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·17. Februar 2025

Präsidium Reisinger rüffelt Ismaik: "Gezielter Versuch, unsere demokratischen Vereinsstrukturen zu diffamieren"

Artikelbild:Präsidium Reisinger rüffelt Ismaik: "Gezielter Versuch, unsere demokratischen Vereinsstrukturen zu diffamieren"

Hasan Ismaik (47) hält wenig vom "Wahlsystem" bei 1860 München. Das hat der Mehrheitsgesellschafter in der vergangenen Woche gegenüber db24 einmal mehr deutlich gemacht, als er gefragt wurde, wie er den Wahlvorschlag des Verwaltunsrats pro Gernot Mang und die politische Ebene im e.V. bewertet: "Der Verwaltungsrat hat aktuell die totale Kontrolle über 1860, ich finde nicht, dass die letzten acht Jahre für die Arbeit des Verwaltungsrats sprechen. Ich will nicht auf die einzelnen Fälle der Vergangenheit eingehen. 1860 sollte bereit sein, endlich seine Satzung zu ändern und die Demokratie wieder aufleben zu lassen: Unter dem aktuellen Procedere kann man sich auch die Wahlen sparen und auf ein Präsidium komplett verzichten, denn der Verwaltungsrat will nur Marionetten, die für ihn tanzen und nach außen hin die Hauptlast tragen. Deswegen schlage ich vor, spart euch die Präsidenten-Wahl! Das sage ich als Mitglied."

Gegenüber dem “Merkur” wurde Ismaik in seinen Worten sogar noch drastischer und verglich die Wahlen mit dem System in Syrien: “Die Wahlen sind bedeutungs- und nutzlos. Sie erinnern mich an die Wahlen in einigen Ländern hier im arabischen Raum. Wie unter Al-Assad in Syrien.”


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Dass Ismaik solche Vergleiche zieht, hat dem amtierenden Löwen-Präsidium um Robert Reisinger überhaupt nicht gefallen. Deswegen sah sich die Klub-Spitze am Montagnachmittag zu einer Stellungnahme gezwungen: “Dies ist in Form und Inhalt für den TSV München von 1860 e. V. völlig inakzeptabel. Im Namen unserer Vereinsmitglieder und ehrenamtlichen Funktionäre protestieren wir entschieden gegen solche abwegigen Assoziationen.”

Die Löwen vermuten, dass Ismaik mit der Vereinssatzung nicht sonderlich vertraut ist. Das kann man aber ausschließen. Der Jordanier kennt das System ganz genau. Trotzdem schreiben Reisinger & Co: “Wir haben Verständnis dafür, dass Hasan Ismaik mit dem mitgliederbasierten Vereinswesen in Deutschland, seinen gesetzlichen Grundlagen, unserer Vereinssatzung und dem Ehrenamt nicht sonderlich vertraut ist”, schreibt der TSV 1860 e.V. und fügt hinzu: “Das berechtigt ihn aber in keiner Weise, solche Entgleisungen in der Presse zu verbreiten. Es handelt sich dabei nicht um eine harmlose Unterstellung, Halbwissen oder fehlgeleitete Kommunikation, sondern um den gezielten Versuch, unsere demokratischen Vereinsstrukturen zu diffamieren. Das lassen wir nicht zu.”

Und das Präsidium wird noch deutlicher und fordert Ismaik, sich mit seinen Interviews zurückzuhalten: “Im Sinne einer konstruktiven Zusammenarbeit in Sachfragen fordern wir unseren Mitgesellschafter dringend auf, derartige Äußerungen in Zukunft zu unterlassen. Vergleiche mit Massenmördern und diktatorischen Regimen oder haltlose Verdächtigungen des Wahlbetrugs verhindern den Austausch rationaler Argumente.”

In einer aktuellen db24-Umfrage, wie demokratisch der TSV 1860 sei, antworteten von bislang 4.110 abgebenen Stimmen 89 Prozent mit “gar nicht”. Nur elf Prozent finden die Vorgänge “zu 100 Prozent!” demokratisch.

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