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·21. September 2023
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Der Champions-League-Sieger der Saison 1992/93, Olympique Marseille, versinkt derzeit in einem innerbetrieblichen Chaos. Aufgrund von Beleidigungen respektive Drohungen hat sich die gesamte Führungsriege zum Rücktritt entschlossen. Wie geht es nun weiter beim traditionsreichen Ligue-1-Klub?
Nach fünf absolvierten Partien der Ligue-1-Saison 2023/24 steht Olympique Marseille ungeschlagen mit neun Punkten auf Rang drei. Klingt doch per se recht positiv, oder? Infolge des torlosen Remis gegen den FC Toulouse gaben die „Les Phocéens“-AnhängerInnen jedoch ihren Unmut, ob der überschaubaren Darbietung, kund. In einem Treffen mit Fan-Vertretern am Montagabend sollen Funktionäre des Premierensiegers der UEFA Champions League (1992/93) beleidigt respektive gar bedroht worden sein.
Geschockt über diese inakzeptable Diskussionskultur reagierte Chefcoach Marcelino – erste seit Beginn der Saison in Amt und Würden – und nahm kurzerhand seinen Hut. Der Verein gab diesbezüglich folgendes Statement ab:
Olympique Marseille ist der Ansicht, dass die Ereignisse vom 18. September es Marcelino und seinen technischen Mitarbeitern nicht erlauben, ihre Aufgaben unter den geeigneten Bedingungen, für die sie eingestellt wurden, zu erfüllen. Aufgrund dieser bedauerlichen Situation werden Marcelino und sein Team die Arbeit, die sie bei Olympique de Marseille begonnen haben, nicht fortsetzen.
Neben dem Trainer entschloss sich allerdings auch nahezu die gesamte Führungsriege – Präsident Pablo Longoria, Sportdirektor Javier Ribalta, Finanzdirektor Stéphane Tessier und Strategiedirektor Pedro Iriondo – dazu, ihren Dienst beim traditionsreichen Klub zu quittieren. Wie die französische Tageszeitung L’Equipe berichtet, möchte „OM“-Eigentümer Frank McCourt – seines Zeichens 70-jähriger amerikanischer Geschäftsmann – insbesondere den Rücktritt des Präsidenten nicht akzeptieren.
Das größte Problem für Olympique Marseille ist derzeit, dass durch das Funktionärs-Beben keine Zuständigkeit für eine etwaige Trainer-Findungskommission besteht – pures Chaos! Bei der heutigen Europa-League-Partie bei Ajax Amsterdam – noch so ein krisengebeutelter Klub! – wird interimsweise Jacques Abardonado auf der Bank Platz nehmen. Was in den nächsten Tagen und Wochen passiert, steht jedoch in den Sternen.
(Photo by CLEMENT MAHOUDEAU/AFP via Getty Images)