Premier League: Viermal ManCity, dreimal Arsenal – das 90PLUS-Team der Saison 2022/23 | OneFootball

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·30. Mai 2023

Premier League: Viermal ManCity, dreimal Arsenal – das 90PLUS-Team der Saison 2022/23

Artikelbild:Premier League: Viermal ManCity, dreimal Arsenal – das 90PLUS-Team der Saison 2022/23

Die Saison 2022/2023 in der Premier League ist vorüber. Manchester City wurde Meister, der FC Arsenal überraschte. Kein Wunder, dass sie den Großteil der 90PLUS-Elf der Saison stellen.

In der Premier League gab es 2022/2023 viele herausragende Akteure. An einigen, wie beispielsweise Erling Haaland von Manchester City, gab es bei unserer Elf kein Vorbei. Andere flogen aufgrund ihrer Position oder ihres Vereins unter dem Radar. Wir haben versucht, in einer einigermaßen realistischen Formation die beste Mannschaft der Saison zusammenzustellen.


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Premier League: Das Team der Saison 2022/2023 – die erste Elf (4-3-3)

Tor: Alisson (FC Liverpool)

Für die Position im Tor gab es in dieser Saison einige Kandidaten. Ederson und Nick Pope hatten bei Manchester City und Newcastle United jeweils die besten Defensivreihen vor sich – leichteres Spiel, aber höherer Druck. Brentfords David Raya dagegen bekam die meisten Schüsse aufs Tor und konnte sich dementsprechend auch am häufigsten auszeichnen.

Wir haben uns für Alisson Becker vom FC Liverpool entschieden, weil er irgendwie beides verkörperte. Als die Defensive der Reds vor allem in der Hinrunde einem Hühnerhaufen glich, war der 30-jährige Brasilianer der sichere Rückhalt. Kein Torhüter der Premier League ließ weniger Tore zu als statistisch gesehen zu erwarten gewesen wäre (+10,1 PSxG, via fbref).

Auch wenn die Aufholjagd ungekrönt blieb und die Königsklasse verpasst wurde, ohne Alisson – als Keeper sowie als Führungsspieler – wäre sie nichtmal möglich gewesen.

Rechtsverteidiger: Kieran Trippier (Newcastle United)

Zum ersten Mal seit 2002 hat sich Newcastle United für die Champions League qualifiziert. Das liegt an dem Geld, das mit der umstrittenen saudi-arabischen Übernahme kam, an den Funktionären, die damit sehr verhalten und strategisch klug umgingen und an Trainer Eddie Howe, der eine der am schwersten zu knackenden Mannschaften Europa daraus formte.

Kieran Trippier nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Als erste signifikante Neuverpflichtung der neuen Ära (14 Millionen Euro im Januar 2022), als Kapitän und Standardschütze der Magpies sowie als Leistungsträger – sieben Assists.

Der 32-jährige war 2022/2023 nicht nur der kompletteste sondern auch der beste Rechtsverteidiger der Premier League.

Innenverteidiger Ruben Dias (Manchester City)

Ob in der Luft, auf dem Boden oder mit dem Ball: Ruben Dias macht quasi keine Fehler. Im Gegenteil: Es gibt in der Liga keinen Verteidiger, der sich so konstant auf einem so hohen Level bewegt wie der 26-Jährige.

Seine defensiven Statistiken stechen nicht einmal heraus, was allerdings auch daran liegt, dass die Defensive des balldominanten Meisters so selten geprüft wurde. Womit wir bei Dias’ größter Stärke sind: die Ballsicherheit. Kein Innenverteidiger der Premier League hat den Ball öfter am Fuß, spielt mehr Pässe und bringt diese auch erfolgreicher an den Mann.

Er ist der Eckpfeiler der besten Defensive der Premier League und der Grund, wieso Manchester City 2022/2023 mit und ohne Ball so dominant agieren bzw. reagieren konnte.

Innenverteidiger: William Saliba (FC Arsenal)

Was Dias für Manchester City ist, ist William Saliba für den FC Arsenal. Mit seiner Schnelligkeit, Antizipations- und Zweikampfstärke sowie seinen Fähigkeiten am Ball – sowohl im Dribbling als auch im Passspiel – ist der Franzose der Prototyp eines modernen Innenverteidigers.

Mit gerade einmal 21 Jahren und in seiner ersten Premier-League-Saison – was für gewöhnlich eine schwierige Kombination ist – war Saliba lange Zeit wohl der beste Innenverteidiger des englischen Fußballoberhauses und ein Hauptgrund, warum der FC Arsenal überraschend im Titelrennen mitmischte.

Und er ist ein großer Faktor, wieso sich die Gunners nach 30 Spieltagen allmählich daraus verabschiedeten. Der Nationalspieler verletzte sich am Rücken und zeigte insbesondere durch seine Abwesenheit, wie gut und wie wichtig er für sein Team ist: Mit Saliba kassierte Arsenal 0,9 Gegentore pro Spiel – in den nun zehn Partien ohne ihn doppelt so viele.

