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·14. August 2020

Olympique Lyon will mit Talenten für Furore sorgen: Caqueret, Cherki & Co

Artikelbild:Olympique Lyon will mit Talenten für Furore sorgen: Caqueret, Cherki & Co

Olympique Lyon ist grundsätzlich dafür bekannt, immer wieder sehr spannende junge Spieler in den eigenen Reihen zu haben. Auch in dieser Saison setzt OL auf Talente und gibt Nachwuchsspielern aus der eigenen Jugend die Chance, sich auf der großen Bühne zu beweisen.

  • Caqueret und Cherki: Eigengewächse auf den Spuren der Topstars
  • Olympique Lyon: Aus der Not eine Tugend machen
  • Junge Mannschaft will Manchester City überraschen

Lyon und die Jugend: Ein Modell mit Tradition

Beispiele von Spielern, die aus der Nachwuchsabteilung von Olympique Lyon stammen oder als junge Talente nach Lyon wechselten und sich dort für die ganz großen Klubs empfehlen konnten, gibt es viele. Im Sommer 2005 wechselte der damals 23-jährige Michael Essien für fast 40 Millionen Euro von OL zum FC Chelsea, Karim Benzema schloss sich 2009 mit 21 Jahren für 35 Millionen Euro Real Madrid an.


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Es folgten Spieler wie Samuel Umtiti (FC Barcelona), Corentin Tolisso (FC Bayern), Alexandre Lacazette (FC Arsenal) oder Tanguy Ndombele (Tottenham). Und das sind nur die Spieler, die sich in Lyon etabliert haben und den großen Schritt gingen. Viele Talente, so zum Beispiel Willem Geubbels (AS Monaco) oder Jean-Philippe Mateta (Mainz 05) schafften noch nicht den großen Durchbruch, bringen aber enorm viel Potenzial mit.

Diese Beispiele verdeutlichen mehrere Aspekte. Olympique Lyon schafft es, gute Jugendspieler auszubilden, gleichzeitig aber auch einen Blick auf spannende Talente im In- und Ausland zu haben, die zum Konzept des Klubs passen. Darüber hinaus erkennen junge Spieler aber auch, dass man in Lyon sehr gute Rahmenbedingungen vorfindet, um sich entsprechend zu entwickeln und den nächsten Schritt zu gehen. Und: OL erlaubt talentierten Spielern, den Verein zu verlassen. Zumindest dann, wenn der Preis stimmt.

Olympique Lyon 2019/20: Gemischte Gefühle

Die Saison 2019/20 verlief für Olympique Lyon bisher mit Licht und Schatten. In der Ligue 1 verpasste man den Sprung in den Europapokal, was für OL eine mittelschwere Katastrophe darstellt. Viele unnötige Patzer waren ausschlaggebend für eine Platzierung im Mittelfeld. Dabei sieht sich der Klub jedes Jahr im Rennen um die Champions League. Im Coupe de la Ligue zog OL in das Endspiel ein, verlor dieses aber im Elfmeterschießen gegen Branchenprimus PSG.

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In der Champions League hingegen läuft bisher nahezu alles nach Plan. In der Gruppenphase setzten sich die Franzosen vor Benfica und Zenit durch, gewannen unter anderem mit 2:0 in Leipzig. Der Höhepunkt war aber das Weiterkommen im Achtelfinale. Gegen Juventus Turin setzte man sich aufgrund der Auswärtstorregelung (1:0, 2:1) durch, jetzt soll gegen Manchester City die nächste Überraschung her. Und wieder stehen einige Talente im Mittelpunkt.

Maxence Caqueret: Plötzlich Schlüsselfigur in Lyon

Eines dieser Talente ist Maxence Caqueret (20). Der zentrale Mittelfeldspieler hat in dieser Saison einen riesengroßen Schritt nach vorne gemacht, kam auf 16 Einsätze für die Profimannschaft von OL. Wäre die Saison in der Ligue 1 nicht abgebrochen, hätte sich Caqueret noch mehr in den Fokus spielen können. Wie wichtig er für die Mannschaft ist, zeigte er unter anderem im Endspiel um den Coupe de la Ligue, als er gegen PSG im Mittelfeld sehr agil war, viele Zweikämpfe führte und sich bereits früh die gelbe Karte abholte. Das beeinträchtigte sein Spiel allerdings kaum, Caqueret stand über die vollen 120 Minuten auf dem Feld und spielte für sein Alter extrem abgezockt.

