Premier League: Arsenal ist nicht ManCity, der Emery-Effekt und Antony macht Hoffnung | OneFootball

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·18. April 2023

Premier League: Arsenal ist nicht ManCity, der Emery-Effekt und Antony macht Hoffnung

Artikelbild:Premier League: Arsenal ist nicht ManCity, der Emery-Effekt und Antony macht Hoffnung

Fünf Awards zum 31. Spieltag der Premier League: Der FC Arsenal ist nicht Manchester City, Aston Villa erlebt den „Emery-Effekt“ und Antony macht bei Manchester United Hoffnung.

„Nicht Manchester City“-Award: FC Arsenal

Zum zweiten Mal innerhalb von sieben Tagen hat der FC Arsenal eine 2:0-Führung und damit zwei wichtige Punkte im Titelrennen mit Manchester City verspielt. Wie schon in der Vorwoche gegen Liverpool, stand es auch am Sonntag gegen West Ham am Ende 2:2. Besonders auffällig in beiden Spielen?


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Die Gunners kamen jeweils hervorragend in die Partie, gingen früh mit 2:0 in Front: Positions- und Kombinationsspiel waren flüssig, nahezu perfekt. Die Anfield Road sowie das London Stadium glichen einem Park und die Spiele einem Spaziergang auf dem Weg zur Meisterschaft. Dann passierte es.

In beiden Fällen zog sich Arsenal nach dem Zwei-Tore-Vorsprung zurück. Besonders gegen die schwachen Hammers war es verwunderlich, wie das Team von Mikel Arteta nicht mehr die freien Räume attackierte, sondern den Ball nur noch in den eigenen Reihen zirkulieren ließ, um den Gegner zu zermürben. Ein Ansatz, den ManCity unter Pep Guardiola seit Jahren maschinenartig abspult.

Doch der FC Arsenal ist nicht Manchester City. Das kann er mit dem deutlich günstigeren, dünneren, unerfahreneren und jüngeren Kader – dem zweitjüngsten der Premier League – auch nicht sein. Die Folge: Fehler. So wie gegen Liverpool, als sich Arsenal von Nickeligkeiten und Intensität ablenken ließ. So wie gegen West Ham, als die eigentlich schon toten Hammers mit einem Elfmetergeschenk unnötig wiederbelebt wurden.

In beiden Fällen war es plötzlich vorbei mit der makellosen Spielkontrolle. Und betrachtet man sich den schmelzenden Vorsprung auf ManCity, vielleicht auch mit dem Titel. Denn um diesen zu gewinnen, braucht es gegen die schier übermächtigen Skyblues 38 Spieltage Perfektion.

„Heimmacht“-Award: Manchester City

Stichwort Perfektion. Pünktlich zur heißen Phase der Saison erreicht Manchester City Bestform. Zu Hause gegen Abstiegskandidat Leicester City benötigte es nur 25 Minuten Vollgas, da stand es 3:0 und der Gegner war geschlagen (Endstand 3:1).

Der Fußball ist nach anfänglichen Problemen, einen echten Neuner wie Erling Haaland zu integrieren, mittlerweile fast so flüssig wie in den letzten Jahren. John Stones glänzt als Hybrid zwischen Innenverteidiger und Sechser, um für ständige Überzahlsituationen zu sorgen. Jack Grealish ist fast zwei Jahre nach seiner Verpflichtung endlich der erhoffte Freigeist in der Offensive und Erling Haaland trifft – bereits 32-mal in dieser Saison.

Besonders zu Hause wirkt Manchester City wie eine unbezwingbare Macht. Alle elf Pflichtspiele in diesem Kalenderjahr wurden hier gewonnen, bei einem Torverhältnis von 40:5. Der nächste Gegner im Etihad Stadium? Arsenal…

„Emery-Effekt“-Award: Aston Villa

Es war eines der überraschendsten Ergebnisse des Spieltags: Aston Villa gewann auswärts mit 3:0 gegen Newcastle United. Nicht nur das, sie schenkten der besten Defensive der Premier League drei Tore ein und fügten den Magpies die erste Heimniederlage zu. Für Aston Villa war es bereits der zwölfte Sieg in 18 Spielen unter Trainer Unai Emery, der auch in Birmingham seinen beachtlichen Trend an beeindruckenden Frühstarts fortsetzt.

