Nur die Raute
·15. Juli 2025
Poulsen und Co.: So finanziert der HSV seine Statement-Transfers

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·15. Juli 2025
Mit den Verpflichtungen von Nicolas Capaldo und Yussuf Poulsen sorgte der HSV zuletzt für Aufsehen. Aber warum kann ein Aufsteiger in einem solchen Regal einkaufen?
Nach sieben Jahren Zweitklassigkeit meldet sich der Hamburger SV aktuell mit Nachdruck in der Bundesliga zurück. Sportvorstand Stefan Kuntz und Direktor Sport Claus Costa haben in Sachen Transfers zuletzt heftig auf die Tube gedrückt. Das Ziel: Erfahrung, Physis und allen voran Tempo in den Kader holen.
Gerade die Verpflichtung von Yussuf Poulsen gilt in dieser Hinsicht als echter Coup: Für knapp eine Million Euro sicherte sich der HSV den dänischen Routinier von RB Leipzig. „Super Transfer. Einer, der sofort und auch von den anderen als Leitwolf anerkannt wird. Weil er ja ein bisschen was auf dem Tacho stehen hat“, lobt Bild-Experte Marcel Reif den Deal.
Doch Poulsen ist nur einer von vielen: Innenverteidiger Jordan Torunarigha kam ablösefrei aus Gent, Abräumer Nicolai Remberg kostete 2,4 Millionen Euro und wechselte aus Kiel zu den Rothosen. Von Eintracht Braunschweig wurde Rayan Philippe für 2,5 Millionen geholt, während Mittelfeldmotor Nicolas Capaldo für 2,1 Millionen von RB Salzburg losgeeist wurde.
Trainer Merlin Polzin verfolgt dabei eine klare Spielidee: Schnelligkeit, Intensität und defensives Arbeiten stehen im Fokus. Der Kader wurde gezielt auf diese Attribute hin verstärkt. Denn Kuntz hatte schon kurz nach dem geschafften Aufstieg gewarnt: „Wir sind bei Sprints und intensiven Läufen noch nicht auf Bundesliga-Niveau.“
Finanzieren kann der HSV diesen personellen Umbruch dank einer soliden wirtschaftlichen Basis. Der Verein ist erstmals schuldenfrei und profitiert bis 2028 von jährlich 4,5 Millionen Euro durch das Stadion-Namensrecht, das von Investor Klaus-Michael Kühne gehalten wird. Zudem spülte der Verkauf von Mittelfeldmotor Ludovit Reis zusätzliches Kapital in die Kasse. Der Gehaltsetat wurde derweil von 23 auf rund 40 Millionen Euro erhöht.
Trotz allem bleiben die Hanseaten bescheiden: Der Klub strebt in seiner ersten Bundesliga-Saison seit 2018 nur den Klassenerhalt an.