feverpitch.de
·16. Juni 2024
In partnership with
Yahoo sportsfeverpitch.de
·16. Juni 2024
Viele Chancen, aber erst ein später Siegtreffer: Der Hoffenheimer schießt den Favoriten zum Sieg über Polen.
Hamburg - Viele Chancen, aber zu wenig Durchschlagskraft. Erst ein Joker aus der Bundesliga erlöst die Niederlande gegen Polen.
Hamburg Nach dem Schlusspfiff fielen sie ihrem Super-Joker in den Arm. Oranje-Star Memphis Depay, die Bundesliga-Helden Jeremie Frimpong und Donyell Malen und auch Bondscoach Ronald Koeman: Alle Niederländer wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Mit seinem ersten Ballkontakt hatte Wout Weghorst die Elftal in ihrem ersten EM-Spiel zum 2:1 (1:1) gegen Polen geschossen und damit die Party in Orange gerettet.
"Ich bin sehr glücklich. Das ist unbeschreiblich, besonders bei einem Finalturnier. Das ist für mich persönlich ein Traumszenario", sagte Weghorst: "Das ist so wichtig, um das gute Gefühl zu behalten. Das ist einfach sehr schön für uns alle. Das absolute Ziel ist es, den Pokal gemeinsam zu holen."
Der Chancenwucher und ein frühes Gegentor durch Lewandowski-Ersatz Adam Buksa (16.) hatte die Stimmung der niederländischen Fans im Hamburger Volksparkstadion gedrückt. Es brauchte die Wucht von Weghorst, um den Sieg zu sichern. Der Hoffenheimer traf in der 83. Minute und sorgte damit vor dem Kracher gegen Vize-Weltmeister Frankreich am Freitag für eine beruhigende Ausgangsposition. Cody Gakpo (29.) hatte zwischenzeitlich ausgeglichen.
Am Vormittag hatten rund 40.000 niederländische Fans Hamburg in ein Oranje-Meer getaucht. Hüpfend, singend und tanzend waren sie durch die Innenstadt gezogen, und auch im Stadion waren sie optisch und zunächst auch akustisch überlegen. Doch wie auf dem Platz wehrten sich die Polen auch auf den Rängen tapfer. Und hatten sogar als erste Grund zum Jubeln. Buksa, der für den verletzten Stürmerstar Robert Lewandowski zum Einsatz kam, stieg nach einer Ecke höher als Denzel Dumfries und Virgil van Dijk - und nickte sehenswert ein.
Das bessere Team war dennoch die Niederlande. Mehr Tempo, mehr Chancen, mehr Ideen - doch sie ließen zu viel liegen. So wie Gakpo (2.), Tijjani Reijnders (9.), van Dijk (20.) oder Memphis Depay (22.). Dann aber ging doch ein Ball rein: Gakpo zog mit ordentlich Wut im Bauch ab, der wuchtige Schuss des Angreifers vom FC Liverpool wurde noch abgefälscht - und so hatte Polens Schlussmann Wojciech Szczesny keine Chance.
"Wir sind schwer zu schlagen", hatte Innenverteidiger Matthijs de Ligt von Bayern München vor der Partie gesagt: "Man spürt den Hunger nach Ergebnissen, den Hunger, etwas zu gewinnen." Denn das hat Oranje ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr, 1988 holten sie bei der EM ihren einzigen großen Titel - ebenfalls in Deutschland. Koeman, der sich damals als Spieler in Hamburg nach dem gewonnenen Halbfinale gegen Deutschland mit dem Trikot von Olaf Thon symbolisch das Gesäß abwischte, war dabei. 36 Jahre später hat sich sein Team wieder viel vorgenommen.
Natürlich können sie Fußball spielen wie die Teufel, das zeigten sie phasenweise auch gegen Polen. Für das ganz große Ziel brauchen sie aber den nötigen Killerinstinkt vor dem Tor, den hatte am Sonntag auch Simons nicht, als der Bundesliga-Star aus Leipzig die mögliche Führung vergab (54.). Ebenso wie Dumfries (70.). Und so wurden die Polen mit der Zeit immer mutiger, sie witterten ihre Chance und hatten durchaus eigene Möglichkeiten. Nach Weghorst Tor reagierte Keeper Bart Verbruggen (89.) stark.
SID ks cp mh