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·17. Februar 2025

OFC-Historie: Erwin und die goldenen 70er

Artikelbild:OFC-Historie: Erwin und die goldenen 70er

Am Samstag startet „Hoffe zwo“ mit einem absoluten Kracher in die Restrückrunde der Regionalliga Südwest: Die U23 der TSG Hoffenheim erwartet um 14 Uhr die Offenbacher Kickers. Es ist das Duell Zweiter gegen Erster in der Ewigen Tabelle sowie Erster gegen Dritter in der aktuellen. Wir stimmen auf diese Top-Begegnung mit einer Mini-Serie ein. Heute: Ein kurzer Abriss über die Historie des OFC.

Eigentlich haben die TSG und der Offenbacher Fußball Club Kickers 1901 e.V. ein gemeinsames Gründungsjahr: 1899. Allerdings löste sich der hessische Verein aus finanziellen schnell wieder auf und wurde erst zwei Jahre später, am 27. Mai 1901, neu aus der Taufe gehoben.


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Seine Blütezeit erlebte der OFC in den 1950er-Jahren, als er zwei Mal Deutscher Vizemeister wurde, sowie in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre, als er einmal den DFB-Pokal gewann und vier Spielzeiten am Stück in der Bundesliga verbrachte, in die er 1968 erstmals auf- und aus der er 1984 letztmals abgestiegen ist.

DFB-Pokalsieger 1970

Als die Deutsche Meisterschaft noch in K.o.-Spielen ausgetragen wurde, erreichten die Kickers als Dritter der Oberliga Süd 1949/50 erstmals das Endspiel, wo sie vor 95.000 Menschen im Berliner Olympiastadion dem VfB Stuttgart mit 1:2 unterlagen. 1959 blieb beim zweiten Endspiel-Auftritt an selber Stelle erneut nur der zweite Platz, allerdings war die Niederlage noch dramatischer, denn sie erfolgte gegen den Erzrivalen Eintracht Frankfurt – und das auch noch nach Verlängerung (3:5), nachdem die Offenbacher in der regulären Spielzeit (2:2) zwei Mal ausgeglichen hatten.

1970 schrieb der OFC deutsche-Fußball-Geschichte, weil er als Regionalligist – damals die zweithöchste Spielklasse – den DFB-Pokal gewann. Wobei er streng genommen gar kein Regionalligist mehr, sondern bereits in die Bundesliga aufgestiegen war. Kurios: Der DFB-Pokal der Saison 1969/70 wurde nur im Kalenderjahr 1970 ausgetragen, Offenbach startete im Januar als Regionalligist. Aufgrund der WM in Mexiko pausierte der Wettbewerb später und wurde mit den neuen Kadern für die Saison 1970/71, in die der OFC als Bundesliga-Neuling startete, binnen vier Wochen im August „durchgepeitscht“. So brachte der Spieler Winfried „Winnie“ Schäfer das Kunststück fertig, in einer Saison mit zwei Vereinen die Deutsche Meisterschaft (Borussia Mönchengladbach) und eben den DFB-Pokal (OFC) zu gewinnen. Im Finale besiegten die Hessen den 1.FC Köln, zu den bekanntesten Spielern gehörten neben Schäfer auch die Kremers-Zwillinge Erwin (fehlte im Finale) und Helmut.

Kultfigur Kostedde

[image src="https://s3.tsg-hoffenheim.de/public/Akademie/kostedde-erwin.jpg" id="154759" width="400" height="600" class="right ss-htmleditorfield-file image"]Ein weiterer Erwin, Erwin Kostedde, stieß ein Jahr später zu den Kickers – und avancierte auf dem Bieberer Berg zur Kultfigur, weil er in den vier Jahren seiner Klubzugehörigkeit 52 Bundesliga-Tore markierte und somit so viele wie kein Zweiter für den OFC. Nach dem Stürmer, der 1974 das „Tor des Jahres“ (das 3:3 beim 4:2 gegen Borussia Mönchengladbach) erzielte, ist auch das 1994 gegründete und mehrfach prämierte Vereinsmagazin „Erwin“ benannt.

Weitere bekannte ehemalige Spieler sind Sigfried „Siggi“ Held, der wie Kostedde 1971 zum OFC wechselte, sowie zwei gebürtige Offenbacher, die später Nationalspieler wurden: William „Jimmy“ Hartwig und Dieter Müller. Ebenfalls stolz ist man rund um den Bieberer Berg auch auf Weltmeister und Ex-Bundestrainer Rudi Völler (1977-80), die Ex-Nationalspieler Uwe Bein (1978-84) und Oliver Reck (1982-85) sowie auf den späteren FC-Bayern-Profi Sebastian Rode (2008-10), der wie Hartwig, Müller, Völler und Reck der eigenen Jugendabteilung entstammt.

Seit dem Bundesliga-Abstieg 1984 ist es auf nationaler Ebene still um den OFC geworden, von einem DFB-Pokal-Halbfinale 1990 einmal abgesehen. 2008 verabschiedete sich der Klub aus der 2. Liga, seine große Fanbasis hat er sich aber bis zum heutigen Tag bewahrt.

Der größte Erfolg der Neuzeit ist der Gewinn der Regionalliga-Südwest-Meisterschaft 2015. Pech für den OFC, dass der Meister damals nicht direkt in die 3. Liga aufsteigen durfte, sondern in ein Relegationsduell mit einem anderen Meister musste. Und hier zog Offenbach gegen den 1.FC Magdeburg (0:1, 1:3) den Kürzeren.

Morgen: Die Duelle mit der TSG – und Spieler, die für beide Seiten aufgelaufen sind.

TSG Hoffenheim II – Kickers OffenbachSamstag, 14 Uhr, Dietmar-Hopp-Stadion

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