Noten zum Supercopa-Derby: Valverde ackert, Kepa patzt | OneFootball

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·10. Januar 2024

Noten zum Supercopa-Derby: Valverde ackert, Kepa patzt

Artikelbild:Noten zum Supercopa-Derby: Valverde ackert, Kepa patzt

Valverde war gegen Atlético unermüdlich, Kepa hatte bei allen drei Gegentoren mal kleine, mal große Mitschuld – Fotos: getty images, realmadrid.com

Startelf

Kepa Arrizabalaga

In der 6. Minute schien es, als würde Reals Keeper einen glänzenden Abend erwischen, als er mit einer überragenden Parade Linos Schuss zur Ecke abwehrte. Doch nach dieser Ecke fiel das erste Gegentor – an dem der Baske nur minimale Schuld hatte – und das Unheil nahm seinen Lauf. In der ersten Hälfte war Kepa noch relativ beschäftigungslos und konnte auch bei Griezmanns Treffer zum 2:2 aufgrund fehlender Körperlänge wenig ausrichten, doch nach der Pause zeigte er immer mehr kleine Unsicherheiten. In der 78. wurde der Chelsea-Leihgabe und der Mannschaft seine Schwäche beim Herauslaufen zum Verhängnis – das dritte Gegentor geht so zu 100 Prozent auf Kepas Kappe. In der Verlängerung blieb er unsicher, ohne ernsthaft geprüft worden zu sein. In dieser Form ganz klar hinter Lunin einzuordnen. REAL TOTAL-Note: 5.


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Dani Carvajal

Wir erleben in dieser Saison womöglich den besten Carvajal aller Zeiten. Jedenfalls grenzte sein Auftritt in Riad nahezu an Perfektion. Der ehemalige Canterano war hinten wie vorne immer da, immer anspielbar, mit enormer Lauf- und Kampfbereitschaft sowie viel Kreativität. Es stehen unter anderem acht erfolgreiche Defensivaktionen, 116 Ballaktionen, vier Key-Pässe, eine kreierte Großchance, zwei Vorlagen und ein Treffer zu Buche. Besser geht’s nicht! REAL TOTAL-Note: 1.

Antonio Rüdiger

Auch der deutsche Abwehrriese machte gegen Atlético so weiter, wie er sich bereits seit Saisonbeginn präsentiert: Zweikampf- und Kopfballstark in der Abwehr (gewann alle Luftduelle, insgesamt neun erfolgreiche Abwehraktionen, davon sieben Klärungen), unermüdlich, immer fokussiert und mit viel Übersicht. Jetzt kommt auch der Torgefahr-Faktor vorne hinzu – Rüdiger traf im zweiten Spiel hintereinander per Kopf. In dieser Form ist der deutsche Nationalspieler einer der besten Innenverteidiger der Welt und für Real schlicht und ergreifend unersetzlich. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Nacho Fernández

Der Kapitän wieder mit einem recht unsicheren Auftritt. Beim ersten Gegentor sah er nicht gut aus, irrte etwas durch den Sechzehner und auch ansonsten präsentierte er sich schwach in Luftzweikämpfen – nur einen von vier Kopfballduellen konnte er für sich entscheiden. Atlético hatte ihn auch erkennbar als die Schwachstelle im Abwehrzentrum ausgemacht. Am Boden war Nacho solider und machte kaum Fehler, so brachte er 77 von 78 Zuspiele erfolgreich an. REAL TOTAL-Note: 3.

Ferland Mendy (bis zur 81. Minute)

Im ersten Duchgang einer der besten Blancos. Mendys Bewegungsradius und der Abschluss beim 2:1 waren überragend. In der Abwehr sah er nur in der 19. Minute nicht gut aus, als er Llorente viel zu viel Platz zum Flanken ließ, woraus anschließend eine Großchance für Morata entstand. Ansonsten machte er überhaupt keine Fehler: 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe und eine Passquote von 96 Prozent sprechen eine deutliche Sprache. Am Ende schwanden beim Franzosen ein wenig die Kräfte, aber er ist und bleibt enorm wichtig. REAL TOTAL-Note: 2.

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Federico Valverde (bis zur 112. Minute)

Dieser Mann ist ein Phänomen. Der Uruguayer stopfte hinten die Löcher, war Antreiber nach vorne, diktierte das Tempo und war im wahrsten Sinne überall zu finden. Er hatte 129 Ballkontakte, brachte 104 von 107 Pässen an (Quote 97 Prozent), alle seine zwölf (!) langen Bälle kamen an. Dazu kommen noch vier erfolgreiche Tacklings, drei Interceptions und zwei Klärungen. Nach 112 Minuten musste er seinem enormen Laufpensum Tribut zollen. Eine herausragende Vorstellung! REAL TOTAL-Note: 1.

Aurélien Tchouaméni (bis zur 81. Minute)

Der 23-Jährige durfte wieder ins defensive Mittelfeld zurück und machte insgesamt eine unauffällige Partie. Er war nur 62 Mal am Ball, machte zwar keine nennenswerten Fehler, hatte aber auch keinen großen Einfluss auf das Spiel, weder nach vorne noch nach hinten. Bis auf zwei Klärungen und eine Interception gibt die Statistik auch nicht wahnsinnig viel her. REAL TOTAL-Note: 3,5.

