"Niemals aufgeben gilt auch für den Klimaschutz" | OneFootball

"Das Ende der Vielfalt ist keine Option"

"Alles, was wir atmen, worauf wir stehen, sitzen oder was wir essen, sind Produkte der Biodiversität“, so machte Florian Leese von der Uni Duisburg-Essen zum Auftakt in seinem Vortrag klar, welche Bedeutung die Artenvielfalt für unser Leben besitzt. Rund eine Million Arten seien derzeit vom Aussterben bedroht. Doch wie viele Arten gibt es überhaupt? Leese hat sich mit seiner Forschung zum Auftrag gemacht, Methoden zu entwickeln, Biodiversität in der Fläche schneller erfassen zu können. Denn jeder Organismus besitzt einen einzigartigen DNA-Barcode. Das Ziel: Eine Wetterkarte der Biodiversität, denn "das Ende der Vielfalt ist keine Option“.

Keine Option ist es laut Julia Heinz von der TU Berlin/Hochschule Osnabrück auch, mit unserer Ernährung so fortzufahren wie bisher. „Biodiversität meets Currywurst“, oder wie kann man Verpflegung nachhaltig machen. Dafür beschäftigt sich Heinz mit der Arbeit in Großküchen und forscht, wie man deren Ökobilanz verbessern kann. Beispielsweise, indem pflanzliche Zutaten Fleisch ersetzen, klimaschädliche Zutaten reduziert werden oder die Zusammensetzung verändert wird. Das passende Besteck könnte Markus Götze, Mitbegründer des Green Tech-Startups "Frenvi“ liefern. Denn Frenvi stellt essbares Geschirr aus Lebensmittelabfällen her. Damit könnte nicht nur das Plastikproblem verringert werden, sondern auch ein (kleiner) Teil der rund 80 Millionen Tonnen weggeworfener Lebensmittel pro Jahr in der EU eine sinnvolle Verwendung finden.

Sensibilisierung und Selbstwirksamkeit

Michael Watson von "Bee Friendly“ stellte die ganz große Frage: "Wie retten wir die Welt?“ Denn die Biodiversitätskrise könnte existenziell für die Menschheit sein. Sein Lösungsvorschlag: Sensibilisierung und Selbstwirksamkeit, um kollektives Handeln zu ermöglichen. Das Problem ist erkannt, jetzt gelte es, die Menschen für das Thema zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie einfach Naturschutz sein kann.

Susanne Grube, Leiterin des Nürnberger Zukunftsmuseums, die am Ende als Slam-Gewinnerin vom Publikum den lautesten Applaus bekam, hat sich als Bio-Akustikerin jahrelang mit den Sing-Zikaden beschäftigt, genauer gesagt mit dem "Sound of Winden-Glasflügelzikaden“. Diese machen es den Weinbauern teilweise schwer. Im Zuge ihrer Forschung erkannte Grube, dass es zwei Arten dieser Zikaden gibt und damit Möglichkeiten, nachhaltigere Wege zu gehen, als Spritzmittel einzusetzen, um diese zu bekämpfen.

Allen, die an diesem Abend den Weg in die MEWA ARENA gefunden hatten, war klar, dass der Klimaschutz eine Herausforderung ist, für den die Menschheit einen langen Atem benötigt. Doch es gibt für jeden einzelnen Möglichkeiten, etwas zu tun. Oder wie es Moderator Rainer Holl in Anlehnung an den Gastgeber der Veranstaltung formulierte: "Wir sind im Abstiegskampf bezogen auf das Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Niemals aufgeben gilt auch für den Klimaschutz."

Danke an die 05ER Klimaverteidiger-Partner

Zu den 05ER Klimaverteidiger-Partnern gehören mittlerweile der ACV – Automobilclub Verkehr, Back Market, BITO Lagertechnik, Coca-Cola Europacific Partners Deutschland, ENTEGA, GOT BAG, iDM Energiesysteme, JAKO AG, KYOCERA Document Solutions Deutschland, Kömmerling, Linzmeier Bauelemente, Mewa sowie WIWIN. Diese ausgewählten Partner tragen maßgeblich zur Gestaltung der 05ER Klimaverteidiger-Woche bei. Die Beiträge der Partner fließen dieses Jahr erneut in Klimabildungsprojekte.