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·14. November 2023

Pawollek: "Für uns beginnt ein Abenteuer"

Artikelbild:Pawollek: "Für uns beginnt ein Abenteuer"

Heute (ab 18.45 Uhr, live auf DAZN) starten die Frauen von Eintracht Frankfurt in die Gruppenphase der Champions League. Zum Auftakt muss das Team von Trainer Niko Arnautis beim schwedischen Vertreter FC Rosengard antreten. Im DFB.de-Interview spricht Eintracht-Kapitänin Tanja Pawollek (24) über die Chancen aufs Weiterkommen im internationalen Wettbewerb. Und den durchwachsenen Start in die Google Pixel Frauen-Bundesliga, vor allem das jüngste 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen.

DFB.de: Tanja Pawollek, Sie starten in die Gruppenphase der Champions League. Wie groß ist die Vorfreude vor dem Duell in Schweden beim FC Rosengard?


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Tanja Pawollek: Wir können es alle nicht erwarten, dass es jetzt endlich losgeht. Für uns beginnt damit ein Abenteuer, auf das wir uns sehr freuen. Viele von uns sind zum ersten Mal in der Gruppenphase dabei. Im vergangenen Jahr sind wir ja leider vorher gescheitert. Wir wollen es jetzt genießen und zeigen, was wir können.

DFB.de: Es war ein langer und mühsamer Weg bis in diese Gruppenphase...

Pawollek: Ja, absolut. Es war wirklich nicht einfach. Umso glücklicher sind wir, dass wir es jetzt wirklich geschafft haben. Aber es war natürlich eng. Ich denke vor allem an den Krimi gegen Juventus Turin, als wir uns erst im Elfmeterschießen durchsetzen konnten. Das war auf jeden Fall ein Drama. Aber eines, das Spaß gemacht hat.

DFB.de: Nun müssen Sie beim FC Rosengard in Schweden antreten. Wie erwarten Sie den Gegner?

Pawollek: Es wird eine schwere Aufgabe, eine sehr physische Aufgabe. Der FC Rosengard ist Stammgast in der Champions League, für uns als Team ist es Neuland. Wichtig wird sein, dass wir unseren Fußball durchgedrückt bekommen. Denn wir haben natürlich auch unsere Qualitäten.

DFB.de: Zudem sind Benfica Lissabon und der FC Barcelona dabei. Wie schätzen Sie die Chance auf das Weiterkommen ein?

Pawollek: Es ist auf jeden Fall eine anspruchsvolle Gruppe. Aber wenn wir unsere Leistung abrufen können und gute Spiele zeigen, dann traue ich uns das Weiterkommen schon zu.

DFB.de: Sie sind bereits seit 2016. Was bedeutet Ihnen persönlich dieser erstmalige Einzug in die Gruppenphase?

Pawollek: Mir bedeutet das sehr viel, weil es der nächste Schritt ist. Ich bin tatsächlich schon recht lange hier, wie einige andere Mädels auch. Wir sind den Weg vom 1. FFC Frankfurt zur Eintracht mitgegangen und haben es jetzt gemeinsam bis in die Champions League geschafft. Besonders stolz bin ich darauf, dass wir das quasi mit dem Kern erreicht haben, der ebenfalls schon lange hier ist. Es macht mich einfach stolz, dass wir gemeinsam diese Entwicklung genommen haben.

DFB.de: Im Grunde wurde es seit Sie in Frankfurt sind Jahr für Jahr besser. Wie lange ist diese Entwicklung Ihrer Meinung nach noch möglich?

