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·12. Mai 2025
"Nur Träumer würden das sagen": Koschinats Vorsicht beim Höhenflug

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Im letzten Heimspiel der Saison holte Rot-Weiss Essen einen 3:1-Sieg gegen den VfL Osnabrück. An der Hafenstraße wurde nach Abpfiff entsprechend die sensationelle Rückrunde gefeiert, die das Team von Uwe Koschinat vollbracht hat. Der Cheftrainer nutzte die Chance, um einen Blick voraus zu werfen – und kam zu dem Fazit, dass nicht alles rosig bleiben wird.
Zwei Tore von Kelsey Owusu ebneten Rot-Weiss Essen den Weg zum neunten Heimsieg in dieser Saison. Gegen den VfL Osnabrück, der – genauso wie RWE – im Winter vor großen Problemen stand. "Die Wahrscheinlichkeit war im Januar deutlich höher, dass das heute ein Spiel um alles wird", so Uwe Koschinat in der Pressekonferenz nach Abpfiff. Weil aber beide Teams dank einer unglaublichen Rückrunde bereits vor der Partie frühzeitig gesichert waren, war der RWE-Coach einfach froh, dass die Begegnung einfach "keinen Freundschaftsspiel-Charakter" bekommen hatte.
38 Punkte in der Rückrunde – die Bilanz der Essener unter Koschinat bleibt sensationell. "Das war ein traumhafter Lauf, bei dem du dich als Trainer manchmal selbst kneifen musst", fasste der 53-Jährige stolz zusammen. So wird es nicht immer sein, dessen war sich der Cheftrainer bewusst. "Nur Träumer würden sagen, dass es genauso weitergeht", legte sich Koschinat bei "Magenta Sport" fest. In der kommenden Saison werden die Karten nämlich neu gemischt – und an der Hafenstraße wird es stimmungsvoll bleiben. "Das ist ein großer Klub mit großen Ambitionen und unfassbarer Euphorie, aber auch mit entsprechender Unruhe. Das können wir vormoderieren", fand Koschinat.
Was der Coach meinte? "Im September oder Oktober wird mir das mit Sicherheit auch mal um die Ohren fliegen, was hier jetzt im letzten halben Jahr entstanden ist", führte Koschinat aus. Die Erfolgsserie der Essener wird Erwartungen wecken, da machte sich der 53-Jährige nichts vor. Aber der RWE-Coach wusste auch: "Wir sollten uns heute schon vorbereiten, dass es auch wieder deutlich schwierigere Phasen im nächsten Jahr geben wird, dass wir mit Sicherheit irgendwann auch mal wieder Spiele verlieren werden und auch mal nacheinander verlieren werden." In solchen Situationen sei es für Koschinat wichtig, dass sich der Verein an das aktuelle Gemeinschaftsgefühl in erfolgreicher Zeit erinnert.
Denn einer Sache war sich der erfahrene Coach auch sicher. "Es läuft nicht immer nur in eine Richtung, aber ich glaube, wenn man Ruhe behält, wenn man Vertrauen in Menschen hat, und wenn man arbeiten lässt, dann kommt man auch aus schwierigen Situationen heraus. Deswegen ist es jetzt mal ganz gut, das darzustellen, um sich im nächsten Jahr auch mal darauf berufen zu können", so Koschinat. Das zweitbeste Rückrundenteam der Liga wird in der kommenden Woche abschließend ein Spiel beim VfB Stuttgart II bestreiten, wo sich RWE noch einmal von seiner besten Seite zeigen will. Denn für den Gegner ist die Saison hinsichtlich des Abstiegskampfes noch nicht beendet, sodass in Essen die nötige Seriösität vom Cheftrainer gefordert werden wird.