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OneFootball·3. Oktober 2024
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OneFootball·3. Oktober 2024
Seit dem 3. Oktober 1990 ist Deutschland wieder vereinigt, ein Tag, der bis heute in jedem Bundesland als gesetzlicher Feiertag besteht. Zu diesem Anlass gucken wir heute auf Spieler, die ebenfalls die Wiedervereinigung mit ihrem geliebten Ex-Verein auf die Beine gestellt haben.
Nachdem Cristiano Ronaldo nach seinem Wechsel 2003 von Sporting Lissabon zu Manchester United seinen endgültigen Durchbruch schaffte, war die Karriere eines der größten Fußballmonster aller Zeiten geboren. Drei Mal wurde CR7 mit den Red Devils englischer Meister, ein Mal gewann man den FA Cup und 2008 wurde Cristianos Zeit bei United mit dem CL-Sieg gekrönt.
Nachdem der Portugiese auf diese massiven Erfolge bei Real Madrid noch mehr als nur einen drauf setzte, waren die United-Fans 2021 komplett aus dem Häuschen, als klar war, dass CR7 zurück nach Manchester kommt.
Innerhalb von 24 Stunden brachen die Red Devils den eigenen Rekord und verkauften für angeblich 38 Millionen Euro Ronaldo-Trikots an Fans auf der ganzen Welt. Wenngleich es sportlich bei Ronaldo Rückkehr nicht mehr ganz so sahnig lief, diese Wiedervereinigung war für die United-Fans wohl eines der größten Highlights der letzten Jahre.
Nachdem sich der BVB den damals gerade einmal 21-jährigen Mats Hummels für etwas mehr als vier Millionen Euro von den Bayern schnappen konnte, feierten die Schwarz-Gelben mit dem Innenverteidiger die erfolgreichsten Jahre seit Ewigkeiten. Sieben Jahre später waren es die Bayern dann satt gegen ihren ehemaligen Schützling spielen zu müssen und holten den gebürtigen Bergisch Gladbacher für 35 Mio. Euro zurück nach München, ein Transfer, den viele BVB-Fans damals nur schweren Herzens hinnehmen konnten.
War am Ende auch gar nicht so schlimm, denn Hummels orientierte sich drei Jahre später einfach an bekannten US-Rappern und kam mit einem deutlichen Guess Who’s Back? zurück ins Westfalenstadion.
Am Ende gewann Hummels auch in seiner zweiten Amtszeit bei der Borussia einmal den DFB-Pokal und erreichte in der vergangenen Saison das CL-Finale. Abgesehen von der verprügelten Reklamewand an der alten Försterei und Edin Terzic dürfte die Wiedervereinigung für alle, die mit dem BVB zu tun haben, eine mehr als runde Sache gewesen sein.
Bevor Carlos Tevez in die weite Welt hinaus stapfte und in Brasilien, England, Italien und China Karriere machte, war der Argentinier bei seinem Herzensklub, den Boca Juniors bereits erfolgreich. So gewann Tevez mit Boca 2003 bereits den Weltpokal, wurde argentinischer Meister und gewann den Copa Sudamericana. Dass Tevez seine folgenden Stationen in Europa und Asien auch aufgrund der finanziellen Gegebenheiten aussuchte, verschwieg der Stürmer dabei nie.
„Ich mag Fußball nicht und ich war auch nie ein Fußballfan“, sagte der Goalgetter 2018 gegenüber der argentinischen Zeitung ‚Clarin‘. Tevez fügte hinzu, dass er den Fußball eher als Sprungbrett gesehen habe, um aus der massiven Armut, in der er aufgewachsen war, herauszukommen. Wenn man jetzt denkt, dass Tevez auch an Boca nie etwas lag, dann liegt man wohl falsch.
Nach seiner Rückkehr im Januar 2018 sagte der heute 40 Jahre alte Argentinier: „Ich habe viel Geld aufgegeben, um hierher zu kommen und glücklich zu sein. Natürlich bin ich nach Boca zurückgekehrt, um meine Karriere bei dem Verein zu beenden, den ich liebe.“ Obwohl für Tevez die große Bühne also eher finanziell bedeutsam gewesen zu seien scheint, war die Wiedervereinigung mit seinem Herzensklub auch emotional wichtig.
Von 1996 bis zu seinem Wechsel 2007 nach Tottenham durchlief Kevin-Prince Boateng sämtliche Jugendmannschaften inklusive der Profis bei seinem Heimatklub Hertha BSC. Der in Wedding aufgewachsene Allrounder sollte nach seinem Transfer der Hauptstadt sportlich erst mal lange fern bleiben.
Zwischen 2007 und 2021 spielte Boateng für 13 verschiedenen Klubs, bei denen vom FC Portsmouth bis zum FC Barcelona alles dabei war. Der Weltenbummler probierte sich in sämtlichen Ligen aus und war stets beliebt. Als der Baum bei der Hertha im Jahr 2021 so richtig brannte, war für den 37-Jährigen allerdings klar, was die nächste Mission sein muss.
So wechselte KPB von Monza fix zur Hertha, um den Karren nach dem Einstieg von Lars Windhorst und dem darauf folgenden sportlichen Misserfolg aus dem Dreck zu ziehen. Boateng übernahm postwendend jede Menge Verantwortung bei den Berlinern und war für viele Fans in diesen schweren Zeiten der Hoffnungsschimmer auf dem Platz.
Wenngleich der Abstieg trotzdem folgen sollte, war Kevin-Prince definitiv mitverantwortlich dafür, dass die Stimmung im Klub nicht völlig kippte. Auch nach seinem Karriereende wird diese Wiedervereinigung trotz der schweren Umstände von den meisten Hertha-Fans wohl absolut positiv bewertet.
Stichwort Weltenbummler: Auch Zlatan Ibrahimović durfte in seiner Karriere jede Menge Ligen und Klubs kennenlernen. Einer davon war der AC Milan, mit dem der zuvor bei Barça strauchelnde Schwede 2011 die Meisterschaft und 2012 den Superpokal gewinnen konnte. Nachdem es den Schweden aber nur kurze Zeit später weiter nach Paris zog, schien es nicht so, als sei das Band zwischen den Rossoneri und Zlatan besonders eng. Das sollte sich durch die Wiedervereinigung ändern.
Nach seiner Zeit bei LA Galaxy war in Mailand in der Offensive Not am Mann. So holten die Italiener den schon damals 39-Jährigen Schweden zurück in die Serie A. Doch statt eines Rotationsstürmers, der Stadt und Verein schon kennt, wuchs zwischen Spieler, Fans und Klub auf den letzten Metern nochmal richtig etwas zusammen.
Gekrönt wurde die Reunion von der ersten Meisterschaft seit elf Jahren, die Milan auch dank Ibrahimovićs starken Leistungen im Jahre 2022 feiern konnten. Die ein Jahr später folgende Verabschiedung im San Siro, in der Ibra unter Tränen sein Karriereende ankündigte, war der endgültige Beweis dafür, dass sich hier etwas ganz Besonderes entwickelt hatte.
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