Luka Modrić (bis zur 67. Minute)

Im Gegensatz zum Liga-Derby im vergangenen September tat sich der Oldie diesmal nicht so schwer gegen Atléticos physisches Spiel, und dennoch war es nicht sein Abend. Es fehlte schlicht an Zählbarem, wenn man von zwei Key-Pässen absieht. Der Kroate kreierte noch eine Torchance, kam aber selbst kein einziges Mal in Abschlussposition und konnte kaum echte Gefahr erzeugen. Außerdem leistete er sich für seine Verhältnisse ungewohnt viele Ballverluste – zehn an der Zahl. REAL TOTAL-Note: 3.

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Jude Bellingham

Obwohl er wieder ohne eigenen Scorer blieb, war der Brite ungemein wertvoll und glänzte vor allem durch enorme Lauf- und Kampfbereitschaft. Er bestritt 19 (!) Zweikämpfe, von denen er viele für sich entscheiden konnte. Dazu hatte Bellingham noch acht erfolgreiche Defensivaktionen, einen Key-Pass, war zu jedem Zeitpunkt präsent (115 Ballaktionen) und hätte in der 85. Minute beinahe getroffen, doch sein geblockter Schuss fand ja dann den Weg zu Carvajal und ins Tor. Eine sehr reife Vorstellung des Youngstars. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Rodrygo Goes (bis zur 105. Minute)

Der 23-Jährige war der konkretere Part im brasilianischen Sturmduo, wechselte vor allem in der ersten Hälfte oft die Seiten und suchte den gradlinigeren Weg in den Strafraum. In der 27. Minute kam er noch zu einem guten Abschluss, den Oblak parieren konnte, doch zwei Minuten vor der Pause hätte er das 3:2 machen müssen, der Abschluss war viel zu mittig. Nicht zu vergessen, dass Rodrygo beim 0:1 komplett die Orientierung verlor und Hermoso ungehindert köpfen ließ. Im zweiten Durchgang kam bis auf den schnell ausgeführten Freistoß und die Flanke auf Carvajal in der 71. Minute relativ wenig von ihm. REAL TOTAL-Note: 3.

Vinícius Júnior (bis zur 105. Minute)

Im Gegensatz zu Rodrygo ging Vini völlig die Strafraumpräsenz und Torgefahr ab. Er versuchte es immer wieder über links und brach meistens ab, verwickelte sich ansonsten in Diskussionen und Beschwerden mit und gegen den Schiedsrichter. Ganz unwürdig war die Schwalbe kurz vor der Halbzeit. Bis auf zwei Key-Pässe und die tolle Kombination mit Rodrygo in der 27. Minute kam wenig bis nichts Zählbares vom Brasilianer. REAL TOTAL-Note: 3,5.

Einwechselspieler

Toni Kroos (ab der 67. Minute)

Mit ihm wurde das Real-Spiel geordneter und konkreter, auch vertikaler. Von den ständigen Buh-Rufen von den Rängen ließ sich der Deutsche überhaupt nicht beeindrucken und kam auf 85 Ballkontakte, eine Passquote von 95 Prozent, lieferte einen Key-Pass und war in Atléticos Druckphasen die Ruhe selbst. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Eduardo Camavinga (ab der 81. Minute)

Interpretierte die Rolle des Linksverteidigers deutlich offensiver als Mendy, ließ aber hinten nichts anbrennen. Der junge Franzose zog immer wieder bereits in der eigenen Hälfte in die Mitte und übernahm dann seine eigentliche Rolle im Mittelfeld, um dann ganz schnell wieder auf der linken Seite aufzutauchen. Mit ihm wurde das Spiel lebendiger und schneller. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Brahim Díaz (ab der 81. Minute)

Seine Einwechslung hatte den größten Impact von allen. Mit dem kleinen Spanier kam endlich Strafraumpräsenz, es kamen erfolgreiche Tempodribblings und Überraschendes. Bei seinem Tor zeigte er auf der großen Bühne, wie unfassbar schnell er ist. In der aktuellen Form ist Brahim Vinícius klar vorzuziehen. REAL TOTAL-Note: 1,5.

Joselu (ab der 106. Minute)

Der Mittelstürmer kam, war wenig zu sehen und war dann doch einmal da, wo er sein musste, und entschied das Spiel. Mehr kann man von einem Joker nicht verlangen. REAL TOTAL-Note: 2.

Dani Ceballos (ab der 106. Minute)

Wenig zu sehen, machte aber gar keine Fehler – alle zehn Zuspiele erfolgreich angebracht. Ohne Bewertung.

Arda Güler (ab der 112. Minute)

Der junge Türke hatte in der kurzen Zeit nur fünf Ballkontakte, brachte aber auch alle fünf Pässe an. Positiv, dass Ancelotti ihm in einer sehr kritischen Phase das Vertrauen geschenkt hat. Ohne Bewertung.

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Trainer

Carlo Ancelotti

Reals Coach verzockte sich mit einigen Entscheidungen, die er vor dem Spiel getroffen hatte. Kepa Lunin vozuziehen, entpuppte sich als Fehler, der beinahe fatale Folgen gehabt hätte. Modrić hatte keinen Mehrwert gegenüber Kroos, eher war es umgekehrt. Der Italiener hätte außerdem Vinícius Junior viel eher aus dem Spiel nehmen müssen. Mit Brahim Díaz und Joselu bewies er immehin ein goldenes Händchen. REAL TOTAL-Note: 3,5.

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