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·21. Juni 2025
Powerranking zur U21-EM: Der Titel geht nur über das DFB-Team!

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·21. Juni 2025
Mit Beginn der K.o.-Runde wird es höchste Zeit, um einen Blick auf die bisher stärksten Teams der U21-EM 2025 zu werfen. Welche Nationen dürfen sich die besten Chancen auf den Titel ausrechnen?
Die Gruppenphase der U21-Europameisterschaft ist Geschichte! Teils packende Spiele und insbesondere die starken Leistungen junger Top-Talente haben dem Turnier in der Slowakei europaweit eine große Aufmerksamkeit beschert.
Während einige Favoriten eher schlecht als recht durch die Vorrunde strauchelten, haben sich vier Teams besonders hervorgetan und ihre Ambitionen auf den Titel untermauert.
Bevor es ab Samstagabend also in die heiße K.o.-Phase geht, werfen wir einen genaueren Blick auf die aktuell stärksten Mannschaften der EM. Wer wirkt am überzeugendsten? Und wer hat das Momentum auf seiner Seite? Hier kommt unser Powerranking der Top Vier im Rennen um die U21-Krone!
Als Nachwuchs des aktuellen Herren-Europameisters und traditionell herausragende Talentschmiede wurde die spanische Auswahl vor Turnierbeginn als einer der Top-Favoriten auf den Titel gehandelt. Auch nach dem Ende der Gruppenphase muss man die junge Selección in jedem Fall für eine Medaille auf dem Schirm haben.
Doch in einer Vorrunde mit der Slowakei, Rumänien und Italien taten sich die Iberer schwerer als zunächst gedacht. Zwei knappen Siegen zum Auftakt folgte ein 1:1 gegen Italien, das aufgrund der höheren Anzahl an erzielten Toren gleichbedeutend mit dem Gruppensieg war.
Foto: Getty Images
Und trotzdem: Der spanische Motor hat noch ordentlich Sand im Getriebe! Insbesondere gegen die Italiener verzeichnete die Mannschaft von Santi Denia jede Menge toten Ballbesitz und hatte große Schwierigkeiten damit, sich eindeutige Torchancen herauszuspielen. Gegen die Außenseiter aus der Slowakei und Rumänien wiederum offenbarte die eigene Defensive ihre Schwächen – wie schon im März-Testspiel, als La Furia Roja mit 1:3 gegen die DFB-Junioren unterlag. Auch damals war erkennbar: Mit einer physischen Gangart kann man den feinen Technikern aus Südeuropa zu schaffen machen!
Trotzdem geht Spanien als Favorit in das Viertelfinale gegen England. Der fünffache U21-Europameister verfügt über die wahrscheinlich ballsicherste Mannschaft des gesamten Turniers und hat darüber hinaus noch jede Menge Steigerungspotenzial. Angesichts der bislang verheerenden englischen Auftritte wäre alles andere als ein Halbfinaleinzug eine Enttäuschung!
Die deutlich kompliziertere Aufgabe wird derweil der französischen Nationalmannschaft zuteil. Gegen Dänemark, immerhin souveräner Sieger der Vorrundengruppe D, muss die Équipe Tricolore definitiv an ihre Leistungsgrenze gehen.
Das war in der Gruppenphase noch anders: Nach einem torlosen Remis gegen Portugal konnten Les Bleus zwei einigermaßen souveräne Erfolge gegen die Underdogs aus Polen und Georgien einfahren. Es fällt daher schwer, den wirklichen Leistungstand des Teams abschließend zu bewerten.
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Denn: Auf dem Papier hat Frankreich die bestbesetzte Mannschaft dieser Europameisterschaft! Der eigene Kader weist einen Marktwert von 340 Millionen Euro auf und hätte wohl auch bei einem Turnier der A-Nationalmannschaften beste Chancen auf einen K.o.-Runden-Run.
Trotzdem schöpft die zweifellos hochtalentierte Truppe von Trainer Gerald Baticle ihr Potenzial nicht immer restlos aus. Äquivalent zu den französischen Altstars klafft auch beim Nachwuchs viel zu oft eine Lücke zwischen der eigentlichen Qualität und den letztendlich abgerufenen Leistung. Und dennoch ist der aktuell besten Ausbildungsnation im Weltfußball alles zuzutrauen – auch der Titelgewinn!
Einen hervorragenden Eindruck konnte dagegen die Mannschaft aus Portugal hinterlassen. Gegen Frankreich zeigten die Iberer eine hochdisziplinierte defensive Leistung, ehe man Polen und Georgien mit 5:0 bzw. 4:0 überrollte. Letztendlich wurde die Vorrundengruppe C also mit der beeindruckenden Bilanz von sieben Punkten und 9:0 Toren gewonnen!
Damit haben sich die Portugiesen unweigerlich zu einem Top-Favoriten auf die EM-Krone gemausert – im Viertelfinale gegen die Niederlande ist die Favoritenrolle jedenfalls klar verteilt. Die international bisher weniger in Erscheinung getretene Defensive macht ihren Job herausragend und sorgt dafür, dass Portugal als einziges Team des Turniers noch ohne Gegentreffer dasteht.
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Offensiv brodelt die Auswahl von Rui Jorge dagegen nur so vor Talent: Sporting-Talent Geovany Quenda gehört zu den besten Spielern dieser Endrunde und untermauerte mit drei Toren und zwei Vorlagen, warum sein Marktwert mit nur 18 Jahren bereits bei 45 Millionen Euro liegt!
Hinzukommen weitere Edeltechniker wie Gustao Sa (schon vier Assists), Roger oder Rodrigo Gomes. Der ebenso hochveranlagte Tiago Tomas vom VfL Wolfsburg fällt in dieser Regie fast schon etwas ab. Und dennoch: Portugal beeindruckt in der Slowakei an beiden Enden des Feldes und darf sich als ernsthaften Anwärter auf den EM-Titel bezeichnen!
Noch überzeugender agierte in der vergangenen Woche lediglich die deutsche U21. Als einzige Mannschaft dieser Europameisterschaft heimste die Auswahl von Bundestrainer Antonio Di Salvo in der Gruppenphase die Maximalausbeute von neun Punkten ein!
Zwei überaus souveräne Auftaktsiege vergoldete die DFB-Elf mit einem 2:1-Erfolg über den Erzrivalen aus England, bei dem Di Salvo auf allen (!) Positionen rotierte. Einmal mehr untermauerte diese Begegnung also, warum Deutschland über den breitesten Kader aller EM-Teilnehmer verfügt. Zudem geht die erste Garde ausgeruht in das durchaus komplizierte Viertelfinale gegen Italien.
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Was den Europameister von 2021 besonders stark macht: Körperlich ist der deutsche Nachwuchs allen anderen Mitstreitern voraus! Mit Nick Woltemade, Nelson Weiper und Nicolo Tresoldi verfügt alleine die Angriffsreihe über ein Gardemaß, dem so schnell keine Abwehrreihe gewachsen sein dürfte.
Mit dem Ball finden die starken Techniker um Brajan Gruda oder Paul Nebel außerdem immer wieder gute Lösungen und auch die Defensive steht – mit Ausnahme zweier Unaufmerksamkeiten gegen Tschechien – zuverlässig und stabil. Nach drei Spielen muss man den DFB-Nachwuchs daher unweigerlich als Top-Favoriten auf den EM-Titel bezeichnen. Aber: Schon das kommende Aufeinandertreffen mit Italien besitzt das Potenzial, um zu einem absoluten Stolperstein zu geraten.