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·31. Mai 2025
Rapids Selbstkritik: Alarm nach Linz-Debakel

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·31. Mai 2025
Nach dem 1:3 im Europacup-Play-off-Hinspiel gegen LASK ist beim SK Rapid Wien die Selbstkritik unüberhörbar. Besonders Innenverteidiger Nenad Cvetkovic fand klare Worte zur Niederlage: „Wir waren nicht vorbereitet“, sagte er im Sky-Interview – eine Anmerkung, die man durchaus als Seitenhieb auf Interimstrainer Stefan Kulovits verstehen kann. Cvetkovic beschrieb, wie LASK-Coach Ritscher die Rapidler insbesondere mit dem Ausweichen der Zehner Zulj und Danek auf die Flügel vor taktische Probleme stellte. Rapids Defensivabteilung wirkte mehrfach überfordert, und auch insgesamt fehlte es an Zugriff und Struktur gegen ballsichere und laufstarke Linzer.
Dass Rapid in einem für beide Vereine so bedeutenden Spiel um das Ticket für die Conference League ab der ersten Minute nicht auf der Höhe war, irritiert auch angesichts der hohen Motivation, die die Europacup-Teilnahme sowohl für die Kaderplanung als auch finanziell bedeutet. Während LASK trotz des kräftezehrenden Pflichtspielprogramms in dieser Woche spritziger wirkte, wird bei Rapid die körperliche Verfassung zunehmend als Schwachpunkt offenbar. Schon im Trainingslager im Winter war aufgefallen, dass Intensität und Umfang der Einheiten überschaubar waren – ein Aspekt, der sich nach mittlerweile 52 (!) Saisonspielen spürbar auswirkt. Viele Spieler erscheinen „leer“, die Zahl der angeschlagenen Leistungsträger ist hoch. Wieder einmal muss Rapid im Saisonfinish mit zahlreichen Ausfällen und Rückkehrern kämpfen, die nicht voll im Saft stehen. Das Muster erinnert fatal an die Vorsaison.
Für zusätzlichen Aderlass sorgte kurzfristig das Fehlen von Grgic, der aus persönlichen Gründen noch vor dem Anpfiff abreiste und als Joker eingeplant war. Zwar versuchte Kapitän Seidl, Zuversicht auszustrahlen („Wir werden das am Sonntag noch drehen“), doch das Team steht vor der Herausforderung, zwei Tore Rückstand im Rückspiel in Wien aufzuholen. Die berüchtigte Heimstärke der Grün-Weißen bleibt die letzte Hoffnung, um eine blamable Saison ohne internationale Bühne abzuwenden. Verspielt Rapid die Chance, drohen nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich weitreichende Konsequenzen.
Der kritische Blick auf Rapids Spielvorbereitung und Fitness legt offen, dass im Verein nach einer intensiven Spielzeit grundlegende Prozesse hinterfragt werden müssen. Das Spiel in Linz hat gezeigt, dass Rapid aktuell sowohl körperlich als auch taktisch Defizite aufweist, die es im Rückspiel schnellstmöglich abzustellen gilt.
Source: Kurier
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