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·17. Februar 2025
Paukenschlag um Real Madrid? Blancos erwägen, wegen Schiedsrichter-Krieg LaLiga zu verlassen
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·17. Februar 2025
Die ständigen Fehden mit dem Schiedsrichterwesen haben offenbar dazu geführt, dass Real Madrid die Nase voll hat. Die Blancos sollen als Folge in Erwägung ziehen, LaLiga zu verlassen.
Die Sport wartet in ihrer Berichterstattung mit einem echten Paukenschlag auf. Der katalanischen Sportzeitung zufolge zieht es Real Madrid in Erwägung, LaLiga zu verlassen. Man habe die Nase voll von den ständigen Kontroversen mit dem Schiedsrichterwesen und LaLiga-Präsident Javier Tebas – beide werden in diesem Fall als "Hauptfeinde" bezeichnet.
Die Fans würden die Blancos dazu drängen, einen LaLiga-Exit zu prüfen. Die Mission ist komplizierter als es zunächst scheint. Zuerst müssten sich Real an die FIFA wenden, um mit Zustimmung der Liga des Gastgeberlandes einen Wettbewerb zu beantragen, und dann müsste Real den Filter der UEFA passieren, mit der sie sich auch wegen der sogenannten Super League im Krieg befinden.
Die Idee an sich ist nicht ganz neu, schon vor rund vier Jahren kursierten Berichte, dass die Madrilenen einen Wechsel in die Premier League erwägen. In die englische Spitzenliga soll es dem Bericht zufolge nun allerdings nicht gehen, stattdessen könnte der spanische Rekordmeister in der Bundesliga, der Serie A oder der Ligue 1 "Asyl" suchen.
Real hat aus eigener Sicht schon die komplette Saison über enorme Probleme mit den Schiedsrichtern – auch am vergangenen Wochenende. Jude Bellingham sah beim 1:1 in Osasuna nach einer Diskussion mit dem Unparteiischen Jose Luis Munuera Montero die Rote Karte, mutmaßlich wegen einer unsportlichen oder beleidigenden Äußerung.
Zuvor hatte Bellingham ein Foul verursacht, bestand aber offensichtlich darauf, dass er den Ball gespielt habe. Nach der Ausführung des Freistoßes diskutierte er erneut mit dem Schiedsrichter und flog vom Platz. Auch Trainer Carlo Ancelotti sah die Gelbe Karte und musste nach dem Halbzeitpfiff beruhigt werden.
"Ich glaube, der Schiedsrichter hat das Englisch nicht gut verstanden. Er hat 'fuck off' gesagt und nicht 'fuck you'. Das ist ein großer Unterschied", sagte Ancelotti während der Pressekonferenz nach dem Spiel. "Ich denke, die Rote Karte wurde gezeigt, weil der Schiedsrichter nervös war." Bellingham selbst erklärte: "Es gab keine Absicht, ihn zu beleidigen, es gab keine Beleidigung. Ich denke, man kann sehen, dass es ein Missverständnis war."
Den Madrider Ärger verstärkte ein Foulelfmeter für Osasuna. Eduardo Camavinga stempelte den Fuß von Ante Budimir, der Pfiff blieb aber zunächst aus. Nach Intervention des VAR trat der Gefoulte selbst an und verwandelte.
Real Madrid ist laut Sport überzeugt davon, dass LaLiga-Boss Javier Tebas alle Vereine gegen sie vereint hat, wie er nach dem Protestbrief gegen die Schiedsrichter, unter denen sie litten, deutlich machte. Er führt den Kreuzzug gegen Real Madrid an, da er sich durch dieses Super-League-Projekt bedroht fühlt.
Real steckt zudem im Streit mit dem spanischen Fußballverband RFEF. Am Montag gab es ein Treffen, in welchem die VAR-Konversationen vom Spiel gegen Espanyol Barcelona (0:1) angehört wurden. Zuletzt hatte der Klub eine "vollständige" Reform des Schiedsrichterwesens gefordert und erhob heftige Anschuldigungen: Das System habe sich als "von innen heraus korrupt erwiesen".
Bei dem Treffen soll es allerdings zu keinem nennenswerten Ergebnis gekommen sein, weil die involvierten Parteien extrem unterschiedliche Auffassungen über die aktuelle Situation teilen.
Luis Medina Cantalejo äußerte sich nach der Zusammenkunft. Der Leiter des Schiedsrichtergremiums des Königlich Spanischen Fußballverbands stimmte zu, dass das Treffen in einer guten Atmosphäre stattgefunden habe, bei der beide Seiten ihre Standpunkte darlegten. "Wenn es eine Konfrontation gegeben hätte, wäre das Treffen in fünf Minuten zu Ende gewesen, aber die Tatsache, dass es so lange gedauert hat, liegt daran, dass wir mit absoluter Transparenz gesprochen haben."