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·17. November 2024

Palhinha verletzt: Schlägt jetzt die Stunde von Goretzka beim FC Bayern?

Artikelbild:Palhinha verletzt: Schlägt jetzt die Stunde von Goretzka beim FC Bayern?

Der FC Bayern München muss in den kommenden Wochen im Mittelfeld auf João Palhinha verzichten. Kehrt Leon Goretzka damit endgültig in die Startelf des deutschen Rekordmeisters zurück?

Letzten Endes fühlt es sich etwas wie eine Fügung des Schicksals an. Nur wenige Tage nach seinem ersten Startelf-Einsatz in der laufenden Saison steht die Tür in die Anfangsformation für Leon Goretzka nämlich sperrangelweit offen.


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Nach Aleksandar Pavlovic (Schlüsselbeinbruch) musste nun mit João Palhinha dessen Ersatzmann verletzt von der portugiesischen Nationalmannschaft abreisen. Probleme an den Adduktoren setzen den 29-Jährigen laut Informationen von Sky für mindestens drei Wochen außer Gefecht.

Damit ist der Platz neben Joshua Kimmich plötzlich frei – und Goretzka bietet sich ebenjene Chance, auf welche er seit vergangenem Sommer pausenlos hingearbeitet und geduldig gewartet hat.

Ganz nebenbei ereignet sich dieses Szenario vor entscheidenden Wochen für den FC Bayern, in denen sich Goretzka nach Monaten voller Frust und Verzweiflung wieder zum unverzichtbaren Mann im Zentrum machen kann.

Kompany erkennt die Qualitäten von Goretzka

“Wir haben keine Sekunde an seinen Qualitäten gezweifelt, deswegen ist es für mich eine ganz normale Entscheidung”, erklärte Kompany mit Hinblick auf das Startelf-Debüt von Goretzka vor dem 1:0-Auswärtssieg beim FC St. Pauli am Sky-Mikrofon.

Nach dem Spiel ging der belgische Übungsleiter etwas mehr auf die Situation des deutschen Nationalspielers ein und lobte ihn für seine Einstellung. “Es war im Sommer nicht einfach für Leon. Aber wir haben gesehen, dass er hart arbeitet und deshalb hat er sich diese Chance verdient”, so Kompany. “Er muss einfach so weitermachen. Wir wollen auf allen Positionen Konkurrenzkampf.”

Wenige Tage später scheint sich der erwähnte Konkurrenzkampf jedoch gewissermaßen in Luft aufgelöst zu haben. Konrad Laimer und Raphaël Guerreiro werden von Kompany abwechselnd auf der Position des Rechtsverteidigers eingesetzt, Pavlovic kehrt frühestens im Dezember in die Mannschaft zurück.

Eine geschenkte Rückkehr in die Startelf? Die gibt es beim FC Bayern bekanntlich nicht. Der Umstand, dass sich Goretzka bereits vor der Verletzung von Palhinha aus eigener Kraft zurück ins Rampenlicht gekämpft hat, verleiht dem Champions-League-Sieger von 2020 mit Sicherheit einen weiteren Motivationsschub.

Goretzka gegen St. Pauli unter dem Radar

Ein nüchterner Blick auf seine Zahlen gegen St. Pauli offenbarte aber noch einige Defizite im Spiel von Goretzka. Obwohl er sich häufig zu Sicherheitspässen hinreißen ließ, war seine Passquote von 86 Prozent der viertschlechteste Wert der Bayern-Starter. Für einen Spieler im Zentrum ein No-Go.

Ferner kamen von seinen 14 Pässen im Angriffsdrittel lediglich 57 Prozent an. Von seinen einstigen Qualitäten im Ballvortrag, welche Goretzka zwischen den Jahren 2019 und 2021 zu einem absoluten Leistungsträger unter Hansi Flick avancieren ließen, war kaum etwas zu sehen. Zum Vergleich: Kimmich spielte in derselben Zone 44 Pässe und brachte knapp 82 Prozent davon an den Mann.

Klar: Die fehlenden Einsatzminuten kratzten an der Routine des fünfmaligen Deutschen Meisters, die Abläufe auf dem Rasen greifen noch nicht ganz – müssen sie aber.

Goretzka als Lösung für Kracher-Wochen?

Immerhin steht der FC Bayern nach der Länderspielpause vor richtungsweisenden Wochen, in allen drei Wettbewerben erwarten die Münchner knackige Begegnungen.

Nach dem Liga-Heimspiel gegen den FC Augsburg (22. November) empfängt der FCB den französischen Riesen Paris Saint-Germain in der UEFA Champions League (26. November). Vier Tage später gastieren die Bayern in der Bundesliga bei Borussia Dortmund, ehe es am 3. Dezember im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen Bayer Leverkusen geht.

Eine bessere Bewährungsprobe könnte sich Goretzka kaum vorstellen, immerhin würde er sich mit guten Leistungen auch für den Rest der Saison empfehlen. Doch es ist eben auch eine Gratwanderung für Kompany.

Mit Goretzka auf der Doppel-Sechs erhöht sich automatisch der Druck auf Kimmich im Spielaufbau. Ein Szenario, welches tunlichst zu vermeiden ist und aus dem man in den vergangenen Jahren gelernt haben sollte.

Daher ist es durchaus wahrscheinlich, dass Kompany das Duell mit Augsburg als Testlauf für die darauffolgenden Herausforderungen sieht und Goretzka, Guerreiro und Laimer in einem Dreikampf um die offene Position gegenübertreten lässt.

Für Goretzka ist die Angelegenheit jedoch klar. Nachdem er im Sommer einen Wechsel abgelehnt und den harten Konkurrenzkampf in München angenommen hat, bietet ihm sich nun eine goldene Chance – die es in diesem Ausmaß so schnell wohl nicht mehr geben wird.

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