
Vertikalpass
·4. Juni 2025
Nick Woltemade: Everybody’s Darling

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·4. Juni 2025
Die Leistung von Nick Woltemade in der Rückrunde war so überragend, dass er seinen Lauf nicht nur im Pokalfinale mit einem Tor krönte, sondern gleichzeitig zum Symbol für alles wurde, was beim VfB Stuttgart so viel Freude macht: Spielkultur, Artistik, technische Raffinesse, Coolness. Und ein Styling, von dem nicht nur Winni Klenk aus dem „abseits“ begeistert ist und der den Langen schon eingeladen hat, um herauszubekommen, woher Woltemade seine Inspiration hat. Kein Wunder also, dass ganz Fußballdeutschland ausflippt. Und nicht nur das.
Wie jetzt bekannt wurde, hat auch Bundeskanzler Friedrich Merz persönlich bei Woltemade angefragt. Allerdings nicht für ein Länderspiel, sondern weil er unbedingt wissen möchte, wie man es schafft, innerhalb von sechs Monaten so kompetent und beliebt rüberzukommen. „Der Junge hat Charisma“, soll Merz voller Ehrfurcht gesagt haben, während er nach dem Pokalfinale versuchte, in der Kabine des VfB ein Selfie zu machen, das nicht steif wirkt. Vergeblich.
Aber Merz ist längst nicht der Einzige, der sich Hoffnungen macht. Laut Insiderquellen interessiert sich auch die Deutsche Bahn für Woltemade: als potenziellen ICE-Markenbotschafter. Klingt logisch: „Er kommt pünktlich, liefert zuverlässig und sorgt stets für Bewegung.“ Ein Bahnsprecher meinte: „So ein Image könnten wir gebrauchen.“
Jetzt wird’s wirklich kurios: Laut gut informierten Quellen hat sich der nach seiner Rückkehr notorisch erfolglose Stefan Raab gemeldet. Der einstige Showgigant ist offenbar auf der Suche nach einer Rückkehr ins Rampenlicht und hoffte, Woltemade dafür gewinnen zu können. Angeblich plant er ein neues TV-Format: „Schlag’ den Nick“. Das Konzept: Woltemade tritt gegen Promis in Fashion-Fragen an, bei Geschicklichkeitsspielen und im Fußball-Wissen bis runter in die dritte Liga. Woltemade ließ ausrichten, dass das für ihn nicht in Frage käme. Begründung: „Wer soll da gegen mich gewinnen?“
Auch im Fußballgeschäft gibt es natürlich reichlich Bewegung. Die üblichen Verdächtigen. Bayern München soll ihn als Harry Kane-Back-up angefragt haben. Angeblich im Februar schon und das wird jetzt noch einmal aufgewärmt, Woltemade klickt einfach zu gut. Atletico Madrid soll interessiert sein, Diego „El Cholo“ Simeone findet es verrückt, was Woltemade alles mit seinem Körper anstellt. Und in Dortmund ist man sich sicher: „Woltemade passt perfekt in unser Konzept. Er spielt beim VfB und … was brauchen wir mehr?“ Der BVB scheint ernst zu machen mit dem VfB Dortmund, auch Enzo Millot (natürlich!) haben sie auf dem Zettel, wie auch Josha Vagnoman und das iPad, in das Sebastian Hoeneß und Malik Fathi während des Spiels schauen.
Alle lieben Nick, alle wollen was von Woltemade.
Natürlich hatte auch Bundestrainer Julian Nagelsmann angefragt: Ob Woltemade es sich zutraue, erst die Nations League zu spielen und dann die U21-Europameisterschaft. Der VfB-Stürmer zuckte mit den Schultern, wie war nochmal die Frage?
Die ganze Welt liebt Nick Woltemade. Vor allem die Transfer-„Journalisten“.
Es scheint, als könne er alles, außer Schwäbisch. Aber er ist jetzt schon Schwabe ehrenhalber und läuft nächste Saison mit „WoltemÄde” auf – um der schwächelnden The Länd-Kampagne des Landes noch einmal Schwung zu verleihen.
Zum Weiterlesen: Deniz Undav freut sich im Interview mit der Süddeutschen Zeitung auf das weitere Zusammenspiel mit Nick Woltemade und ist sich sicher, das wird noch besser. Er schildert auch seine Sichtweise zu den unsachlichen und unterkomplexen Kritiken an seiner angeblichen Lebensweise.
Zum Weiterhören: Der Podcast von ZEIT Online ist sehr skeptisch, ob es bei Woltemade für die ganz großen Vereine reicht und äußert überdies auch ein paar kritische Worte über die Saison des VfB.
Bilder: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images (Aufmacher und Titel des Transferschmuddelblatts)