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·14. Dezember 2023

Premier League | Nur auf dem Papier die beste Liga der Welt?

Artikelbild:Premier League | Nur auf dem Papier die beste Liga der Welt?

Seit dem gestrigen Abend steht die Gruppenphase der UEFA Champions League 2023/24 in den Geschichtsbüchern. Mit dem amtierenden Titelträger Manchester City sowie dem FC Arsenal konnten sich nur zwei Premier-League-Teams für das Achtelfinale qualifizieren. Dagegen verabschieden sich Manchester United respektive Newcastle United komplett von der europäischen Bühne. Ist die Beletage des englischen Fußballs nur auf dem Papier die beste Liga der Welt?

Premier League – Hoher Leistungsdruck, enge Taktung der Partien und das strahlende Vorbild Manchester City

Mit hängenden Köpfen verließen die Spieler von Manchester United sowie Newcastle United in den vergangenen Tagen die Schauplätze des letzten Gruppenspieltags der UEFA Champions League. Sowohl die „Red Devils“ als auch die „Magpies“ verabschiedeten sich bereits nach der ersten Etappe – jeweils als Letzter ihres Tableaus – trostlos von der europäischen Bühne. Zwei aus Vier! So lautet die ernüchternde Bilanz der Premier-League-Klubs hinsichtlich einer Qualifikation für das Achtelfinale der Königsklasse. Lediglich Vorjahressieger Manchester City sowie dem FC Arsenal gelang der Sprung in die Runde der letzten 16 Mannschaften. Viel zu wenig für die Ansprüche der medienwirksam propagandierten besten Liga der Welt.


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Eine Momentaufnahme oder steckt doch mehr dahinter? Es gibt zuvorderst nachvollziehbare Gründe für das sportliche Abschneiden des Quartetts. Der englische Liga-Alltag ist geprägt von einem hohen Leistungsdruck respektive -dichte. Auf quantitativ wie qualitativ anspruchsvollen Niveau kämpfen etliche Vereine um die Plätze, die zur Teilnahme auf europäischen Hochzeiten berechtigen. Exemplarisch führt dies dazu, dass renommierte Klubs wie der FC Liverpool oder der FC Chelsea nur an der kleinen Schwester UEFA Europa League teilnehmen dürfen oder gar nicht in einer kontinentalen Konkurrenz vertreten sind. Des Weiteren ist die Taktung der kräftezehrenden Partien – bedingt durch 20 Mannschaften im Oberhaus und zwei Pokal-Wettbewerben – im Vergleich zu anderen Ligen deutlich höher. Winterpause wie in Deutschland? Ein No-Go! Vielmehr wird nun auch noch zusätzlich an Heiligabend gespielt.

Reduziert man den Scheinwerfer auf die Champions League und stellt, wenngleich derlei Quervergleiche ambitioniert wie schwierig sind, Premier League und Bundesliga gegenüber, lassen sich interessante Erkenntnisse konstatieren. Mit dem FC Bayern München, Borussia Dortmund sowie RB Leipzig – Union Berlin strich als Gruppenletzter die Segel – sind drei Teams der viel gescholtenen deutschen Eliteklasse im Lostopf fürs Achtelfinale vertreten – Punkt für die Bundesliga. Auch in Addition der Bilanzen der jeweils vier vormaligen Starter beider Länder liegt das deutsche Quartett vorne. In Summe 12 Siege, fünf Remis und sieben Niederlagen (PL: 12/4/8) bei einer Tordifferenz von 38:30 (PL: 52:43) und 41 Punkten (PL: 40) stehen zu Buche.

Artikelbild:Premier League | Nur auf dem Papier die beste Liga der Welt?

(Photo by Catherine Ivill/Getty Images)

Zuletzt belegt ein Blick auf die statistischen Zahlen während der Champions-League-Gruppenphase eklatante Unterschiede im Spektrum der englischen Teams. Manchester City führt unter Trainer Pep Guardiola nahezu alle signifikanten Parameter auf europäischer Bühne an. Torschüsse pro Spiel (22 pro 90 Minuten), Ballbesitz (70,4 Prozent), Passquote (92,6 Prozent), gegnerische Torschüsse (5,3 pro 90 Minuten): In allen Kategorien ist der amtierenden Titelträger federführend.

Dagegen sieht es vor allem beim gescheiterten Duo aus Manchester United respektive Newcastle United deutlich düsterer aus. Beispielsweise sind beide Mannschaften bei den Torschüssen pro 90 Minuten im unteren Drittel aller Teilnehmer gelistet. Besonders die „Magpies“ – relativierend in der sogenannten „Todesgruppe“ F verortet – bilanzieren nicht nur tabellarisch, sondern auch analytisch bei den gegnerischen Torschüssen (18,2 – viertschlechtester Wert) sowie eigenen Dribblings (4,8 pro 90 Minuten – zweitschlechtester Wert nach Union Berlin) erschreckende Ergebnisse.

Wie bereits angeklungen, ist es kompliziert, aus einer Momentaufnahme eine entsprechende allgemeine Tendenz ableiten zu wollen – insbesondere da die „Skyblues“ erneut DER Titelfavorit sind – aber dennoch sollten auch in der vermeintlich besten Liga der Welt die Alarmglocken zumindest etwas lauter zu läuten beginnen. Geld schießt eben doch nicht immer Tore!

(Photo by PETER POWELL/AFP via Getty Images)

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