Linksverteidiger: Pervis Estupiñán (Brighton & Hove Albion)

Der Linksverteidiger unseres Teams der Saison steht exemplarisch für die herausragende Arbeit von Brighton & Hove Albion, die nun mit der ersten Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb in der 122-jährigen Klubgeschichte gipfelte – Pervis Estupiñán.

Der 25-Jährige kam im Sommer für 18 Millionen Euro vom FC Villarreal und ist damit sowohl was Liga als auch Preis angeht, eine Ausnahme für die Seagulls, die sich sonst in kleineren Preis- und unbekannteren Spielklassen bewegen. Warum sie hier eine Ausnahme machten, wurde in seiner Debütsaison klar.

Estupiñán belebte 2022/2023 mit seinen unermüdlichen Vorstößen und präzisen Flanken die Offensive (sechs Vorlagen), und das ohne seine defensive Verantwortung zu vernachlässigen. Der Ecuadorianer ist nicht der bekannteste Linksverteidiger, dafür aber der modernste und wohl beste der abgelaufenen Saison.

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(Photo by Bryn Lennon/Getty Images)

Defensives Mittelfeld: Rodri (Manchester City)

Womöglich der wichtigste und zugleich immer noch unterschätzteste Spieler der Premier League: Auch in dieser Saison ist Rodri bei Manchester City Mister Zuverlässig, Absicherung und Taktgeber in einem.

Der 26-jährige Spanier ist das Metronom in einer der dominantesten Mannschaften in der Geschichte des Fußballs. Kein Mittelfeldakteur spielte so viele Pässe, keiner brachte so viele an den Mann und nur fünf Prozent seinesgleichen erzielten dabei mehr Raumgewinn. Ach ja, vorausgegangen war oftmals einer seiner vielen regelrecht magnetartigen Ballgewinne.

Keiner in der Premier League las und lenkte 2022/2023 das Spiel wie Rodri und ließ es dabei auch noch so leicht aussehen.

Offensives Mittelfeld: Kevin De Bruyne (Manchester City)

Es ist fast schon langweilig, wie Kevin De Bruyne Jahr für Jahr auf konstant hohem Level die Hintermannschaften der Premier League seziert. Und genau das macht es so außergewöhnlich.

Diesen Sommer erhielt der Belgier mit Erling Haaland ein neues Spielzeug. Und er wusste damit umzugehen. Seine patentierten Halbfeldflanken waren noch ansatzloser, schärfer und präziser. Neun seiner ligaweit meisten 18 Vorlagen fanden den Norweger. Darüber hinaus steuerte De Bruyne mit seiner makellosen Schusstechnik noch sieben weitere Treffer bei.

Der 31-Jährige war diese Saison der Kreativposten der besten Mannschaft der Welt.

Offensives Mittelfeld: Martin Ödegaard (FC Arsenal)

Hätte der FC Arsenal die Meisterschaft gewonnen, wäre er wohl der Favorit auf den „Spieler des Jahres“ gewesen. Der Norweger verkörpert wie kein Zweiter bei den Gunners die Philosophie des Trainers und ist folglich der Kapitän der Mannschaft.

Offensiv klebt der Ball an Ödegaards feinem linken Fuß, ehe er seine Mitspieler mit einer beachtlichen Kombination aus Auge und Präzision teilweise ansatzlos und elegant in Szene setzt (acht Vorlagen) – oder dank neu entwickelter Torgefährlichkeit (15 Tore!) aus sämtlichen Positionen in und um den Sechzehner herum selbst abschließt. Defensiv ist er der unermüdliche Initiator des Pressings und der kollektiven Abwehrarbeit nach Ballverlust.

Mit 24 Jahren ist Ödegaard nun endgültig zu dem Spieler gereift, den sich Real Madrid erhoffte, als er mit erst 16 Jahren verpflichtet wurde.

Angriff: Bukayo Saka (FC Arsenal)

Es ist kaum zu glauben, dass Bukayo Saka immer noch erst 21 Jahre alt ist. So lange ist der Engländer schon Stammspieler bei den Gunners.

Während den Linksfuß schon immer eine beachtliche Sachlichkeit und Ballsicherheit für einen derartig jungen Offensivspieler auszeichnete, kam 2022/2023 ein neues Level an Produktivität hinzu. Seine Dribblings sind noch zielgerichteter, seine Vorlagen noch präziser und sein Abschluss noch effizienter. Saka erzielte 14 Tore, wovon bis auf drei alle den Ausgleich oder die Führung seiner Mannschaft bedeuteten, und bereitete elf weitere vor.

Mohamed Salah vom FC Liverpool hatte auf dem Flügel zwar einen größeren Output, aber nicht den Einfluss auf das gesamte Spiel seiner Mannschaft – offensiv wie defensiv.

