zurückzukehren.

Demba Ba ist eigentlich als Stürmer bekannt. Doch heute hat er sich zum Helden gemacht und dem Slogan „No to racism“, der gerne und großflächig in allen Uefa-Wettbewerben auf Bannern und Banden gezeigt wird, Leben eingehaucht. Ein Gesicht gegeben. Und ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt, das mehr als überfällig war.

Dass ein Champions-League-Spiel wegen rassistischen Vorfällen abgebrochen wird, ist so einmalig wie traurig. Dass der Stein des Anstoßes von einem Mitglied des Schiedsrichtergespanns kommt, ist bedenklich. Dass dieser Schritt richtig war, ist unbestritten.

Denn dass es Spieler wie Demba Ba gibt, macht Hoffnung. Hoffnung, dass in Zukunft viele seinem Vorbild folgen. Den Mut haben gegen Rassismus und Diskriminierung aufzustehen. Auf dem Rasen. Neben dem Rasen. Überall.