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·17. März 2024

Offiziell: VfL Wolfsburg trennt sich von Niko Kovac

Artikelbild:Offiziell: VfL Wolfsburg trennt sich von Niko Kovac

Der VfL Wolfsburg entlässt seinen Trainer Niko Kovac: Das gab der Bundesligist am Sonntag offiziell bekannt. Die Wölfe hatten am Tag zuvor 1:3 gegen Augsburg verloren. Fans riefen „Kovac raus!“. VfL-Boss Schäfer war zum Handeln gezwungen.

Wolfsburg zieht die Konsequenzen aus der sportlichen Krise: Der VfL hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem Cheftrainer Niko Kovac getrennt. Das teilte der Verein am Sonntag offiziell mit. Auf der Homepage heißt es: „In einem persönlichen Gespräch teilte Geschäftsführer Marcel Schäfer dem 52-Jährigen am Samstagabend die Entscheidung mit. Ebenfalls die Wölfe verlassen werden die Co-Trainer Robert Kovac und Aaron Briggs.“


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Trennung hatte sich angedeutet

Das Spiel gegen den FC Augsburg war das letzte Spiel für VfL-Trainer Niko Kovac. Auch im elften Spiel hintereinander gelang dem VfL Wolfsburg kein Sieg. Mit 1:3 verlor der VfL gegen Augsburg. Eine katastrophale Bilanz, die ein Festhalten an Niko Kavac nicht mehr möglich machte. Ebenfalls besorgniserregend: Der Vorsprung des VfL Wolfsburg auf den Relegationsplatz ist erneut geschrumpft. Weil Mainz im Tabellenkeller sein Heimspiel gegen Darmstadt mit 2:0 gewinnen konnte, ist der Vorsprung von Wolfsburg von sieben auf sechs Punkte zusammengeschmolzen. Der Relegationsplatz rückt immer näher und damit auch der Abstiegskampf.

Kovac verzichtet auf Gehalt

Wie jetzt bekannt wird, hatten sich der VfL Wolfsburg und Niko Kovac bereits vor Wochen auf eine Trennung im Sommer geeinigt. Niko Kovac soll laut WAZ dazu bereit sein, auf die Hälfe seines Gehalts zu verzichten. Kovacs Vertrag läuft in Wolfsburg noch bis zum Sommer 2025. Damit muss der VfL ihm noch ein Jahr weiter sein Gehalt zahlen, was laut Medienberichten bei 3,5 Millionen Euro liegen soll. Verzichtet Kovac tatsächlich auf die Hälfte, so kostet dem VfL die Trennung von Kovac 1,75 Millionen Euro.

Stimmen zur Trennung

Geschäftsführer Marcel Schäfer: „Nach der Niederlage gegen den FC Augsburg sind wir in der internen Aufarbeitung des Spiels und unserer Gesamtsituation zu dem Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit zu beenden. Wir bedauern die Entwicklung und halten es für erforderlich, der Mannschaft jetzt einen neuen Impuls zu geben, um die Situation zu stabilisieren. Wir bedanken uns ausdrücklich für die Zusammenarbeit und wünschen Niko Kovac, seinem Bruder Robert sowie Aaron Briggs privat wie beruflich alles erdenklich Gute“

Niko Kovac: „Die letzten anderthalb Jahre waren aus unserer Sicht geprägt von einer sehr vertrauensvollen, professionellen und angenehmen Zusammenarbeit mit der Mannschaft, den Mitarbeitenden des VfL  – besonders natürlich mit Marcel Schäfer, Jörg Schmadtke und Sebastian Schindzielorz –  sowie den weiteren Entscheidungsträgern im Aufsichtsrat. Dafür sind wir sehr dankbar. Natürlich bin vor allem ich als Cheftrainer enttäuscht darüber, dass es uns nicht gelungen ist, trotz vielversprechender Ansätze den Turnaround zu schaffen. Der Mannschaft, dem gesamten Klub und seinen Fans wünschen wir das Allerbeste für den weiteren Saisonverlauf und für die Zukunft.“

Schäfer deutete in Sky-Interview Trennung bereits an

Nach der erneuten Niederlage musste VfL-Boss Marcel Schäfer handeln. Und dass es tatsächlich zu einer Trennung von Niko Kovac kommen würde, das deutete sein Interview nach dem Spiel an den Sky-Mikrofonen bereits an. In diesem ließ der Geschäftsführer des VfL jegliche Unterstützung für Kovac vermissen. Schäfer bat um Verständnis, dass man so kurz nach dem Abpfiff nichts zur Trainer-Personalie sagen könne. Rückendeckung sieht anders aus. Angesprochen darauf, ob noch die Überzeugung für den Trainer da sei, reagierte Schäfer relativ vielsagend und verwies darauf, dass man irgendwann Ergebnisse braucht. Und genau die sind nicht da. Um das sinkende Schiff zu retten, musste Marcel Schäfer handeln. Um eine Kurskorrektur ging es dabei schon lange nicht mehr. Mittlerweile muss der VfL alle Hebel in Bewegung setzen, um nicht abzusteigen. In Wolfsburg herrscht Alarmstufe-Rot. Bringt der neue Trainer jetzt die Wende?