Angriff: Harry Kane (Tottenham Hotspur)

Was, kein Erling Haaland? Doch natürlich, er folgt gleich. Aber an Harry Kane gab es auch in dieser Saison kein Vorbeikommen.

Die englische Tormaschine spielte 2022/2023 wohl unter den chaotischsten Bedingungen seiner Vereinskarriere – auf und abseits des Platzes. Proteste gegen die Vereinsführung, drei verschiedene Trainer und eine dysfunktionale Mannschaft. Und was macht Kane? Er schießt 30 Tore – genug, um in den letzten fünf Spielzeiten Torschützenkönig zu werden. In dieser steht allerdings der fast schon unmenschliche Haaland im Weg.

Das mindert jedoch nicht seine herausragenden Leistungen. Kane und seine fast schon emotionslose Effizienz sind der Grund, wieso die Spurs in dieser Saison nicht endgültig implodierten und warum der ganze Verein nicht die Hoffnung verliert.

Angriff: Erling Haaland (Manchester City)

Machen wir uns nichts vor, der wohl kompletteste Angreifer der Welt würde in dieser fiktiven Elf wohl auch auf dem linken Sturmflügel produzieren. Außerdem ermöglicht das uns, die beiden besten Angreifer der Saison in dieses System zu quetschen.

Haaland spielte dabei in einer Liga für sich. Und das entgegen einiger (fragwürdigen) Ursprungszweifel und Startschwierigkeiten der Cityzens, einen echten Neuner in das einst sturmlose Spiel zu integrieren. Der Norweger hat Manchester City mit seiner einzigartigen Mischung aus Physis, Dynamik, Technik und Effizienz das gegeben, was trotz der spielerischen Dominanz in den letzten Jahren (vor allem in der Champions League) häufig fehlte – einen Vollstrecker.

Ob artistisch nach einer Flanke, intuitiv in der Box oder nach einem perfekten Schnittstellenpass in die Tiefe – Haaland war da. 36 Treffer erzielte der 22-Jährige in dieser Saison – Premier-League-Rekord. Er ist ein Cheatcode für eine Mannschaft, die eigentlich gar keinen braucht.

Premier League: Das Team der Saison 2022/2023 – die Bank

In der Innenverteidigung gab es Kandidaten mit starken Argumenten. Wie Brightons konstanter Fels Lewis Dunk, Uniteds bissiger Lisandro Martinez, John Stones, der als moderner Libero brillierte, oder der sichtlich gereifte Gabriel (Arsenal). Wir haben uns für Sven Botman entschieden, der mit seinem hervorragenden Stellungsspiel und aggressiven Zweikampfverhalten die zweitbeste Defensive der Liga regelrecht transformierte.

Als Außenverteidiger-Alternative setzen wir nicht nur aufgrund seiner Flexibilität auf Oleksandr Zinchenko. Als Linksverteidiger-Sechser-Hybrid war er im Spiel der Gunners ein X-Faktor, hatte aber nicht den langen Atem eines Estupinan. Auch Luke Shaw spielte für ManUtd eine gute Saison.

Im defensiven Mittelfeld erhält Casemiro den Vorzug gegenüber dem eleganten Bruno Guimaraes, West-Ham-Quarterback Declan Rice und dem umtriebigen Moisés Caicedo von Brighton. Viele Jahre wirkte Manchester United in der Schaltzentrale regelrecht kopf- und strukturlos. Das hat der Neuzugang von Real Madrid quasi im Alleingang korrigiert. Erste Kreativoption von unserer Bank ist Mac Allister (10 Tore). Kaum einer steht so sehr für den Mix aus unbekümmerter Spielfreude und Entschlossenheit, die Brighton in dieser Saison auszeichnete.

Den Angriff unterstützen der bereits erwähnte Salah und Gabriel Martinelli. Der Brasilianer spielte mit 15 Toren und fünf Vorlagen statistisch betrachtet die beste Saison seiner jungen Karriere und bildete mit Saka lange Zeit einer der dynamischsten Flügelzangen Europas. Sein Level über die ersten 30 Spiele der Saison – ebenfalls offensiv wie defensiv – gab letztendlich haarscharf den Ausschlag gegenüber dem wiedererstarkten Marcus Rashford (17 Tore, fünf Vorlagen), der zwar in einer schlechteren Offensive spielte, aber dessen Hochs zu geballt und zu sehr von Toren abhängig waren.

90PLUS-Team der Saison 2022/2023 – Premier League

Startelf: Alisson – Trippier, Dias, Saliba, Estupinan – Rodri, De Bruyne, Ödegaard – Saka, Kane, Haaland

Bank: Pope, Botman, Zinchenko, Casemiro, Mac Allister, Salah, Martinelli

(Photo by Shaun Botterill/Getty Images)

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