Pawollek: Wenn man es rein tabellarisch sieht, haben wir die Messlatte natürlich bereits sehr hochgelegt. Aber für uns mindestens genauso wichtig ist die Weiterentwicklung unseres Spielstils. Gleiches gilt für jede einzelne und für uns als Gruppe. Wir sind immer enger zusammengewachsen. Und das ist sicher auch einer der Schlüssel für unseren Erfolg. Wir haben einen super Mannschaftszusammenhalt, den wir über Jahre aufgebaut haben. In diesem Zusammenhang waren auch die Rückschläge wichtig. Ich denke zum Beispiel an die bittere Niederlage im DFB-Pokal 2021 und das frühe Ausscheiden im Miniturnier gegen Ajax Amsterdam der Champions League in der vergangenen Saison. Wir haben viele Hochs und Tiefs erlebt, das schweißt einfach zusammen.

DFB.de: In der Google Pixel Frauen-Bundesliga haben Sie am Freitagabend nur 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen gespielt. Wie schauen Sie auf die Begegnung zurück?

Pawollek: Wir waren hinterher alle sehr enttäuscht, weil wir spät den Ausgleich kassiert haben. Aber wir waren selbst schuld, weil wir nicht früher mit dem dritten Tor den Deckel drauf gemacht haben. Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass wir alles im Griff hatten. Wir waren in der zweiten Halbzeit meiner Meinung nach relativ deutlich überlegen, das bessere Team. Aber wir haben es nicht geschafft, die Partie zu entscheiden. Das müssen wir uns vorwerfen lassen. Und dann bekommst du eben kurz vor Schluss noch einen unnötigen Standard gegen dich, der dann reingeht. In meinen Augen war das nicht verdient. Aber so ist der Fußball. Wir hätten gerne vor dem ersten UWCL-Spiel die drei Punkte geholt.

DFB.de: In der Bundesliga fehlt Ihnen nun der eine oder andere Punkt zu den Topteams. Wie sehen Sie die Situation derzeit?

Pawollek: Wir sind natürlich schlecht gestartet mit der Niederlage gegen Essen am ersten Spieltag. Man muss ehrlich sagen, dass diese drei Punkte uns jetzt fehlen, dann sähe die Tabelle für uns ganz anders aus. Aber es zeigt, dass es nicht so einfach wird in dieser Spielzeit für die Topteams. Auch Wolfsburg und München haben ja schon Punkte liegen gelassen. Es ist einfach nicht mehr selbstverständlich, dass man gegen bestimmte Teams gewinnt. Die Mannschaften sind wieder näher zusammengerückt. Ich glaube nicht, dass irgendjemand durchmarschieren wird.

DFB.de: Bleibt für Sie Platz drei das Ziel in dieser Saison?

Pawollek: Ja, auf jeden Fall. Es ist noch alles möglich, deshalb mache ich mir im Moment keine großen Sorgen. Wir sind weiterhin im Soll.

DFB.de: Ist es perspektivisch auch möglich, Wolfsburg und München anzugreifen?

Pawollek: Für uns ist es jetzt die erste Saison, in der wir die Dreifachbelastung erleben. Viele von uns spielen ja auch noch in der Nationalmannschaft, kennen also auch da keine Pause. Bayern und Wolfsburg kennen das seit vielen Jahren. Für uns ist es neu, alle drei Tage ein Spiel zu bestreiten. Für uns ist das eine neue Erfahrung, aber mir macht das unheimlich viel Spaß. Ich möchte aber nicht großartig darüber nachdenken, ob wir Wolfsburg und München angreifen können. Ich schaue tatsächlich lieber von Spiel zu Spiel. Alles andere lenkt uns nur ab. Dann werden wir sehen, was am Ende herauskommt.

DFB.de: Ihre Saison war bereits sehr intensiv, obwohl erst sieben Spieltage in der Google Pixel Frauen-Bundesliga absolviert sind. Fühlt es sich für Sie ganz anders an?

Pawollek: Aufgrund der Belastung fühlt es sich tatsächlich anders an. Bevor wir die Gruppenphase der Champions League erreicht hatten, müssten wir ja schon wir Partien absolvieren. Wie gesagt: Mir gefällt diese Belastung. Wir haben hart dafür gearbeitet, das erleben zu dürfen.

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