Interview von Marcel Schäfer unmittelbar nach dem Spiel beim NDR:

NDR: „Wie sicher können Sie sein, dass nach der Länderspielpause der Trainer noch Niko Kovac heißt?“

Schäfer: „Jetzt zehn Minuten nach dem Spiel jetzt öffentlich eine Personaldiskussion zu führen, ist nicht angebracht. Man sollte uns auch mal die Möglichkeit geben, das intern zu besprechen und das Spiel aufzuarbeiten und dann zu besprechen, wie es weitergeht.“

NDR: „Wie wird es denn in den nächsten Tagen weitergehen? Wie ist ihr Fahrplan?“

Schäfer: „Lassen Sie mich das doch erstmal intern besprechen. Ich werde das jetzt nicht mit Ihnen besprechen, sondern ich möchte das schon mit den besprechen, mit denen wir intern zusammenarbeiten und mit denen, sage ich mal, wir das Ganze drehen möchten.“

NDR: „Wie haben Sie denn heute die Leistung der Mannschaft gesehen und auch die Einstellung?“

Schäfer: „Ich glaube, die Art und Weise in der ersten Halbzeit, wie wir aufgetreten sind, die Einsatzbereitschaft, die Art und Weise wie sie Fußball gespielt hat, das war mehr als in Ordnung. Wir müssen selbstkritisch mit uns sein, weil wir es nicht geschafft haben nachzulegen, weil die Möglichkeiten waren da. Schönes erstes Tor – mehre Möglichkeiten, um das 2:0 zu machen. Wir haben das nicht geschafft. Und dann muss man sagen, das passt zu unserer Situation, dass wir durch einen Ballverlust in einen Konter reinlaufen. Zweifelsohne war das ein Foul, aber da sind wir uns auch alle einig – selbst der Gegner hat das so gesehen – dass das keine Rote Karte war, weil Maxance Lacroix kann eingreifen, Patrick Wimmer ist nicht der letzte Mann. Dass der Freistoß dann da noch abgefälscht durch die Mauer geht, das spricht Bände.“

NDR: „Heißt das, dass wenn Sie das Spiel heute sehen, dass es da gar keinen Grund gibt, etwas zu ändern?“

Schäfer: „Ich glaube, dass wir in unserer Situation ein Spiel gar nicht mehr so losgelöst betrachten können, weil irgendwann… Was heißt irgendwann… Der Fußball ist ein Ergebnissport. Der VfL Wolfsburg versucht schon, Konstanz auf gewissen Positionen, sag ich mal, zu schaffen. Das ist ja logisch. Das versucht jeder. Aber irgendwann müssen wir uns auch zusammensetzen, nach elf Spielen, das haben Sie ja auch gesagt, so lange Zeit ohne Sieg, dass wir einfach mal zusammensitzen und besprechen, wie es weitergeht.

Zum Spiel: Fragwürdige Rote Karte bringt Vorentscheidung

Das Spiel ist schnell zusammengefasst: Die Wölfe begannen zielstrebig. Schnell ging der VfL durch ein Tor von Wimmer verdient in Führung und verpasste in der Folge auf 2:0 zu erhöhen. Und dann kam es, wie es kommen musste: . Eine äußerst fragwürdige Entscheidung von Schiedsrichter Timo Gerach kurz vor der Pause drehte das Spiel in Richtung Augsburg. Patrick Wimmer sah für ein Foul, welches als Notbremse gewertet wurde, die Rote Karte. Auch der VAR korrigierte diese Entscheidung nicht, obwohl hier Gelb die richtige Entscheidung gewesen wäre, weil eine Notbremse nicht vorlag. Wimmer war nicht letzter Mann,, VfL-Verteidiger Maxence Lacroix hätte noch eingreifen können. Der anschließende Freistoß landete kurz vor der Pause im Tor – 1:1-Ausgleich. Von da an war Augsburg in Überzahl und am Drücker. Am Ende konnte der Gast noch auf 3:1 erhöhen. Es war das Ende der Amtszeit von Niko Kovac als Trainer des Wolfsburger Fußball-Bundesligisten.

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