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Auch im Achtelfinale der Champions League gegen Juventus wirbelte Caqueret im starken Mittelfeld von Olympique Lyon. Der 20-Jährige ist ein extrem unangenehmer Gegenspieler, sehr laufstark und verfügt über ein gutes Auge. Sein Passspiel ist sehr ordentlich, seine Entscheidungsfindung manchmal noch ausbaufähig. Insbesondere im System von OL gegen individuell bessere Teams – wie Juventus oder nun Manchester City – kann Caqueret dies aber sehr gut kaschieren. Er übernimmt Aufgaben im Defensiv- und Offensivbereich, ist maßgeblich für die Balance im Spiel verantwortlich. Und: Er passt sehr gut zu den anderen Mittelfeldspielern.

Bruno Guimaraes: Die perfekte Ergänzung

Einer dieser Mittelfeldspieler ist Bruno Guimaraes (22). Der Brasilianer wechselte erst im Januar für rund 20 Millionen Euro zu Olympique Lyon. Weil der Spielbetrieb in der Ligue 1 ab dem März ruhte, kam Guimaraes bei OL lediglich auf sieben Einsätze. Doch die offenbarten bereits, dass dem Verein ein echter Transfercoup gelungen war. Guimaraes benötigte nicht viel Anlaufzeit, sondern zeigte schnell, dass er eine Verstärkung für das Mittelfeld darstellt.

Sein Spiel zeichnet sich durch viele Elemente aus. Guimaraes ist technisch versiert und ein feiner Fußballer, wie es für Brasilianer nicht unüblich ist. Gleichzeitig passt er sehr gut zum europäischen Stil, weil er sich eben nicht nur durch Finessen auszeichnet, sondern auch diszipliniert agiert und im System von OL seine Position sehr gut hält. Nach vorne setzt er durch kluge Pässe Akzente, zudem ist der 22-Jährige sehr ballsicher, kann ein Foul provozieren und so für Entlastung sorgen. Zusammen mit dem dynamischen Caqueret und dem kreativen Freigeist Houssem Aouar (22) bildet er ein sehr gutes, sich ergänzendes Mittelfeld.

Cherki, Bard & co.: Junge Wilde auf dem Weg nach oben

Doch es sind nicht nur die Spieler, die zuletzt schon eine Hauptrolle spielten, die zu den größten Talenten von Olympique Lyon zählen. Im Hintergrund formieren sich bereits weitere hochbegabte Nachwuchsspieler, die dauerhaft den Sprung in die erste Mannschaft schaffen wollen. Ein sehr gutes Beispiel ist Rayan Cherki (16). Zwei Dinge fallen sofort auf, wenn man sich mit dem Teenager beschäftigt: Der große Hype und das große Talent. Cherki verfügt schon jetzt über Fähigkeiten, die viele andere Fußballprofis im Laufe ihrer gesamten Karriere nicht ihr Eigen nennen können. Zwölfmal durfte er bereits bei den Profis reinschnuppern, der Offensivspieler wurde von mehreren Klubs beobachtet und von OL direkt mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet.

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Doch auch abseits des Hypes um Cherki gibt es spannende Spieler bei Olympique Lyon: Melvin Bard (19) zum Beispiel, der zuletzt unter anderem mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wurde. Der Außenverteidiger scheint der nächste Spieler zu sein, der in den Profikader rücken könnte. Mit Titouan Thomas (18) und Florent da Silva (17) stehen zudem die nächsten Mittelfeldspieler im Nachwuchsbereich parat, um einen ähnlichen Weg wie die bereits genannten Spieler zu gehen. Der Talentepool von OL scheint unerschöpflich zu sein.

Olympique Lyon: Nicht chancenlos gegen ManCity

Der Kader von Olympique Lyon verfügt also über einige hochspannende Talente. Und auch die wichtigsten Akteure im Kader, beispielsweise Memphis Depay (26) oder Moussa Dembele (24) sind im besten Fußballalter oder gerade auf dem Weg dorthin. Die junge Mannschaft hat mit dem Weiterkommen gegen Juventus bereits überzeugt, brachte PSG im Pokalendspiel an den Rand der Niederlage und ist auch deswegen der Meinung, dass gegen Manchester City eine Chance besteht.

Und damit liegt man bei OL goldrichtig. In einem Spiel über 90 (oder 120) Minuten spielen Faktoren wie Glück, Zufall und Tagesform eine wichtige Rolle. Fallen diese zugunsten der Franzosen aus, ist eine Überraschung im Bereich des Möglichen. Überdies ist Manchester City defensiv immer wieder anfällig. Der angesprochene Depay, der aufrückende Maxwel Cornet (23) oder das variable Mittelfeld könnten die Skyblues vor Probleme stellen. Ein junges, unbekümmertes Olympique Lyon wird jedenfalls alles in die Waagschale werfen.

Und vielleicht steht im Spiel gegen Manchester City ja wieder ein junges Talent im Mittelpunkt..

(Photo by Valerio Pennicino/Getty Images)

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