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Selina Eckstein·24. November 2024
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Selina Eckstein·24. November 2024
Als Spieler trug Javier Mascherano den Spitzname "El Jefecito" - der kleine Boss. Weil in der Abwehr stets auf ihn Verlass war, er aber nie groß Aufsehen um seine Person machte. Nach seiner aktiven Karriere führt er seinen Spitznamen noch ein wenig weiter aus, denn mittlerweile arbeitet der 40-Jährige als Trainer.
Bislang war er vor allem für die argentinischen U-Nationalmannschaften tätig, betreute die Auswahl der Albiceleste darüber hinaus bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Erfahrungen auf Klubebene oder im Profibereich? Fehlanzeige!
Trotzdem wird Mascherano zukünftig an der Seitenlinie von Inter Miami stehen und Weltstars wie Lionel Messi, Luis Suarez, Sergio Busquets oder Jordi Alba coachen. Denn laut übereinstimmenden Meldungen von Fabrizio Romano und dem argentinischen Transfer-Guru Cesar Luis Merlo ist das Engagement im "Sunshine-State" so gut wie perfekt.
Der richtige Zeitpunkt also, um einen Blick auf Mascherano als Trainer zu werfen und warum er vielleicht genau der richtige Coach für Inter Miami sein könnte.
Messi möchte Menschen um sich herum haben, denen er vertraut. Von daher ist es aus Sicht der Miami-Bosse nur logisch, einen Barça-Kumpel zu verpflichten. Auch Busquets, Alba und Suarez dürften Respekt vor ihm haben. Immerhin holte er mit Barça fünfmal die Meisterschaft, den Pokal und gewann mit den Katalanen zweimal die Champions League.
📸 Alex Caparros - 2016 Getty Images
Doch nicht nur mit Blick auf die Stars im Team scheint der Argentinier der richtige Mann zu sein. Bei Inter Miami gibt es auch viele latein-amerikanische Talente, zum Teil aus Argentinien. Seine Arbeit in den U-Nationalmannschaften könnte also auch diesen Spielern helfen.
Doch bisher hat er eben nur Erfahrungen mit Jugendspielern sammeln können. Seine Verpflichtung birgt deshalb auch Risiken. Denn er hat nicht nur keine Erfahrung im Profibereich, sondern auch keine in der MLS. Experten sehen das kritisch, weil die amerikanische Liga in einem anderen Modus spielt, als den, den man aus Europa kennt. Die Playoffs werden beispielsweise eine ganz neue Erfahrung für Mascherano sein.
In dieser Saison scheiterte Inter Miami in den Playoff-Spiele gegen Atalanta United. Dabei zeigte es sich auch, dass Messi alleine nicht reicht, um zu bestehen. Trotz seiner Tore und Assists verlor der Klub von David Beckham. "In der MLS geht es um Kraft, Tempo und Athletik", fasste es 'goal.com' zusammen und nennt dabei einen entscheidenden Punkt: Nur die Finessen des spanischen oder südamerikanischen Fußballs reichen dort nicht aus, um Spiele zu gewinnen. Mehr Robustheit, weniger Tiki-Taka.
Außerdem kommt es auf die richtige Taktik an und entsprechend zu reagieren. Bisher konnte Mascherano allerdings nicht zeigen, dass er über ein solches taktisches Gespür verfügt und im Spiel entsprechend auf Unvorhergesehenes reagieren kann. Meist ließ er im Angriff mit einem 4-3-3 spielen.
Auch Ansätze von Pep Guardiola waren erkennbar. Im Mittelfeld ließ Mascherano seine Spieler ein Viereck bilden, um ein Übergewicht gegen den Gegner zu erzeugen. Diese Art, ein Viereck in der Mitte zu bilden, wendet Guardiola auch bei Manchester City an.
Doch es ist fraglich, ob sich die Spielweisen auch auf Inter Miami übertragen lassen werden. Viel mehr könnte es für Marscherano darum gehen, sich neu zu erfinden und zwar so schnell wie möglich. Denn ein weiteres Scheitern in den Playoffs werden die Inter Miami-Bosse sicherlich verhindern wollen.
📸 ROMAIN PERROCHEAU - AFP or licensors