Die letzten Beispiele: Bei Arsenal blieben seine Gunners 2018/2019 nach zwei Niederlagen zu Beginn ganze 22 Spiele ungeschlagen. Bei Villarreal verlor der perfektionistische Spanier nur zwei von 30 Spielen und gewann am Ende die Europa League. Jetzt Villa, das seit seiner Ankunft 38 Punkte geholt hat – einzig ManCity (41) und Arsenal (43) haben seitdem mehr.

Emerys bevorzugte Philosophie, über eine hervorragend organisierte Defensive und mit präzisem Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen, passt perfekt zum Kader der Villains um den schnellen Mittelstürmer Ollie Watkins, der unter Emery die meisten Tore der Premier League in diesem Jahr erzielt hat (elf).

Nichtsdestotrotz bleibt es abzuwarten, wie lange der Emery-Effekt diesmal anhält. Wie so häufig schießt auch dieses Emery-Team deutlich mehr Tore (8,9) und kassiert weniger als es gemäß expected Goals sollte. Nachhaltig ist das zumeist nicht, das zeigte vor allem die Implosion bei den Gunners.

Doch die Tatsache, dass der Sieg gegen Newcastle hoch verdient und es zugleich die beste Saisonleistung war, gibt Hoffnung, dass Emery und Aston Villa gerade noch am Anfang stehen.

„Anto(r)ny“-Award: Antony

Im Sommer wechselte Antony für unglaubliche 95 Millionen Euro von Ajax Amsterdam zu Manchester United. Eine Ablöse, die für Staunen sorgte. Vor allem in den Niederlanden, wo der 23-jährige zwar stets sein Talent, aber zu selten das Endprodukt zeigte, um solch eine Summe zu rechtfertigen.

Bei den Red Devils wurden die Zweifler zunächst bekräftigt. Zu oft fiel Antony durch sinnlose Drehungen, kaum zielführende Tricks und schlechte Entscheidungen auf als durch Torbeteiligungen – drei in 17 Premier-League-Spielen. Bis zum Sonntag gegen Nottingham Forest, als Antony erst trocken zum 1:0 traf, ehe er nach einem entschlossenem Lauf das 2:0 durch Diogo Dalot vorlegte und seine Klasse in etwas Zählbares ummünzte.

Es war ein Spiel und – bei allem Respekt – „nur“ Nottingham, aber Antony deutete am Sonntag den Fokus und die Zielstrebigkeit an, um für Manchester United noch ein Unterschiedsspieler werden zu können.

„Besser spät als nie“-Award: AFC Bournemouth

Die Auswärtsfahrt zu den Tottenham Hotspur hatte für den AFC Bournemouth einen schlechten Start. Aufgrund von Verkehrsproblemen trafen die Cherries erst eine Dreiviertelstunde vor dem Anpfiff ein.

Und auch im Spiel waren sie gerade noch rechtzeitig zur Stelle. Es war eine dramatische Partie, in der die Gäste erst in Rückstand gerieten, dann 2:1 führten, nur um in der 88. Minute den Ausgleich zu kassieren. Dann aber traf der eingewechselte Dango Ouattara in der fünften Minute der Nachspielzeit noch zum 3:2 – es war der späteste Siegtreffer in der Premier-League-Geschichte des Klubs.

Ein Samstag nach dem Motto „besser spät als nie“ also, und das lässt sich auch auf die Saison des Aufsteigers übertragen.

Nachdem die Cherries lange auf den Abstiegsplätzen herum dümpelten, haben sie nun vier der letzten sechs Spiele gewonnen – darunter gegen Liverpool und Mitkonkurrent Leicester. Die Folge: Platz 14 und sechs Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.

(Photo by Alex Pantling/Getty Images)

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