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·22. Juli 2025
Quintett auf der Abschussrampe: So viel verlangt ManUnited für Garnacho und Co.

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·22. Juli 2025
Die abgelaufene Premier-League-Saison war die schlechteste in der Vereinsgeschichte von ManUnited. Trainer Ruben Amorim ist zwar seit dem vergangenen November im Amt, konnte für den historisch schwachen 15. Tabellenplatz aber nur bedingt etwas. Schließlich konnte der portugiesische Übungsleiter den Kader noch nicht an seine Bedürfnisse und seinen Stil anpassen, musste mit formschwachen Spielern und Kaderleichen arbeiten. In diesem Transferfenster hat Amorim erstmals die Gelegenheit, die Mannschaft ein Stück weit nach seinen Wünschen zu gestalten. In Matheus Cunha und Bryan Mbeumo kommen zwei vielversprechende Neuzugänge, wenngleich für teures Geld (zusammen knapp 150 Millionen Euro). Auf der anderen Seite stehen fünf gut bezahlte Spieler auf der Abschussrampe. Für sie sucht der Verein jetzt händeringend nach Abnehmern.
Marcus Rashford, Alejandro Garnacho, Jadon Sancho, Antony und Tyrell Malacia sind nicht mehr Teil der Profimannschaft von ManUnited. Auf dem Papier schon, sie alle besitzen hochdotierte Verträge in Manchester. In der Praxis wurden sie allesamt von Trainer Ruben Amorim vom Training ausgeschlossen. Seither trainiert das Quintett separiert vom Rest der Mannschaft und zu anderen Zeiten. Das klare Signal: Sucht euch einen anderen Verein!
Amorim will mit dem Verkauf der aus seiner Sicht überflüssigen Spieler ein positiveres Arbeitsklima in seine Truppe bringen, der Klub die hohen Gehälter einsparen und frische finanzielle Ressourcen freischaufeln, um auch selbst nochmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden.
Bei Rashford ist es schon so weit: Den Linksaußen zieht es auf Leihbasis für ein Jahr zum FC Barcelona, anschließend haben die Katalanen wohl die Option, den 27-jährigen Engländer für 46 Millionen Euro fest zu verpflichten (alle Zahlen von Pfund in Euro umgerechnet). Was den Red Devils zusätzlich finanziell entgegenkommt, ist die Tatsache, dass Barca ein Jahresgehalt von 15 Millionen Euro für Rashford übernimmt. Die Zahle stammen vom Telegraph. In Kürze dürfte der Deal offiziell verkündet werden.
Wesentlich komplizierter gestaltet sich die Situation bei Garnacho. Der argentinische Offensivmann wurde gegen Saisonende von Amorim ausgeboten, soll nun den Verein verlassen. Ursprünglich hängte der Klub dem 21-Jährigen ein Preisschild von 70-80 Millionen Euro um. Weil andere Klubs aber wissen, dass ManUnited ihn loswerden will, muss der englische Rekordmeister die Messlatte nun deutlich niedriger setzen.
Angeblich verlangen die Red Devils mittlerweile nur noch 46 Millionen Euro für Garnacho, an dem wohl Chelsea, Tottenham und Aston Villa interessiert sind. Auch außerhalb der Premier League weckte der achtfache Nationalspieler der Albiceleste Begehrlichkeiten, er selbst soll aber einen Verbleib in der Premier League anvisieren.
Sancho hat nur noch ein Jahr Vertrag, was den Klub praktisch dazu zwingt, ihn noch in diesem Sommer loszuwerden. Die von ManUnited geforderten 25 Millionen Euro war Juventus zunächst nicht bereit zu zahlen, doch laut mehreren Medienberichten haben die Italiener ihr Angebot nun erhöht, sodass es aktuell auch einer Einigung zwischen den Partien und einem Sancho-Wechsel nach Turin aussieht. Ein Minusgeschäft war und ist der Ex-Dortmunder für ManUnited so oder so. Schließlich eisten die Red Devils den Flügelspieler vor vier Jahren für satte 85 Millionen Euro vom BVB los.
Noch tiefer in die Tasche greifen musste der Manchester-Klub für die Dienste von Antony, der im Sommer 2022 für 95 Millionen Euro von Ajax kam. Auch der Brasilianer entpuppte sich im Nachhinein als Fehleinkauf. Im Januar wurde der Offensivspieler zu Real Betis verliehen, wo er so zu überzeugen wusste, dass ihn die Spanier halten wollten. Allerdings lehnte ManUnited eine Ausdehnung der halbjährigen Leihe ab, ein fester Transfer war Betis zu teuer. Denn: Angeblich verlangt United 45 Millionen Euro für den 25-Jährigen.
Immerhin: Bei Malacia ist nicht ganz so viele Druck auf dem Kessel. Für die Dienste des Linksverteidigers überwiesen die Red Devils vor drei Jahren „nur“ 15 Millionen an Feyenoord. Weil Malacia im Old Trafford nicht zum Zug kam, wurde er zuletzt für ein halbes Jahr nach Eindhoven verliehen und soll nun für einen geringen Millionenbetrag verkauft werden.
Für die Klubverantwortlichen steht also noch einiges auf der To-Do-Liste. Etwa 24 Millionen Euro konnte ManUnited bislang in diesem Sommer durch Weiterverkaufsbeteiligungen einnehmen, knapp sechs Millionen Euro kamen durch eine vertraglich vereinbarte „Strafzahlung“ von Chelsea dazu, weil die Blues Sancho nicht fest verpflichteten. Klar ist: Durch direkte Spielerverkäufe sollen noch einige Millionen mehr dazukommen – auch, damit die eigenen Transferziele weiter verfolgt werden können. Beispielsweise sucht man noch nach einem Stürmer, hat da unter anderem Nicolas Jackson vom FC Chelsea auf der Liste, der aber kostspielig werden dürfte.