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Simon Bartsch
27. Dezember 2024
Nach der Transfersperre können die Kölner wieder nachlegen. Doch dies ist gerade im Winter keine leichte Aufgabe. Denn zu den Verhandlungen sitzt zu dieser Zeit immer auch noch eine dritte Partei mit am Tisch. Der Winter-Transfermarkt ist für den 1. FC Köln kompliziert.
Christian Keller, Geschäftsführer des 1. FC Köln
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Nach der kurzen Weihnachtspause starten die Kölner bereits genau in einer Woche wieder in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Am 3. Januar bricht der FC-Tross ins Trainingslager nach Spanien, an die Costa del Sol auf. Und während die Spieler die Auszeit bis dahin genießen dürfen, dürfte es am Geißbockheim hinter verschlossenen Türen dann auch zwischen den Tagen hoch hergehen. Denn wenn es nach den Wünschen der Kölner Verantwortlichen geht, sollten bis zum Beginn des Trainingslagers auch weitere Neuverpflichtungen unter Dach und Fach gebracht sein. Christian Keller hatte vor Weihnachten von ein, zwei neuen Spielern gesprochen, die der FC noch gerne verpflichten würde. Dabei wird es sich auf jeden Fall um einen Stürmer handeln und mit großer Sicherheit um einen Innenverteidiger.
Die Kölner Fans hatten gehofft, dass es noch vor Weihnachten weitere Namen geben würde. Schließlich hatte Thomas Kessler in der aktuellen Folge der FC-Doku „Geliebter Fußballclub“ diesen Wunsch geäußert. Daraus ist mit dem zu diesem Zeitpunkt wohl schon feststehenden, aber noch nicht kommunizierten Jusuf Gazibegovic nur bedingt etwas geworden. Vielleicht auch, weil der Lizenzspielleiter ebenfalls in der Doku darauf hinwies, dass der Winter-Transfermarkt eben ein besonders schwerer sei. Worte, die man so auch schon von Christian Keller bereits mehrfach gehört hat. Und so konnte sich der Sportdirektor auch nicht festlegen, ob es bis zum Trainingslagerstart weitere Namen zu vermelden gibt. „Es wäre sicherlich wünschenswert. Aber es liegt im Winter nicht nur an uns“, so Keller
Wie bewertet ihr den FC in der Hinrunde?
(Spieler, die mindestens fünf Mal aufgelaufen sind….)
Soll heißen, dass eben nicht nur seine Wünsche vorträgt und der Spieler entscheidet. Der Wintertransfermarkt bringt die Schwierigkeit mit sich, dass in der Regel immer eine dritte Partei am Tisch sitzt. Nicht umsonst gilt in der Welt der Manager und Spielerberater die Idee, dass im Sommer die Hausaufgaben gemacht werden. Das liest sich in den Zahlen so. In der vergangenen Spielzeit haben die Mannschaften der Bundesliga laut transfermarkt.de im Sommer 145 Spieler verpflichtet und sich diese 758 Millionen Euro kosten lassen, abgegeben wurden damals sogar 259 Spieler für mehr als eine Milliarde Euro. Im Winter rüsteten die Teams 33 Spieler für 100 Millionen Euro nach, 64 Profis verließen dafür die Clubs für knapp 20 Millionen Euro. De facto können die Vereine keine freien oder frei werdenden Spieler verpflichten. Verträge laufen im Winter in aller Regel nicht aus.
Und so gestaltet sich die Suche im Winter für einen Zweitligisten sicherlich nicht besonders einfach. Die anderen Mannschaften werden wohl kaum ihre Topspieler abgeben. Vielmehr stellt sich die Frage, warum ein funktionierender Stürmer den Gang in die 2. Bundesliga antreten, warum ein Club einen treffsicheren Angreifer während der Spielzeit abgeben sollte. Zumal das Budget der Kölner zwar ordentlich, aber sicher nicht übermäßig hoch liegt und die Geißböcke bekanntermaßen nicht gerade mit dem übermäßigen Lohn locken. Vielmehr geben Mannschaften die Spieler ab, die aus welchen Gründen auch immer bei ihrem Ex-Club nicht funktioniert haben. So wie nun Ivan Prtajin, der bei Union Berlin auf zwei Kurzeinsätze und viel Sitzfleisch kommt und deswegen abgegeben werden soll.
Ebenfalls in den Fokus könnten Spieler geraten, deren Verträge im kommenden Sommer auslaufen. Denn auch dann hätte ein potenziell aufnehmender Verein nicht die schlechtesten Karten, wie die Gerüchte um Tim Lemperle gezeigt haben. Der FC wird den Angreifer bis zum kommenden Sommer behalten, ihn dann ablösefrei abgeben. Zumindest wurde aber auch darüber spekuliert, dass die Kölner für den Stürmer in diesem Winter zumindest noch eine kleine Ablöse kassieren würden. Lange vorbereiten können die Clubverantwortlichen solche Deals (trotz langer Transfersperre) in der Regel nicht. Schließlich ist vor dem Herbst nicht abzusehen, welche Akteure bei ihrem Club nicht zum Zug kommen. Eine lange Vorlaufzeit gibt es also bis zum Vertragsabschluss selten.
Umso bemerkenswerter erscheint die Verpflichtung von Jusuf Gazibegovic. Nicht nur, weil die Kölner offenbar weniger als zwei Millionen Euro für einen Spieler ausgegeben haben, dessen Marktwert auf fünf Millionen geschätzt wird. Vielmehr stellt sich die Frage, wie die Geißböcke den Grazer Stammspieler mitten in der Saison von einem Champions-League-Teilnehmer an den Rhein lotsen konnten. Geld kann nicht den ganz großen Ausschlag gegeben haben. Und wenn man den Aussagen der Kölner Geschäftsführung glauben darf, wird in einer ähnlichen Richtung nachgerüstet. „Und wenn Sie sich anschauen, woher Jusuf Gazibegovic kommt, wo er gespielt hat und was er mitbringt, kann man an dieser Personalie erkennen, welche Ambitionen wir haben“, sagte Philipp Türoff in einem Interview dem „Geissblog“. „Wir wollen Qualität hinzufügen und vorwärtskommen. Auf diesem Niveau können wir uns die eine oder andere weitere Verpflichtung noch vorstellen.“
Und sollte das nicht bis zum 3. Januar klappen, wäre es auch nicht zu schlimm, das Transferfenster hat bis zum 3. Februar geöffnet. Dabei ist eine Sache ähnlich wie in der Sommertransfer-Phase. Die Konkurrenz schläft auch nicht.
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